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Fellnase des Monats Februar 2023: ENZO

Überdrehter Junghund lernt, wie gut auch mal Ruhe tun kann. 

Als überdrehter Junghund kam Enzo vor Ende 2020 zu Sandra ins Training. Zu wenig System im Training und zu hohe Trainingsansprüche führten zu maximalen Kommunikationsproblemen zwischen dem jungen Labrador und seiner Besitzerin. Ein strukturiertes Ruhetraining brachte schnelle Fortschritte. Melanie, Enzos Frauchen, erzählt, wie es den beiden gelang, den Alltag wieder in den Griff zu bekommen.

„Der 11. November vor zwei Jahren sind Enzo und mir noch gut in Erinnerung. Auf der einen Seite: Ein völlig überdrehter Junghund, der seine Energie kaum bändigen konnte. Auf der anderen Seite: Ich, sein Frauchen, ein Häufchen Elend am Rande des Nervenzusammenbruchs. Aber ab diesem 11. November sollte endlich alles besser werden, wir trafen uns zum ersten Mal mit Sandra.

Schnell war klar, dass in den ersten Monaten im gemeinsamen Alltag einiges schiefgelaufen war. Zu wenig Struktur im Training und zu hohe Ansprüche an den jungen Rüden hatten zu handfesten Kommunikationsproblemen und zu einem völlig überdrehten Junghund geführt.

Gleich in der ersten Trainingsstunde in Bad Dürkheim wurden deshalb klare Strukturen festgelegt, die mir und meinem Labrador helfen sollten, wieder zu mehr Ruhe zu gelangen. Vor allem aber musste ICH lernen, wie wichtig strukturiertes Ruhetraining im Alltag ist. 

Nachdem endlich wieder mehr Ruhe im Alltag eingekehrt war, konnten Sandra und ich meinem Hund gezielte Beschäftigungsformen anbieten. Damit Enzo seinem Jagdtrieb in kontrolliertem Rahmen nachgehen kann, bauten wir das Training mit einer Reizangel auf. Die Reizangel ist ein Spiel, bei dem der Hund an einer Schnur mit befestigter Beute hinterherhetzen darf. Dabei kann er sich nicht nur körperlich auspowern, sondern lernt auch Impulskontrolle und Frustationstoleranz. Besonders viel Freude hat Enzo auch an allen Formen des Futterbeuteltrainings. Aber auch dabei liegt das Hauptaugenmerk auf dem ruhigen Arbeiten. 

Wie gesagt, vor allem ich musste vieles lernen, um Enzo im Alltag zu unterstützen. Dazu gehörte auch, mir Probleme einzugestehen und daran zu arbeiten, um als Team gemeinsame Fortschritte zu machen.

Beim Training merkten Sandra und ich dann schnell, wie viel Freude mein junger Rüde an der Nasenarbeit hat. Unsere neue gemeinsame Leidenschaft: Mantrailing, die Suche nach versteckten Personen oder Tieren. Im vergangenen Jahr starteten wir damit. Das Mantrailing schweißte uns als Team noch enger zusammen und festigte unsere Bindung. Klar entwickelten wir Ziele, wie die erste Prüfung, und trainierten zielstrebig daraufhin. Und? Geschafft! Seitdem haben wir bereits mehrere Prüfungen im Sporttrailen bestanden.

So kann es in aller Ruhe weitergehen. Kleinere und größere Baustellen wird es im Alltag zwar immer geben, aber gemeinsam, als Team, können wir diese meistern. Dafür wurde mit Hilfe von Sandra ein sehr guter Grundstock gelegt.

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