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GOs und NO-GOs der Hundeerziehung - J .. wie Jacken, Mäntel & Co.

Für Hunde gibt es mittlerweile nichts, was es nicht gibt. Der Markt für Hundekleidung, Accessoires und Schmuck boomt seit Jahren. Hier kann sich der Mensch nach Lust und Laune austoben. Von sündhaft teuer bis zum Halloweenkostüm ist alles dabei. Neben verschiedenen „Alltagsoutfits“ gibt es in dieser Kategorie jedoch auch einige Artikel die definitiv ihre sinnvolle Daseinsberechtigung haben. So können Jacken, Mäntel und Co nicht einfach nur ein optischer Hingucker sondern vor allem von großen Nutzen und im Training sehr hilfreich sein.

Benötigt ein Hund einen Pullover zum „schön“ sein? Wir selbst sehen keinen Sinn darin, einen Hund aus modischen Zwecken einzukleiden. Für uns ist es eher die traurige Spitze der Vermenschlichung. Selbstverständlich darf der „Trauzeuge“ bei einer Hochzeit mal eine Fliege tragen oder eine Mütze quer über das Gesicht gezogen für ein lustiges Foto! Dennoch benötigt kein Hund der Welt einen mehrere hundert Euro teuren Pullover, weil er darin so „niedlich“ ausschaut und einen dazugehörigen Kleiderschrank, der den eigenen in den Schatten stellt. Hunde sind von Natur aus schön! Wenn sie zu Modepuppen werden, wird einer in seinen Bedürfnissen vergessen: Der Hund selbst!

Wann brauchen Hunde einen Mantel? Wärmende Kleidung darf jedoch nicht immer nur belächelt werden. Es gibt eine Reihe von Hunden, die aufgrund ihrer Fellbeschaffenheit oder körperlichen Defizite besonders bei nass-kaltem Wetter dringend darauf angewiesen sind. Insbesondere älteren Hunden kann man damit viel Leid ersparen. Gelenkprobleme verstärken sich bei niedrigen Temperaturen und Nässe. Somit ist es die ideale Lösung sie vor Feuchtigkeit und Unterkühlung zu schützen. Auch Hunde mit kurzem Fell und/oder ohne schützende Unterwolle fühlen sich mit Kleidung im Winter wesentlich wohler. Insbesondere kleinere Rassen neigen natürlich aufgrund ihrer geringen Körpermasse schnell zum Frieren. Doch auch größere Hunde kühlen bei weniger Bewegung schnell aus und müssen geschützt werden. Vor allem wenn der Hund im Training Wartezeiten hat, muss über einen zusätzlichen Schutz nachgedacht werden. Genau wie bei uns Menschen werden Muskeln mit der Zeit kalt. Schnelle Bewegungen können anschließend große Probleme mit sich ziehen. Einen Hund in dieser Zeit warm zu halten, ist in diesen Momenten dringend nötig.

Auf was genau sollte man achten? Das Angebot an passenden Jacken und Mäntel ist riesig. Grundsätzlich ist wichtig, dass die Kleidung gut sitzt. Sie sollte die wichtige Nierenpartie abdecken und im Idealfall bis zur Kruppe des Hundes reichen. Zusätzlich muss die Bauchpartie, die in der Regel nicht ausreichend Fell besitzt, gut abgedeckt sein. Dass der Hund genug Bewegungsfreiheit in seiner Kleidung besitzt, sollte selbstverständlich sein. Sie darf jedoch nicht zu groß gewählt sein, so dass das Rutschen des Mantels vermieden wird. Aber auch nicht zu eng damit der Hund sich problemlos bewegen kann. Das Material muss vor allem vor Wind und Nässe schützen. Auch wenn Strickpullover vermeintlich niedlich aussehen, so eignen sie sich doch in der Regel nicht für diese Zwecke. Gefütterte Mäntel sollten so gewählt sein, dass sie zwar vor Unterkühlung schützen, jedoch nicht zur Überhitzung führen.

Einen Hund allein aus optischen und modischen Zwecken ein Kleidungsstück anzuziehen, ist in unseren Augen gänzlich überflüssig. Ein Hund ist keine Modepuppe und erhält aus diesem Trend keinerlei Nutzen.

Unser Fazit: In den kalten Wintermonaten sprechen wir auch Kunden mit großen Hunde häufig auf die Nutzung eines Mantels an. Nämlich dann, wenn der Hund von Natur aus nicht ausreichend Fell besitzt, das allein vor Nässe und Kälte schützen kann oder an körperlichen Problemen leidet. Solang sich ein großer, gesunder Hund in Bewegung befindet, ist die Gefahr der Unterkühlung relativ gering. So muss ein Mantel nicht zwingend auf täglichen Spaziergängen eingesetzt werden. Neigt ein Hund jedoch schnell zum Frieren und unterkühlt, spricht nichts dagegen.