Individuell belohnen – gewusst wie

Ein Artikel unserer DOGS Partnerin Katrin Bechtel (Martin Rütter DOGS Walldorf/Bruchsal) für die Zeitschrift "Mein Hund und Ich"

Es gibt viele Möglichkeiten, unsere Hunde für ausgeführte Signale und gutes Benehmen positiv zu bestätigen. Damit das Lob auch richtig ankommt, sollten einige Faktoren beachtet werden.

Warum soll man Hunde überhaupt belohnen? Diese Frage bekomme ich im Trainingsalltag immer wieder von Hundehaltern gestellt. Sätze wie: „Der Hund soll das doch für mich tun, nicht für Leckerchen.“ „Ich will doch kein Futterautomat sein!“ „Wenn die Leckerchen leer sind, macht er dann gar nichts mehr?“ Meine Gegenfrage ist dann häufig: „Arbeitest du in deinem Job für ein dankbares Schulterklopfen?“ Auch wir Menschen müssen in der Regel für unseren Lebensunterhalt arbeiten und die wenigsten würden auf ihr Gehalt verzichten. 

Doch nur weil morgens und abends der Napf gefüllt wird, kann ein Hund das leider nicht mit dem Rückruf auf dem Spaziergang verknüpfen. Ein Lob oder eine Belohnung muss beim Hund unmittelbar auf die erfolgreich ausgeführte Aktion folgen. Oder einfacher gesagt: Der Hund muss einen direkten Vorteil von der Zusammenarbeit mit dem Menschen haben. Denn Hunde sind Opportunisten, eine Handlung muss für sie also einen Nutzen versprechen. Der viel zitierte „will to please“, also der „Wille zu gefallen“, existiert im Grunde genommen gar nicht. Kein Hund macht etwas „für seinen Menschen“ oder „weil er seinen Menschen so sehr liebt“. Selbst ein Retriever, bei dem der „will to please“ ja sogar eine Wesenseigenschaft sein soll, handelt doch vielmehr aus seinem eigenen Interesse. Der Retriever aus einer Arbeitslinie bringt begeistert jedes Dummy, auch zum hundertsten Mal, einfach aus dem Grund, weil ihm das Apportieren an sich Spaß macht und das Training bereits Belohnung genug ist. Und da der Retriever zudem sehr sozial motiviert ist, bedeutet für ihn schon das Zusammensein und die gemeinsame Aktivität, also der Sozialkontakt zu seinem Menschen, oftmals Belohnung genug. Auch der Retriever arbeitet also nicht aus einem „will to please“ heraus, sondern um sein Bedürfnis nach Apportieren bzw. Sozialkontakt zu erfüllen und zu befriedigen. 

Was ist eine Belohnung? 

Die Definition von Belohnung ist sehr individuell und manchmal auch situationsabhängig. Nur weil wir glauben, unseren Hund zu belohnen, muss er das noch lange nicht genauso empfinden. So kann für das Signal „Sitz“ bereits ein kleines Futterstück eine angemessene Belohnung für einen Hund sein. Möchten wir, dass derselbe Hund im Kofferraum sitzen bleibt, bis wir ihn zum Aussteigen auffordern, und er eben nicht mit einem riesigen Satz in die Freiheit springt, kann es sein, dass er nun das gleiche Futter ablehnt, weil der Wunsch des Aussteigens größer ist und das Futter in dem Fall keine entsprechende Alternative, also keine ausreichende Belohnung darstellt. Das bedeutet, eine Belohnung wird nur dann zu einer solchen, wenn sie ein aktuelles Bedürfnis befriedigt. Wenn es uns gelingt, dieses Bedürfnis zu wecken und zu befriedigen, wird es in Kombination mit einem geforderten Verhalten dieses verstärken und somit zur Belohnung. 

Muss ich mit Futter belohnen? 

Ob als Verstärker bzw. Belohnung für eine Aktion oder ein Verhalten nun Futter, Spiel, Aufmerksamkeit oder etwas anderes genutzt wird, hängt sowohl von der Situation als auch vom jeweiligen Hund ab. Wie zuvor bereits geschrieben, muss eine Belohnung ein aktuelles Bedürfnis befriedigen. Daher wird man in der Regel wenig erfolgreich sein, den Hund vom Jagen mit einem kleinen Stückchen Fleischwurst abhalten zu wollen. Winkt als Alternative für den Abbruch der Hetzjagd hinter dem Hasen aber z. B. ein Spiel mit der Reizangel und dem daran befestigten Kaninchenfell, kann die Entscheidung des Hundes ganz anders ausfallen. 


Motivation und Belohnung 

Es ist wichtig zu analysieren, welche Motivation des Hundes hinter einem Verhalten steckt, das man verändern oder abbrechen möchte, um dann eine Belohnung aus diesem Kontext zu wählen. Man spricht hierbei auch von intrinsischer und extrinsischer Motivation. Ein Hund, der intrinsisch motiviert ist zu apportieren, bringt einen Gegenstand um des Apportierens willen. Ihm macht das Apportiertraining mit seinem Menschen so viel Spaß, dass er keine anderweitige Belohnung dafür braucht. Noch einmal loslaufen und das geliebte Dummy holen zu dürfen, ist für ihn also Belohnung genug. Der Retriever, der bekanntermaßen ja auch gern frisst, wird das hierfür angebotene und als Belohnung gedachte Futterstück zwar vermutlich dennoch nicht verschmähen, notwendig für den Aufbau des Trainings ist es aber eigentlich nicht. Ein Hund, der im Apportieren wenig Sinn sieht, kann das Bringen von Gegenständen zwar auch erlernen, indem man ihn z. B. mit Futter belohnt. Ein solcher Hund apportiert dann jedoch aus extrinsischer Motivation, in dem Fall also, um satt zu werden bzw. einen besonderen Leckerbissen zu erlangen. Es ist klar, dass ein intrinsisch motivierter Hund schneller lernt und größere Lernfortschritte macht bzw. schwierigere Aufgaben lösen wird als ein Hund, der in der Sache an sich eigentlich keinen wirklichen Sinn sieht. 

Dennoch wird man auch beim intrinsisch motivierten Hund für den Aufbau eines bestimmten Verhaltens Futter einsetzen. Soll ein Hund z. B. lernen, den zurückgebrachten Gegenstand in die Hand des Menschen zu legen oder aber sich damit vor den Menschen zu setzen und den Gegenstand im Fang zu behalten, bis der Mensch ihn zur Abgabe auffordert, wird man dem Hund ein solches Verhalten erst einmal über Verstärkung beibringen müssen. Und hierfür eignet sich Futter sehr gut, da die meisten Hunde einfach gern fressen. Es gibt sogenannte primäre Verstärker, diese müssen vom Hund nicht erlernt werden, denn sie befriedigen natürliche Bedürfnisse, wie z. B. Futter. Kleine, weiche Leckerbissen eignen sich am ehesten als Belohnung für ein Training, da der Hund hierbei nicht lange kauen muss und sofort wieder bereit für die nächste Übung ist. Er entfernt sich auch nicht vom Übungsort bzw. dem Menschen, wie es z. B. bei einer Belohnung mit dem Ball der Fall wäre. Dies führt dann nämlich häufig dazu, dass der Hund aus dem Übungsablauf herausgerissen wird und sich danach erst einmal erneut auf die Aufgabe konzentrieren und einlassen muss. Futter eignet sich also besonders als Belohnung für stationäre Aufgaben, wie alle „Bleib“-Übungen sowie immer dann, wenn kurze Übungen, also kleine Teilschritte, mehrfach hintereinander belohnt werden sollen bzw. das Training direkt nach der Belohnung weiter fortgeführt werden soll. 

Clicker als sekundärer Verstärker 

Des Weiteren gibt es sekundäre Verstärker. Diese müssen vom Hund erst erlernt werden, da sie zunächst nicht als Belohnung wahrgenommen werden, wie z. B. der Clicker. Der Clicker ist ein kleines Plastikkästchen mit einer Metallzunge, die ein klickendes Geräusch macht, wenn sie gedrückt wird. Zunächst muss der Hund nun lernen, dass dieses Geräusch eine Belohnung ankündigt. Dazu gibt man ihm mehrfach direkt nach dem Geräusch ein begehrtes Futterstück. Hat der Hund die Bedeutung des Clickers erlernt, kann man ihn damit auch auf Distanz bzw. für bestimmte Teilbereiche eines Verhaltens bestätigten. Soll der Hund sich z. B. mit Gegenstand im Maul hinsetzen, kann man nun genau in dem Moment, in dem der Po des Hundes den Boden berührt, den Clicker betätigen. Der Click bedeutet also „Das, was du gerade gemacht hast, war richtig und gleich bekommst du dafür eine Belohnung!“ 

Vorteil eines sekundären Verstärkers beim Training ist, dass der Hund sich nicht auf das Futter fokussiert und nichts anderes mehr um sich herum wahrnimmt. Der Hund, den ich z. B. mit einem Futterstück vor der Nase durch den Agility-Slalom führe, mag die Aufgabe zwar ausführen, wirklich lernen wird er den Slalom aber nicht, da er gar nicht bemerkt, dass sich rechts und links von ihm die Slalomstangen befinden. Natürlich kann man anstelle des Clickers auch ein Lobwort wie z. B. das Wort „Prima“ verwenden. Viele Menschen reden jedoch ständig mit ihrem Hund, sodass solche Belohnungen im alltäglichen Gerede häufig untergehen. Muss der Mensch den Clicker betätigen, um den Hund zu belohnen, wird er sich viel mehr auf den richtigen Zeitpunkt der Belohnung konzentrieren, als dies beim Lobwort häufig der Fall ist. Dennoch hat ein Lobwort als Belohnung auch einige Vorteile. Zum einen braucht man keinen weiteren Gegenstand mit sich herumschleppen bzw. beim Training in der Hand zu halten, zum anderen bedeutet für einige Hunde ein Lobwort gleichzeitig auch Sozialkontakt. Für sozial motivierte Hunde, also für Hunde, die sich über die Aufmerksamkeit des Menschen freuen, ist das Lobwort damit sekundärer Verstärker und primärer Verstärker in einem! Entscheidend ist es, die Motivation des eigenen Hundes gut zu kennen bzw. herauszufinden, was genau er in welcher Situation als Belohnung empfindet. Und das muss durchaus nicht immer Futter sein! 

Beispiele der Belohnung eines Hundes für ruhiges Warten: 

• Ableinen erst nach einem ruhigen Sitz (Freilauf = Belohnung) 

• Ruhig warten, bis das Dummy oder der Ball geflogen und gelandet ist (Apportieren = Belohnung) 

• Futternapf abstellen und nach Blickkontakt fressen lassen (Fressen = Belohnung) 

Kann ich zu viel belohnen? 

Möchten wir unserem Hund etwas Neues beibringen, gibt es eigentlich kein Zuviel. Um ein neues Verhalten aufzubauen, ist es nötig, kontinuierlich zu verstärken. Zeigt ein Hund erwünschtes Verhalten, muss es zu Beginn des Trainings IMMER belohnt werden. Soll der Hund z. B. lernen, sich auf das Signal „Sitz“ hinzusetzen, bekommt er jedes Mal, sobald der Po des Hundes auf dem Boden ist, ein Stück Futter. Würde der Hund nur ab und an Futter dafür erhalten, würde es viel länger dauern bis er das Hinsetzen auf Signal zuverlässig erlernt hat. Vielleicht würde er das Signal „Sitz“ aber auch gar nicht erlernen, da sich das Verhalten für ihn ja augenscheinlich nicht wirklich lohnt. 

Sobald eine Verhaltensweise aufgebaut ist, der Hund ein Verhalten zuverlässig zeigt, genügt laut Lerntheorie eine intermittierende, also zeitweilig aussetzende Belohnung. Ähnlich wie beim Glücksspiel eine Belohnung, die nur ab und an ausgeschüttet wird, dazu führt, dass der Spieler umso mehr dabei bleibt, immer in der Hoffnung auf einen neuen Gewinn, soll der Hund durch die intermittierende Belohnung das Verhalten ebenfalls zuverlässiger ausführen und beim Training dabei bleiben. Doch das Training mit Hunden findet nicht unter Laborbedingungen statt, weshalb solche Theorien nicht eins zu eins auf den Hund übertragen werden können. Es besteht hierbei nämlich immer die Gefahr, dass ein zuverlässig ausgeführtes Verhalten wieder gelöscht wird, wenn keine Belohnung darauf folgt. Dies liegt daran, dass Hunde ein Verhalten oft mithilfe des sogenannten Shapings erlernt haben. Hierbei wird ein Verhalten Schritt für Schritt geformt, man wartet im Laufe des Trainings immer auf eine gesteigerte, bessere, dem gewünschten Verhalten nähere Variante. Belohnt man also z. B. den Hund anfangs noch dafür, dass er zum Gegenstand hingelaufen ist, wird man ihn im weiteren Training nur dann belohnen, wenn er sich mit dem Gegenstand beschäftigt. Im nächsten Schritt belohnt man das Aufnehmen und dann das Tragen des Gegenstandes, und letztendlich wird der Hund nur noch dann belohnt, wenn er den Gegenstand wirklich bis zum Menschen bringt. Würde man nun, da der Hund gelernt hat, zu apportieren, zu variabler Belohnung wechseln, würde der Hund denken, dass eine weitere, bessere Ausführung gewünscht sei. Er würde also sein Verhalten verändern, das Apportieren, wie man es sich eigentlich wünscht, würde so nicht mehr erhalten bleiben. 

Dennoch, den erfahrenen und gut trainierten Hund noch wie einen Welpen für jedes „Sitz“ mit einem Futterstück zu belohnen, macht wohl wenig Sinn. Doch wie behält man nun die Motivation des Hundes aufrecht? Ganz einfach, anstelle von intermittierender Belohnung steigert man die Schwierigkeit im Training. Der Hund bekommt dann z. B. nicht mehr für ein einfaches „Sitz“ eine Belohnung, sondern muss erst noch warten, bis ein oder sogar mehrere Gegenstände geflogen sind, die er dann zurückbringen muss, bevor er sich eine Belohnung verdient hat. Sind die umgebenden Bedingungen schwerer, soll der Hund das Signal „Sitz“ also z. B. unter größerer Ablenkung wie mitten in der Fußgängerzone ausführen, bekommt er für diese schwierige Aufgabe auch als gut trainierter Hund noch eine Belohnung für ein – eigentlich einfaches – Signal wie „Sitz“. Die Kunst beim Training ist dabei, genau einzuschätzen, wie schnell die Schwierigkeit gesteigert werden kann bzw. welche Aufgabe in welcher Situation für den jeweiligen Hund noch separat belohnt werden sollte. 

Belohnen oder Bestechen? 

Wenn sich mein Hund auf das Signal „Sitz“ hinsetzt und ich daraufhin ein Leckerchen heraushole, ist das eine Belohnung. Setzt sich mein Hund aber nur dann hin, wenn ich ein Leckerchen in der Hand und ihm direkt vor die Nase halte, ist das klare Bestechung. Manche Hunde spielen gerne ihr ganzes Repertoire an bereits Erlerntem ab, nur um an die Leckerei zu kommen. So wird der Mensch schnell zum Futterautomat: Der Hund probiert jede Taste aus, in der Hoffnung, die richtige zu finden, bei welcher das Futter ausgegeben wird. Achten Sie darauf, Ihren Hund zu belohnen, denn mit Bestechung werden Sie im Training nicht weiter kommen. Hier ist es vielmehr der Hund, der seinen Menschen trainiert, endlich das Futter herauszurücken. 

Allerdings muss man unterscheiden, ob ein Futterstück als Bestechung dient oder als Hilfe genutzt wird, um dem Hund ein neues Verhalten beizubringen, indem der Hund mit Hilfe des Futters in die gewünschte Position geführt wird. Wie bereits beschrieben, kann ein solches Training dazu führen, dass der Hund das Verhalten an sich bzw. die dazu gehörenden umgebenden Reize (wie z. B. die Slalomstangen) nicht wahrnimmt, da er nur auf das Futter fixiert ist. Gerade bei einfachen Bewegungen, wie dem Hinsetzen oder Hinlegen, ist ein Führen des Hundes mithilfe von Futter jedoch oft sinnvoll und erfolgreich. Also: Wenn unser Hund das Signal „Sitz“ bereits erlernt hat und es eigentlich zuverlässig in der gewünschten Situation ausführen kann, das Signal aber ignoriert und erst nach dem Griff in den Leckerchen-Beutel sein Hinterteil nach unten bewegt, stellen wir fest, dass hier der Hund den Menschen erzogen hat und auf die Bestechung wartet. 

Mögliche Fehler beim Belohnen 

Wichtig ist beim Loben und Belohnen, dass unser Hund eine Belohnung auch wirklich als positiv und damit als belohnend empfindet. Dabei spielt nicht nur die Auswahl der Belohnung eine Rolle, sondern auch die Körpersprache des Menschen. Sehr häufig meint der Mensch leider, er habe seinen Hund belohnt, dieser empfand das Verhalten des Menschen aber überhaupt nicht als positiv und angenehm. Gut gemeint ist also leider oft das Gegenteil von gut. 

Immer wieder sehe ich bei mir im Training, dass Menschen ihre Hunde nach Ausführung einer Aufgabe mit Futter belohnen und ihnen danach noch liebevoll über den Kopf streicheln. Beobachtet man dabei den Hund einmal genau, dreht dieser oft den Kopf weg, duckt sich ab, leckt sich über das Maul, schmatzt oder steht sogar auf und macht einen Schritt zur Seite, weg vom Menschen. Das alles sind jedoch Anzeichen für ein Unwohlsein, und zwar aufgrund der körperlichen Zuwendung. Auch die größte Schmusebacke kann in einer Arbeitssituation Streicheln als unangenehm empfinden, da dies für den Hund nicht in den Kontext passt! Geschmust wird auf dem Sofa, in einer entspannten Situation, und nicht beim Training, bei der Arbeit. 

Ich erkläre den Kunden dann immer, dass sie ihrem Hund natürlich ein Streicheln aufzwingen können, dies für den Hund jedoch keine Belohnung darstellt. Erfolgt dies häufig, kann es sogar sein, dass der Hund diese für ihn unangenehme Aktion mit dem zuvor gezeigten, gewünschten Verhalten verknüpft und sogar die erfolgte Belohnung mit Futter dadurch aufgehoben wird. Damit verringert der Mensch durch das Streicheln des Hundes die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund das gewünschte Verhalten zukünftig öfter zeigen wird und man erreicht genau das Gegenteil von dem, was eigentlich beabsichtigt war. Man muss also darauf achten, dass man eine Belohnung nicht durch körpersprachliches Bedrängen zerstört. 

Fazit: Eine Belohnung muss für unseren Hund immer mit einem guten Gefühl oder einfach Spaß verbunden sein!

Die Jackpot-Belohnung 

Für eine besonders gut ausgeführte oder eine sehr schwierige, aber trotzdem erfolgreiche Übung, können wir unseren Hund durchaus auch mal mit einem Jackpot belohnen. Dieser kann je nach Hund beispielsweise ein Leckerbissen sein, der sonst alles andere als alltäglich ist oder eine große Menge an Futter. Das Training mit Jackpot bei Hunden wird jedoch durchaus diskutiert, denn es müssen einige Dinge beachtet werden. Nach einer Jackpot-Belohnung sollte das Training vorerst beendet werden. Die Hunde sollen mit diesem extrem positiven Abschluss des Trainings pausieren. Denn folgt nun nach einem solchen Jackpot wieder nur eine „normale“ Belohnung, wäre die Enttäuschung beim Hund sehr groß, was dazu führen könnte, dass der Hund das Verhalten zukünftig nicht mehr zuverlässig zeigen wird. Zudem darf der Jackpot nicht zu häufig gegeben werden, da er sonst seine besondere Bedeutung verliert. Eine weitere Gefahr beim Training mit einem Jackpot kann sein, dass der Hund „übermotiviert“ ist. Ein Hund, der am Ende einer Fährte ein Stück Pansen als besondere Belohnung erhielt, arbeitete beim nächsten Fährtentraining extrem hektisch, da er so schnell wie möglich ans Ende gelangen wollte. Dabei bekam er den Verlauf der Fährte oftmals nicht mehr mit. Als die Belohnung umgestellt wurde und am Ende nur noch normales Futter zur Belohnung lag, arbeitete der Hund wie gewohnt ruhig und verlor auch bei einer Richtungsänderung nicht die Spur. Ein Jackpot sollte daher immer gut bedacht sein und nur selten, für wirklich gute Ausführungen, gegeben werden.

Timing 

Auch die allerbeste Belohnung ist nutzlos, wenn sie nicht im richtigen Augenblick erfolgt. Daher sollten wir immer darauf achten, dass wir unseren Hund in genau dem Moment loben bzw. belohnen, wenn er das gewünschte Verhalten gerade zeigt. Wenn wir dann erst umständlich das Futter aus den Tiefen der Hosentasche ausgraben oder gar das Spielzeug im Rucksack suchen müssen, ist viel zu viel Zeit vergangen und das zuvor gezeigte und eigentlich erwünschte Verhalten kann vom Hund nicht mehr in Verbindung mit der Belohnung gebracht werden. Damit ein Hund ein bestimmtes Verhalten mit einer Belohnung verknüpfen kann, muss diese in einem Zeitfenster von etwa 2 Sekunden erfolgen. Trainiert man mit einem Lobwort oder dem Clicker, kann man den Hund optimal innerhalb der geforderten Zeit verstärken und dann ganz in Ruhe das Leckerchen aus der Tasche herausholen.