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Fellnase des Monats: NEWTON

Ein Smeura-Hund lernt leben: Der rumänische Rüde kam mit seiner Umwelt erst mal gar nicht gut klar ...

Als Katzen verträglicher Border-Collie-Labrador-Mix wurde Newton aus der rumänischen Smeura über ein deutsches Tierheim an seine neuen Besitzer vermittelt. Bereits nach kurzer Zeit zeigten sich seine tatsächlichen Gene: laut Test ein Mischling mit überwiegend Schäferhund und Anatolischem Hirtenhund. Auch seine durch viele Mängel geprägte Welpenzeit machte sich rabiat bemerkbar. An seinen Ängsten und Aggressionen arbeiten Heike und Sandra mit Team Newton in der Martin Rütter Hundeschule.

Im Juli 2021 wurde der Rüde Newton aus dem größten Tierheim der Welt, der rumänischen Smeura, über ein deutsches Tierheim in die Pfalz vermittelt. Mit seinem hübschen Aussehen und den Schlappöhrchen wirkte er einfach zauberhaft. In seinem neuen Zuhause lebten zu dem Zeitpunkt zwei Katzen. Da Newton als zunächst als Katzen verträglicher Border Collie-Labrador-Mix beschrieben worden war, sollte das Zusammenleben also keine weiteren Probleme bereiten.

Doch schon nach kurzer Zeit zeigte sich: Newton war ganz und gar nicht begeistert über seine vierbeinigen Mitbewohner. Wenn er die Katzen sah, rastete er komplett aus, war kaum noch zu halten. Auch seine mentale Verfassung außerhalb des Hauses war instabil. Mal war der Rüde völlig verängstigt durch seine Umwelt und wollte nur noch flüchten; mal donnerte er in die Leine und zeigte heftiges Abwehrverhalten. Es ist nicht nachvollziehbar, was Newton in den ersten Lebensmonaten erlebt oder vor allem nicht erlebt hat. In keiner Weise war er auf das Leben in einer Stadt vorbereitet, konnte mit den Reizen überhaupt nicht umgehen. Eine große Herausforderung für seine neue Familie. Nach mehreren Anläufen bei Hundetrainern und dem Hundesportverein wechselte Team Newton schließlich zu Heike und Sandra in die Martin Rütter Hundeschule Ludwigshafen.

Dort wurde das Training grundlegend umgekrempelt und ganz von vorne angefangen. Heike und Sandra starteten zunächst damit, Newtons Vertrauen in seine Menschen aufzubauen. Er braucht das Gefühl, alles ist geregelt und unter Kontrolle, ihm passiert nichts. Es wurden neue Liegeplätze aufgebaut, eine Ruhezone eingerichtet sowie eine Schlafhöhle. Es folgten Gewöhnung an den Maulkorb, Orientierung an der Leine, Training mit Besuchern, mit den Katzen, Aufbau eines guten Rückrufs und einiges mehr. Kaum ein Bereich, in dem Newton nicht erleben sollte, dass die Welt für ihn eine sichere ist.

Und seither hat sich viel getan: Newton ist mittlerweile ein verschmuster Familienhund, der gerne spielt, schnüffelt und zuhause total entspannt ist. Jüngst ließ er sich sogar von einem Handwerker übers Kindergitter mit Wurst verwöhnen, ohne ihm dabei knurrend zu drohen.

Eine Beschäftigung gibt Newton ganz besonders viel Vertrauen und Selbstbewusstsein: das Mantrailing. Von Anfang an hatte der Rüde keinerlei Probleme damit, einer Geruchsspur zu folgen - nur die Umgebung, die machte ihm noch zu schaffen. Inzwischen läuft Newton entspannt seine Trails, wird durch seine Halterin über die Leine stabilisiert, und seine Versteckperson ist jemand, über den sich der Hund freut und niemand mehr, vor dem er sich gruselt. Sogar seine erste Prüfung im Sporttrailen hat Team Newton schon gewuppt!

Im Januar wird er drei Jahre alt und alle freuen sich auf die gemeinsame Zeit, die noch kommt.

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