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Horner-Syndrom

 

An einem Freitag fiel mir eine Veränderung in Nepomuks Auge auf. Da er grundsätzlich gut drauf war, wollte ich es erstmal beobachten. Der Anblick am Samstag (Bild) erschreckte mich sehr, so dass ich einen Notfalltermin in der Tierarztpraxis meines Vertrauens Tierarzt Nils Olma Und Günther Zeise in Weimar vereinbarte.

 

Die Diagnose hieß „Horner Syndrom“. Kurz zusammengefasst handelt es sich um eine Nervenschädigung des Sympathikus, der einen Teil der Augenmuskulatur versorgt.

Die Ursachen eines Horner Syndroms sind vielfältig – von Hirntumor, Bandscheibenvorfall, Mittelohrentzündung bis hin zu einem Trauma ist alles dabei. In Mucks Fall war es schnell herausgefunden: am Mittwoch, etwa 36 Stunden vor den ersten Symptomen, gab es eine ziemlich heftige Begegnung mit einem anderen Hund, der aus spielerischer Absicht leider ungebremst frontal mit über 20 Kilo in den stehenden Nepomuk rannte.


Eine Therapie ist sehr langwierig - Nervenschädigungen benötigen leider einfach Zeit. Neben Augentropfen und Vitaminen vom Tierarzt habe ich ihn bei Claudia von TIERreich Akupunktur & Physiotherapie osteopathisch behandeln lassen. Sie konnte heftige Blockaden des 1. Halswirbels und mehrere der Brustwirbelsäule lösen. Zusätzlich bekommt er seitdem alle 2-3 Tage Reizstromtherapie.


Nun, da sich Nepomuk auf dem Weg der Besserung befindet, wollte ich diese Geschichte offiziell machen. Nicht nur, um einen kritischen Blick auf zu heftig körperliche Hundebegegnungen zu werfen.

Viel zu oft muss ich Hundehalter auf mögliche Schäden im Bereich der Halswirbelsäule durch Flexi- oder Schleppleinen hinweisen, die gedankenlos an Halsbändern befestigt werden. Die Wirkung auf den Halswirbelbereich, wenn Hunde mit Anlauf in Halsbänder rennen, ist immens! Ebenso der Einsatz von „Retrieverleinen“ zum Leinenführigkeitstraining. Da wird geruckt, gezogen, gewürgt. Im Idealfall noch nach amerikanischem Vorbild direkt hinter den Ohren befestigt. Genau dort laufen jene Nervenbahnen entlang, die u.a. bei einem Horner Syndrom beschädigt werden!


Jeder zu heftige Ruck am Halsband kann ein solches Syndrom auslösen! Ob das die eigene Bequemlichkeit wert ist, darf letztendlich jeder für sich selbst entscheiden!