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Autofahren, dem Hund geht’s „hundeelend“

Autofahren, dem Hund geht’s „hundeelend“

Oh weia… auf dem Weg zu eurem Auto… beim Anblick des Autos hat der Hund schon ein schlechtes Bauchgefühl!
Er weiß ganz genau... es geht schon wieder los… Autofahren steht an!
Der Hund hat eine Reiseübelkeit, er zeigt ängstliches sowie meide Verhalten. Er will einfach nur schnell vom Auto weg und zeigt auch Fluchtverhalten.
Die Übelkeit wird ausgelöst, wenn der Hund sich selbst nicht bewegt, sondern bewegt wird.
Die passive Bewegung... also das Auto bewegt den Hund. 

Das Gleichgewichtsorgan im Innenohr ist dafür zuständig die Bewegungen des Körpers wahrzunehmen und auch gleichzeitig zu verarbeiten. Also wenn der Hund sich selbst bewegt!
Wird der Körper des Hundes aber stark beschleunigt, ohne selbst aktiv zu sein, kann das Gleichgewichtsorgan empfindlich reagieren. Es kann zur Reizung des vegetativen Nervensystems kommen.
Reiseangst wird durch mangelnde, fehlende oder arg schlechte Erfahrungen verursacht. Die fremden Geräusche, manchmal für den Hund auch lauten Geräusche (getunter Auspuff)… Gerüche können ihn ängstigen oder sehr Verunsichern.
Oft ist die erste Fahrt für den Welpen, die „Große“ erste Fahrt... nämlich von der Hundemama und seinen Geschwistern weg... sehr weit weg, einige Hundert Kilometer muss der Hund nun überstehen. Raus aus seiner bis jetzt gewohnten Umgebung, alles ist neu, unbekannt und ziemlich beängstigend. Sogar „FREMDE“ Menschen sind um ihn herum.

Kein Wunder, wenn der Hund in Zukunft mit den Autofahrten schlechte, beängstigende Erfahrungen verbindet. Die Erfahrungen haben einen direkten Einfluss auf die Reiseübelkeit, die noch durch die Angst die Reisekrankheit um einiges verstärkt.

Der bloße Anblick des Autos kann schon die Symptome auslösen.

Die Symptome wie:

  • Vermehrtes Hecheln
  • Zittern
  • Speicheln, manchmal tropft der Speichel regelrecht aus dem Maul
  • Versteckt sich, auch im Auto oder in der Box mag der Hund aus einer Ecke nicht weg
  • Bellen und jaulen
  • Der Hund verliert Urin, manchmal Kotet er auch ein 

Kennt der Hund beim Besitzerwechsel noch kein Autofahren, sollte bei der Fahrt ins neue Zuhause äußerst behutsam umgegangen werden, da die Trennung vom „alten zu Hause“ ihn schließlich auch noch „begleitet“.
Den Hund nicht mit viel Zuspruch überhäufen, er kann gerade nicht verstehen was los ist. Die Türen am Auto, Kofferraumdeckel bitte nicht zuschlagen, kein aufheulen des Motors, schnelles Beschleunigen und abruptes abbremsen. Auch keine zu laute Musik, die Ohren des Hundes sind sehr empfindlich, die laute Musik würde ihm zu seiner Angst noch mehr stressen.
Langsames Fahren, für ein wenig stressfreie Ablenkung sorgen, bei langen Heimwegen möglichst immer wieder kleinere Pausen einlegen, die Fahrt dauert dann etwas länger… Aber es hilft dem Hund das Autofahren entspannter und stressfreie kennen zu lernen.
Ist die Reisekrankheit erst einmal da… muss das Autofahren trainiert werden. Da hilft nur eine klassische Gegenkonditionierung.
Aus dem unangenehmen Autofahren wird nach und nach eine angenehme Autofahrt verknüpft, bis der Hund gelernt hat Autofahren ist echt was Schönes, eine tolle Sache.

Ist die Fahrt ins neue zu Hause endlich geschafft, braucht der Hund etwas Erholung. Die ersten Tage sollte der Hund die Möglichkeit bekommen „anzukommen“ daher bitte nicht zu viel vom Hund verlangen, er braucht Zeit um das erlebte zu verarbeiten.
Die Verarbeitung... die Zeit bis der Hund alles „verarbeitet“ hat ist ganz individuell.
Daher ist weniger Erwartung, oft die Lösung... so kann der Hund sich ausreichend regenerieren und Strapazen langsam, aber sicher abbauen.

Liebe Grüße

Eure SONjA

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