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Wie kann man den Hund motivieren, zum Menschen zu kommen?

a) Man hockt sich hin und lockt den Hund. Sobald er gekommen ist, belohnt man ihn.

b) Man zieht den Hund an der Schleppleine zu sich heran, bis er freiwillig kommt.

c) Man wirft dem Hund eine Wurfkette hinterher, wenn er wegläuft.

d) Hunde müssen gehorchen. Daher bestraft man den Hund hart, wenn er nicht zum Menschen kommt.

Richtig ist:

Antwort a)

 

Um den Hund zu motivieren, zum Menschen zu kommen, kann man sich hinhocken und den Hund mit auffordernder freundlicher Stimme locken. Durch das Hocken nimmt man für den Hund keine bedrohliche Körperhaltung ein, wie das im Stehen mit vornüber gebeugtem Körper schnell passiert. Man kann auch in die Hände klatschen oder ein anderes Geräusch machen, welches der Hund spannend findet. Dabei bewegt man sich langsam rückwärts laufend vom Hund weg, sodass die Distanz zu ihm größer wird. Ist der Hund bestrebt, die Distanz zum Menschen zu halten, wird er sich in dessen Richtung bewegen. Da diese Bewegung bereits der gewünschten Handlung entspricht, kann man den Hund hierfür bereits belohnen. Im nächsten Schritt soll er dann etwas weiter auf den Menschen zulaufen, bis er schließlich ganz zum Menschen kommt.

Zieht man den Hund an der Schleppleine zu sich heran, entsteht durch den Zug  bei diesem ein unangenehmes Gefühl. Der Hund weiß aber ja noch gar nicht, welches Verhalten überhaupt vom Menschen erwünscht ist. Er wird nun ausprobieren, wie er der unangenehmen Einwirkung entgehen kann. Versucht er nun, sich weiter vom Menschen zu entfernen, wird der Zug noch stärker. Erst wenn er Richtung Mensch läuft, wird die Leine locker, die unangenehme Einwirkung lässt nach. Dieses Training entspricht damit der negativen Verstärkung, bei welcher eine unangenehme Folge nach einem Verhalten weggenommen wird, damit der Hund das Verhalten öfter zeigt. Aufgrund der Tatsache, dass der Hund eine unangenehme Folge erfährt, ohne zu wissen, welches Verhalten eigentlich erwünscht ist, also wie er den Schmerz abstellen kann, ist ein solches Training moralisch und ethisch nicht für den Aufbau von Signalen beim Hund vertretbar.

Das gleiche gilt für das Training mit positiver Bestrafung, bei welcher der Mensch den Hund bestraft, wenn dieser sich von ihm entfernt. Zwar kann der Hund hierbei genau verknüpfen, dass die Strafe für das Weglaufen erfolgt ist, jedoch weiß er dennoch nicht, welches Verhalten er eigentlich zeigen soll.
Strafe darf zudem nur sehr begrenzt eingesetzt werden. Man muss hierbei beachten, dass diese angemessen ist und der Hund sie genau mit dem unerwünschten Verhalten verbinden kann. Bei zu harter Strafe besteht die Gefahr, dass der Hund hierdurch stark verunsichert wird und damit das Vertrauen in den Menschen verliert. Zudem soll der Hund ja lernen, dass seine Anwesenheit beim Menschen für ihn angenehm ist, er soll gern zum Menschen kommen und bei ihm bleiben.

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