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GOs und NO-GOs der Hundeerziehung - D .. wie Dummy

Ein Dummy bezeichnet einen länglichen, meist mit Kunststoffkugeln gefüllten Apportiergegenstand. Mittlerweile finden sich in den Shops Dummys in allen Größen, Formen und Farben.

 

Wofür wird ein Dummy verwendet?

Ein Dummy, wie auf dem Bild dargestellt, wird insbesondere für Retriever und andere apportierende Jagdhunderasse als Wildersatzbeute genutzt. Im professionellen Bereich werden mehrere Dummys gleichzeitig für sehr komplexe Aufgaben verwendet – meist anspruchsvolle Kombinationen aus „Markierungen“, „Einweisen“ und „Verlorensuche“.

 

Doch nicht nur Jagdhunde lassen sich hervorragend mit dieser Arbeit beschäftigen. Prinzipiell können alle Hunde, die Freude an Bewegung und der Zusammenarbeit mit dem Menschen haben, dafür begeistert werden.

 

Für die meisten Jagdhunderassen, insbesondere solche, die für das Apportieren gezüchtet wurden, haben die Arbeit mit dem Dummy und die Zusammenarbeit mit dem Menschen an sich bereits einen sehr selbstbelohnenden Charakter. Einer weiteren Form der Motivation bedarf es zumeist nicht.

 

Was tun, wenn der Hund nicht zu begeistern ist?

Nicht jeder Hund apportiert allein um des apportieren willens. Vor allem sehr ursprüngliche und auf selbstständige Arbeit gezüchtete Rassen müssen zumeist von der Zusammenarbeit mit dem Menschen überzeugt werden.

 

Um hier einen größeren Anreiz zu schaffen und dieser Arbeit einen besonderen Sinn zu geben, nutzen wir im Training sehr gern den Futterbeutel. Hierbei lernt der Hund in Zusammenarbeit mit dem Menschen an ein gesetztes Ziel zu kommen – nämlich der gemeinsamen Jagd und dem „Teilen“ der Beute. Die Kooperation und der Spaß gemeinsam mit dem Menschen stehen dabei an allererster Stelle.

 

Der Unterschied zwischen einem sinnvollen Apportiertraining und stupiden Ballwerfen: Für eine sinnvolle, anspruchsvolle Beschäftigung ist es im Gegensatz zum banalen „Werf-Bring-Spiel“ wichtig, von Anfang an klare Regeln aufzustellen. Nachdem der Hund gelernt hat, das Dummy zuverlässig zu apportieren, sollte in kleinen Trainingsschritten das „sitzen-bleiben“ während der Gegenstand ausgelegt oder –geworfen wird, trainiert werden. Stellt auch das für das Mensch-Hund-Team keine Herausforderung mehr dar, können die Aufgaben viel komplexer gestaltet werden.

 

Wir verwenden  das Apportiertraining zudem gern als Basis für noch viel größere Trainingsschritte und –ziele des Alltagstrainings. So beispielsweise dem Ausbau der Impulskontrolle (dem Aushalten von Reizen), der Festigung von Grundsignalen (Sitz, Platz, Abruftraining) oder auch der Festigung der Leinenführigkeit mit dem geliebten Apportierspielzeug als Verleitung. Die Möglichkeiten sind hier unendlich und somit können immer neue und spannende Aufgaben gestellt werden.

 

Welche Vorteile hat ein zielgerichtetes Dummytraining für die Mensch-Hund-Teams?

Oftmals wird vergessen, dass es sich bei unseren felligen Mitbewohnern um Raubtiere handelt. Ganz unabhängig von Größe, Alter und Rasse ist doch jeder Ausflug nach draußen für sie auch gleich einem Jagdausflug. Sie möchten Dinge erleben, Bedürfnisse befriedigen, Bewegung haben und geistig gefordert und gefördert werden.

 

Was gibt es aus Hundesicht da schöneres, als mit dem Menschen gemeinsam auf anspruchsvolle „Jagd“ zu gehen und Herausforderungen zu bewältigen. Für das Dummytraining, ganz gleich mit welcher Art von Beute, benötigt man nicht viele Utensilien. Dadurch kann es hervorragend in die täglichen Spaziergänge eingebaut werden.

 

Zudem bietet es uns die Möglichkeit, jagdlich passionierte Hunde in ihrem Jagdbedürfnis zu befrieden und ein hochkomplexes Anti-Jagd-Training aufzubauen.

 

 

Die Nachteile im Dummytraining?

Ein sinnvoll und strukturiert aufgebautes Apportiertraining bringt erst einmal keine großen Nachteile mit sich. Allerdings müssen von Beginn an Regeln aufgestellt, eingehalten und an der Impulskontrolle trainiert werden. Stupides Werfen-Bringen ohne Signale und Impulskontrolle zählt nicht unter diese Form des Trainings! Regelloses Hetzen einer Beute birgt innerhalb kürzester Zeit die Gefahr, sich einen „Junkie“ heranzuziehen (siehe Beitrag „B .. wie Ball“).

 

 

Fazit:

Das Dummy oder auch der Futterbeutel bieten uns die Möglichkeit für eine vielseitige, anspruchsvolle und spannende Auslastung unserer Hunde, bei welcher Mensch und Hund gemeinsam als Team arbeiten und die Vierbeiner mit allen Sinnen ausgelastet, gefordert und gefördert werden können. Durch die unendlich vielen Möglichkeiten die Aufgaben zu kombinieren, bleibt es immer spannend. Die gemeinsame Arbeit fördert die Bindung und Beziehung zu unseren Hunden.