Zur Martin Rütter DOGS Hauptseite

Wissenswertes von A bis Z - Y .. Yersinia

Kaum eine andere Krankheit hat größeren Einfluss auf die Menschheit gehabt als die Pest. Es fielen im 14. Jahrhundert geschätzte 25 Millionen Menschen in Europa der Krankheit zum Opfer. Als Auslöser für diese zweite Pandemie werden Genvarianten von Yersinia pestis verantwortlich gemacht. Aber auch andere Vertreter dieser Bakteriengattung können schwere Infektionen hervorrufen.

Die Pest ist noch nicht ausgestorben, auch wenn es sie in industrialisierten Ländern so gut wie nicht mehr vorkommt. Bei Haustieren kommt Pest selten vor, dennoch werden regelmäßig aus Amerika Erkrankungen bei Katzen und Hunden beschrieben, die infizierte Nager gejagt und verzehrt hatten. Diese Tiere stellen ein besonderes Risiko für veterinärmedizinisches Personal und Tierbesitzer dar.

Aber es gibt Yersinia-Bakterien auch in Europa. Am häufigsten sind dies die den Biovaren 4 (Serotyp O:3) und 2 (Serotyp O:9) zugeordneten Bakterienstämme. Meistens infizieren sich Menschen durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln, vor allem durch den Genuss von Schweinefleisch (Hackfleisch, Rohwürste) und Rohmilch.

Nach oraler Aufnahme des Erregers kommt es nach einer Inkubationszeit von vier bis sieben Tagen zu einer akuten Darmentzündung. Diese kann einige Tage bis zu mehreren Wochen anhalten. Das klinische Bild ist gekennzeichnet durch schweren Durchfall und kolikartigen Bauchschmerzen. Weiterhin können Fieber, Übelkeit, Erbrechen, blutiger Stuhl und Entzündungen im Halsbereich auftreten.

Wie auch beim Menschen scheinen Jungtiere besonders anfällig für eine Yersinia enterocolitica Infektion zu sein. Das klinische Bild ist gekennzeichnet durch Durchfall, erhöhter Kotabsatz, Blut- und Schleimbeimengungen im Kot, Tenesmen (schmerzhafter Stuhldrang) sowie Lustlosigkeit und Appetitlosigkeit. Gelegentlich können Leberentzündungen auftreten. Hunde scheinen sich hauptsächlich über den Verzehr von rohem Schweinefleisch zu infizieren und können den Erreger bis zu drei Wochen ausscheiden.

Infektionen bei Hunden sind selten – Ausscheidungen jedoch nicht!!! 
Ysersinia pseudotuberculosis kann regelmäßig im Kot von klinisch unauffälligen Tieren nachgewiesen werden. Hunde erkranken selten, wenn, dann sind vor allem Welpen betroffen. Gehäuft tritt die Erkrankung in den Wintermonaten auf. Das klinische Bild ist gekennzeichnet durch schleimigen bis blutigen Durchfall. Gelegentlich können Erbrechen und Fieber auftreten.

Quelle: Martin Rütter DOGS Schwerin