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Hunde aus dem Tierschutz....

Jeder Hund ist ein Lebewesen, das eine zweite oder sogar dritte, vierte, fünfte (etc.) Chance verdient hat!  -Martin Rütter-

 

 

Wer mich ein bisschen kennt, dem ist bekannt, dass mir das Thema Tierschutzhunde sehr am Herzen liegt. Nicht umsonst bin ich Teil eines tollen Tierschutzvereins und Pflegestelle für Hunde aus der Türkei. Unsere beiden Hunde kamen als Pflegetiere zu uns und wir konnten sie einfach nicht mehr gehen lassen. Für eine Pflegestelle ist nämlich das „wieder gehen lassen“ der schwerste Teil.

Wichtig ist seriöser Tierschutz, das heißt Tierschutz der vor Ort aufklärt, vor Ort hilft, die zukünftigen Adoptanten über alles aufklärt (Ablauf, Mittelmeerkrankheiten, etc.), nicht auf Gedeih und Verderb vermittelt und – wann immer möglich – mit Pflegestellen arbeitet, bei denen man die Tiere kennenlernen kann. Wenn dem nicht so ist, muss es einen Plan B für das Tier geben – den Adoptanten alleine dastehen zu lassen ist ein absolutes No Go!

Man sollte auch darauf achten, dass die Tierschutzvereine eine Zulassung gemäß §11 des Tierschutzgesetzes haben.

Was brauchen Hunde, wenn sie aus dem Ausland, dem Tierheim, etc. bei uns ankommen? Halt und Sicherheit, Regeln und klare Strukturen – das macht es ihnen leichter sich einzuleben und sich ins neue Zuhause einzufügen. Mitleid ist ein menschliches Gefühl, dieses gibt es in einem Sozialverband von Hunden nicht. Hunde leben im Hier und Jetzt.

 

Alltagsroutine

Bitte Anfangs möglichst wenig Durcheinander, wenig/kein fremder Besuch, neue Erfahrungen bitte erst nach und nach machen lassen. Die Spaziergänge anfangs sehr kurz gestalten, dafür gerne mehrmals und mit positivem Abschluss. Nutzt als Route vorerst immer den gleichen Weg.

 

Stubenreinheit lernen

Viele Tierschutzhunde sind nicht stubenrein wenn sie hier ankommen. Wir bauen das in kleinen Schritten auf, gehen in regelmäßigen Abständen raus, wenn der Hund sich löst wird das gelobt. Wenn kein Garten zur Verfügung steht, sucht bitte eine ruhige Ecke damit der Hund nicht überfordert ist, Stress kann den Schließmuskel hemmen, sich zu lösen.

 

Ruhe ist wichtig

Hunde sollten 17-20 Stunden am Tag schlafen (Welpen und Senioren sogar mehr), gerade in der ersten Zeit ist das zur Ruhe kommen sehr wichtig, um die neuen Reize alle zu verarbeiten. Bitte achtet bei dem ausgewählten Schlafplatz darauf, dass dieser nicht in Durchgängen, direkt vor Fenstern oder an der Tür ist. Der Hund soll hier Sicherheit empfinden und nicht immer wieder hochschrecken, weil jemand vorbeiläuft. Bei manchen Hunden helfen auch höhlenartige Plätze (z. B. eine Transportbox). Wichtig: auf dem Schlafplatz wird der Hund in Ruhe gelassen und niemals bedrängt. Feste Plätze und Rückzugsorte sind auch in vielen Alltagssituationen hilfreich, z. B. wenn ihr Besuch bekommt.

 

Körpersprache und Kommunikation

Achtet auf die Signale, die der Hund euch sendet. Lernt zumindest die grundlegende Körpersprache der Hunde, um zu verstehen, was der Hund euch gerade „sagen“ möchte. Wir bieten dazu Webinare an, schaut dafür gerne auf unserer Homepage vorbei.

Tierschutzhunde sind oft sehr fein in der Kommunikation und verstehen ein vermeintlich freundliches Locken vom Menschen als Drohung. Denn direktes Anschauen und auf den Hund zugehen ist in der Hundesprache Aggression.

 

In Ruhe fressen lassen

Besonders Hunde aus dem Tierschutz mussten oft ums Überleben kämpfen oder standen beim Fressen in Konkurrenz  mit vielen anderen Tieren. Bitte lasst daher euren Hund in Ruhe fressen. Greift nicht an  oder in den Napf. Ich finde es auch nicht nett, wenn mir jemand beim Essen den Teller wegzieht.

 

Sicherheit geht vor!

Ein sicherer Rückruf benötigt seine Zeit um aufgebaut zu werden. Leint eure Hunde deshalb nicht ab. Am Anfang ist es sogar besonders wichtig den Hund mit Sicherheitsgeschirr und Doppelsicherung auszustatten.

 

Grenzen und Konsequenz bringen Sicherheit

Grenzen ermöglichen ein harmonisches Zusammenleben und sind etwas Positives. Der Mensch sollte dem Hund Orientierung, Struktur und Halt geben. Wir müssen die Bedürfnisse der Hunde erkennen und beachten. Wir treffen die Entscheidungen, sind konsequent und belohnen das gewünschte Verhalten – somit ist Beständigkeit und Konsequenz sehr wichtig, um dem Hund durch unser umsichtiges Handeln Sicherheit zu geben.

Ebenso ist es ist jedoch manchmal erforderlich, unseren Hund auch einmal ignorieren, wenn  er ständig fordert.

 

Wenn Besuch kommt

Besuch ist aus Hundesicht ein „Eindringling“ – das ist vielen Menschen gar nicht so bewusst. Daher ist es wichtig, dass wir die Verantwortung für den Besuch übernehmen, aber natürlich darf der Hund uns melden das da jemand ist.

Der Besuch sollte den Hund ignorieren – ich weiß, das ist sehr schwer ;-) – aber bittet eure Besucher darum. Es kann hilfreich sein, wenn der Hund unsicher mit Menschen ist, den Hund mit zur Tür zu nehmen – natürlich an der Leine (denkt an die Sicherheit). Der Hund der tendenziell aufpasst, sollte auf der festen Liegestelle bleiben.

 

Alleine bleiben

Allein bleiben solltet ihr beiläufig üben. Man sollte vermeiden, dass der Hund am Anfang mit Zeit überschüttet wird, und dann von jetzt auf gleich allein bleiben muss, denn das wird so nicht funktionieren. Allein bleiben sollten wir von Anfang an  ganz nebenbei in den Alltag einbringen und langsam steigern (räumlich und zeitlich). Macht Schlüsselreize nicht wichtig, nehmt mal den Schlüsselbund in die Hand, legt ihn wieder weg, zieht eure Jacke/Schuhe an und wieder aus. Wenn ihr übt, achtet darauf, dass der Hund sich vorher lösen konnte und sinnvoll beschäftigt wurde. Bitte macht das Gehen und Wiederkommen nicht wichtig. Verabschiedet euch nicht wenn ihr geht, und begrüßt  den Hund nicht, wenn ihr wieder kommt.

 

Und denkt daran – Hundeerziehung braucht Zeit und Geduld.

 

Solltet ihr einen Hund aus dem Tierschutz adoptiert haben und Unterstützung benötigen oder plant ihr vielleicht einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause zu geben, meldet euch gerne bei uns – wir unterstützen euch mit unseren individuellen Angeboten.