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Wissenswertes von A bis Z - V .. wie Vomeronasales Organ

Das Vomeronasale Organ ist ein bei vielen Wirbeltieren ausgebildetes Geruchsorgan, das wie die Riechschleimhaut dem "olfaktorischen System" (Riechwahrnehmung, Geruchssinn) zugeordnet wird. Es wird auch Jacobson-Organ oder Jacobsonsches Organ genannt, nach dem dänischen Chirurgen Ludwig Lewin Jacobson (1783–1843), der das erstmals von Frederik Ruysch bei Schlangen beschriebene Organ 1809 wiederentdeckte.

Geruchssinn ist nicht nur wichtig, um Nahrungsquellen zu vermuten, aufzufinden, zu prüfen und wieder finden zu können, Gefahrenquellen zu wittern und Territorialmarkierungen zu bemerken, sondern auch, um Individuen zu unterscheiden, ihre Zugehörigkeit zu erkennen und bei der Suche eines Sexualpartners zu helfen. Wirbeltiere besitzen in der Nasenhöhle neben der Riechschleimhaut meist ein für diese spezifische Geruchs- oder Pheromonwahrnehmung unterschiedlich entwickeltes Vomeronasales Organ.

Das Vomeronasale Organ befindet sich beim Hund hinter den oberen Vorderzähnen im Maul (Gaum).

Beim Menschen soll das Organ zwar im embryonalen Stadium entstehen, sich aber noch vor der Geburt zurückbilden. Ein Vomeronasalnerv ist in Untersuchungen bis zum achten Embryonalmonat nachweisbar, danach nicht mehr.

Als ein Rest des "Organon vomeronasale" ist beim Menschen der Knorpelstreifen "Cartilago vomeronasalis" aufzufassen. Er liegt hinter dem vorderen Nasendornfortsatz, der tastbar ist, wenn man mit dem Finger vom Symmetriepunkt der Oberlippe aus über das Philtrum (vertikale Rinne, von der Mitte der Oberlippe zur Nase) nach oben fährt.

Die Funktion eines Jacobson-Organs beim Menschen ist in Fachkreisen umstritten.

Das Vomeronasalorgan ist ein "chemorezeptives Organ", das heisst - hiermit können chemische Stoffe aus der Luft oder aus Flüssigkeiten wahrgenommen werden.

Die olfaktorischen Rezeptoren der üblichen Riechschleimhaut in der Nase dienen hauptsächlich der Wahrnehmung von Gerüchen aus der Umgebung, die beispielsweise auf Nahrungsquellen, Gefahren (Brandgeruch) oder Fressfeinde hinweisen können. Das Vomeronasalorgan hingegen ist vornehmlich zuständig für solche Geruchssignale, mit denen Tiere innerartlich kommunizieren. So kann ein Hund über Pheromone oder andere spezifische Geruchsstoffe einem anderen Hund beispielsweise seine sexuelle Situation (läufige Hündin) oder seine hierarchische Position signalisieren.

Häufig kann man Hunde beobachten die ganz gezielt im Gras am Urin eines anderen Hundes lecken. Danach beginnt dieser Hund oft intensiv zu schlecken, zu züngeln und mit den Zähnen zu klappern. Genauso aktiviert der Hund das Vomeronasale Organ - und kann so sein "Geruchserlebnis" auf einer chemischen Ebene erweitern ....

Quelle: Martin Rütter DOGS Schwerin