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Ein fremder Mensch möchte den Hund streicheln und beugt sich dazu über ihn. Wie kann der Hund diese Geste deuten?

a) Hunde freuen sich immer über eine solche Kontaktaufnahme.

b) Hunde können die Körpersprache des Menschen nicht deuten.

c) Er fühlt sich bedroht.

d) Als beschwichtigende Geste.

Richtig ist:

Antwort c)

 

Genauso wie der Welpe die Körpersprache von Hunden durch Interaktion mit der Mutterhündin und später auch mit seinen Geschwistern erlernt, kann er im Zusammenleben mit dem Menschen auch lernen, dessen etwas andere Körpersprache zu verstehen. Dazu ist ein enger Kontakt in der Sozialisierungsphase mit dem Menschen notwendig. Hat ein Hund in dieser Zeit nur wenig Kontakt zu Menschen gehabt, wird es ihm immer schwer fallen, die Signale des Menschen zu erkennen, Missverständnisse sind dann schon vorprogrammiert. Menschen neigen z. B. dazu, sich über den Hund zu beugen, wenn sie ihn streicheln wollen. Beugt sich ein Hund mit dem Kopf über einen anderen Hund, ist dies jedoch eine bedrohliche Geste. Der schlecht sozialisierte Hund wird also die eigentlich gut gemeinte Streicheleinheit als unangenehm empfinden, da er sich durch den Menschen bedroht fühlt. Der Hund kann sich dann zwar häufig noch an die Körpersprache seiner Bezugsperson gewöhnen, wenn zu dieser eine gute Bindung besteht. Er kann aber nicht mehr generalisieren, also die Lernerfahrung mit seiner Bezugsperson auf andere Personen übertragen.

Ein gut sozialisierter Hund weiß dagegen, dass jetzt gleich etwas für ihn Angenehmes erfolgt, wenn sich der Mensch zu ihm herunterbeugt. Er wird sich daher über eine solche Kontaktaufnahme des Menschen freuen.

Um dem Hund zu verdeutlichen, dass keine Gefahr vom Menschen ausgeht bzw. der Mensch keinen Streit mit dem Hund sucht, kann man beruhigende bzw. beschwichtigende Gesten im Kontakt mit dem Hund nutzen. Dazu kann man, ähnlich wie der Hund, den Blick abwenden oder den Kopf bzw. den Körper seitlich zum Hund drehen. Man sollte den Hund zudem ignorieren und keinen direkten Körperkontakt einfordern.

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