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Wissenswertes von A bis Z - D .. wie Depression

In der tierpsychologischen Forschung sind Erkenntnisse über depressive Zustände bei Tieren noch sehr begrenzt, da systematische Untersuchungen nur sehr schwer durchgeführt werden können. Auch in Bezug auf das Trauerverhalten gibt es nur wenige gesicherte Erkenntnisse. Gerade in Bezug auf den Hund existieren jedoch einige Berichte, nach denen Hunde, die Ihr Herrchen oder Frauchen verloren haben, stark trauern. Die Reaktionen reichen hier von Unruhe und Nervosität bis hin zu Teilnahmslosigkeit, Apathie und Nahrungsverweigerung - alles Symptome, die tatsächlich an Symptome einer schweren Depression erinnern.

Auch starker Stress kann zu Symptomen einer Depression führen. Hierzu gehört als Ursache neben nicht-artgerechter Aufzucht und Haltung auch z.B. die zu frühe Trennung von der Mutter. Andauernde Unruhe bis hin zu Bewegungsstereotypien kann dann die Folge sein. Allerdings verbergen sich hinter einigen der oben erwähnten Symptome oftmals auch andere Erkrankungen. So ist z.B. die Schilddrüsen-Unterfunktion eine bei Hunden immer häufiger auftretende Krankheit, die sich durch Antriebslosigkeit, vermehrtes Schlafbedürfnis, Haarausfall, Gewichtsverlust oder -zunahme äußert. Bevor die Diagnose "Depression" gestellt wird, ist daher eine ausführliche klinische Untersuchung des Hundes notwendig!

Zu guter Letzt darf man dann auch nicht vergessen, dass beim Sozialpartner Hund immer die Gefahr der Vermenschlichung besteht. Das Verhalten des Hundes muss aber immer aus hündischer Sicht betrachtet werden. So verweigert der Hund vielleicht auch einfach nur das Futter, weil er vorher gelernt hat, dass er nur lange genug warten muss, bis ihm anstelle von Trockenfutter etwas besser Schmeckendes angeboten wird? In den meisten Fällen können daher scheinbare Anzeichen einer Depression beim Hund durch einfache Verhaltensveränderungen des Menschen therapiert werden.

Quelle: Martin Rütter DOGS Schwerin