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Wissenswertes von A bis Z - I .. wie Instinkt

Instinkte sind angeboren, zweck- und zielgerichtet sowie artspezifisch, sie entwickeln sich nach einen genetischen Code und sind nicht veränderbar. Als Regulatoren steuern sie die Intensität des Verhaltens unserer Hunde. 

Charles Darwin verstand unter "Instinktverhalten" zum einen Verhaltensweisen, die vollkommen ohne Erfahrung schon beim erstmaligen Ausführen beherrscht werden, zum anderen aber auch solche, die durch Erfahrung erworben wurden. In seinem Werk "Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren" beschreibt Darwin 1872 beispielsweise, dass Tiere durch das Aufrichten ihrer Haare "ihren Feinden gegenüber größer und furchtbarer aussehen", dabei eine drohende Stellung einnehmen und "dass ferner derartige Stellungen und Laute nach einer Zeit durch Gewohnheit instinktiv wurden."

Durch Lernvorgängen können diese Verhaltensweisen jedoch abgeschwächt und modifiziert werden. Dadurch wird maximal eine Beeinflussung auf die Reiz-Reaktion genommen, jedoch keine Löschung der von innen kommenden Impulse erreicht. 

Je nachdem welcher Instinktbereich für den Menschen relevant ist und zur Verwendung kommen soll, wird er über die Zucht, durch die Auswahl der Elterntiere, verstärkt oder vermindert. Dieser sich über mehrere Generationen entwickelter Verlauf zeigt sich bei etablierten Rassehunden. 
Solitär jagende Hunderassen zeigen so einen geringeren sozialen Rudelinstinkt, denn ihr Gebrauch erforderte selbstständiges Arbeiten ohne menschliche Hilfe. Hütehundrassen wurde genau dieser sorgfältig heraufgezogen, denn sie sollten mit intensiver Kooperationsbereitschaft zum Menschen arbeiten.

Es gibt vier Instinkte bei Hunden - welche für alle Motivationen der Hunde verantwortlich sind.
Alle Hunde haben diese Instinkte, sind aber von Rasse zu Rasse unterschiedlich ausgeprägt.

Der Jagdinstinkt 

garantiert dem Hund seine wichtigste Lebensressource, die Nahrung. Besondere Ausprägung findet sich bei den klassischen Jagdhundrassen und den Hütehunden.

 

Der Territorialinstinkt 

sichert dem Hund sein Revier für die Jagd und den Lebensraum der gesamten Gruppe. Bei Herdenschutzhunden oder Hunden des Urtypen ist dieser Bereich größer, als bei den Hütehunden. Dennoch kann jeder Hund Territorialität entwickeln, wenn er glaubt, Anspruch auf ein Revier zu haben.

 

Der Sexualinstinkt

veranlasst die genetische Reproduktion der eigenen Gene, was nicht mit einer generellen Arterhaltung gleichzusetzen ist. Hierbei geht es viel mehr darum, den Rudelbestand aufrechtzuerhalten. Hunde mit einem deutlichen Sexualinstinkt werden äußerst erwachsene Typen, wenn man sie denn lässt.

 

Der soziale Rudelinstinkt

trifft eine Aussage über die Wichtigkeit einer Gruppenzugehörigkeit. Hunde mit viel sozialem Rudelinstinkt sind kooperationsbereit, weniger selbstständig und häufig ein Leben lang infantile Typen. Sie sind einfacher zu erziehen, aber auch äußerst sensible Typen. Für sie ist ihr Mensch existentiell.

 

Instinktives Verhalten ist nicht zu verwechseln mit triebhaftem Verhalten. Bei einer Triebhaftigkeit erlebt das Individuum ein Drang ohne Mitwirkung des Bewusstseins. Es handelt aus dem Affekt heraus und kann sein Handeln nicht kontrollieren.

Quelle: Martin Rütter DOGS Schwerin