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Fotografieren von Hunden

12 Tipps für das Fotografieren von Hunden von DOGS-Fotograf Klaus Grittner

Hunde zu fotografieren macht Spaß – erst recht dann, wenn es der eigene Liebling ist. Deshalb hat jeder Hundehalter schon viele tolle Hundebilder gemacht. Oft sind das Schnappschüsse, die immer dann besonders gut werden, wenn man sehr schnell ist und das Glück hat, im richtigen Moment abzudrücken.

Will man aber gezielt gute Aufnahmen machen, bedarf es schon einiger Vorbereitungen.

Die 12 wichtigsten Tipps für das Fotografieren von Hunden:

  1. Der Hund sollte in einem guten Trainingszustand sein. "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Hier" sollten sicher funktionieren. Wenn der Hund nämlich macht was er will, sieht man ihn meistens nur von hinten – und das will niemand fotografieren.
  2. Man braucht eine/n Assistent/-in. Im Idealfall kümmert sich Frauchen/Herrchen um den Hund und eine andere Person fotografiert. So kann sich der Hund entspannt auf seine Bezugsperson und der Fotograf auf das Bild konzentrieren. Wichtig für die Assistent/-in: möglichst direkt neben/über der Kamera mit dem Hund kommunizieren, damit die Blickrichtung des Hundes annähernd in Richtung Kamera geht.
  3. Ablenkung vermeiden. Die schönsten Bilder bekommt man, wenn der oder die Hund(e) nicht von anderen Hunden, spielenden Kindern oder anderen Reizen abgelenkt werden.
  4. Stress vermeiden. Stress kann durch andere Tiere, Geräusche oder Umwelteinflüsse (z.B. Hitze) erzeugt werden. Das Ergebnis: hechelnde Hunde, angespannte Mimik und Körpersprache. Nicht schön.
  5. Immer auf Augenhöhe fotografieren. Notfalls muss man sich dafür eben auch auf den Boden legen. Bei Aufnahmen auf der Wiese ist es daher ratsam, eine Unterlage dabei zu haben. Man weiß ja nie, wo man sich gerade reinlegt.
  6. Nicht zu viel verlangen. Idealerweise dauert eine "Sitzung", bei der sich der Hund konzentrieren soll, nicht länger als 10 – 15 min.
  7. Statisch vor dynamisch. Aufnahmen mit sitzendem, stehendem oder liegendem Hund sollten möglichst vor Aufnahmen mit viel Dynamik gemacht werden, denn die meisten Hunde hecheln nach einer dynamischen Aktivität stark und können sich auch oft nicht mehr so gut konzentrieren.
  8. Bei Nahaufnahmen die Schärfe immer auf die Augen legen. Ob das Gesicht scharf ist oder nicht sagt uns immer zuerst der Blick in die Augen. Da schauen wir nämlich zuerst hin. Wenn die Nasenspitze scharf ist und die Augen dafür unscharf, wirkt das ganze Bild unscharf.
  9. Möglichst lange Brennweiten (Teleobjektiv) verwenden. Je länger die Brennweite, umso unschärfer wird der Hintergrund. Dementsprechend hebt sich unser Motiv viel stärker vom Hintergrund ab und kommt stärker zur Geltung.
  10. Möglichst eine große Blendenöffnung (= niedrige Blendenzahl, z.B. 2.8, 3.5) in Verbindung mit einer sehr kurzen Verschlusszeit (z.B. 1/1000 oder schneller) wählen. Das geht allerdings nur bei Fotoapparaten, die manuell gesteuert werden können. Die große Blendenöffnung sorgt für eine geringere Tiefenschärfe (also wird hier nochmals der Hintergrund unschärfer). Die kurze Verschlusszeit sorgt dafür, dass man bei dynamischen Aufnahmen überhaupt die Chance auf ein scharfes Bild hat. Oft genügt eine kleine (aber meist sehr schnelle) Kopfbewegung des Hundes, um ein unscharfes Bild zu bekommen (trotz korrekter Scharfstellung). Diese Bewegungsunschärfe lässt sich durch kurze Verschlusszeiten weitestgehend vermeiden. Wenn man nicht die Möglichkeit einer manuellen Kamerasteuerung hat, hilft die Einstellung auf "Sportfotografie" auch weiter.
  11. Das richtige Wetter wählen. Bei Aufnahmen im Freien denken viele, die Sonne sollte scheinen. Falsch. Das gilt eigentlich nur im Ausnahmefall. Sonne bedeutet: Hitze, harte Schatten, hohe Kontraste und geblendete Tiere. Das ideale Licht hat man, wenn die Sonne durch diffuse Wolken gerade noch wahrnehmbar ist. Dann hat man noch genügend Licht für kurze Verschlusszeiten, Farben werden nicht blass und kein harter Schatten stört den weichen Schwung des Fells.
  12. Den richtigen Ort wählen. Neben dem Aspekt der Ablenkung hat der richtige Ort vor allem wegen des Hintergrundes eine besondere Bedeutung. Kein Problem sind in der Regel Innenaufnahmen. Egal ob im Wohnzimmer oder im Studio – man braucht nur genügend und schönes Licht (Scheinwerfer mit Softboxen sind gut) und ggfs. einen großen Hintergrundkarton oder ein Tuch. Bei Außenaufnahmen ist es hilfreich, wenn im Hintergrund weder Häuser stehen noch andere Menschen zu sehen sind. Natur pur ist hier die Devise. Bin ich aber auf einer hellen Wiese, dann ist es auch sehr hilfreich, wenn der Hintergrund nicht ein dunkler Wald ist.

Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis für Hundehalter mit schwarzen oder weißen Hunden. Bitte nicht verzweifeln. Ihr habt euch Farben gewählt, die einfach besonders schwer zu fotografieren sind. Sehr viel leichter haben es da die mit den braunen und grauen Hunden – das sind Fellfarben die auch bei kritischen Lichtbedingungen gut zur Geltung kommen.

Viel Erfolg beim Fotografieren!