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GOs und NO-GOs der Hundeerziehung - Y .. wie Yellowdog Program

Das “Gulahund™ Yellowdog Program” wurde bereits vor einigen Jahren ins Leben gerufen. Vereinzelt sieht man Mensch-Hund-Team auf der Straße, die dieses Projekt unterstützen. Dennoch hat es sich leider nie wirklich durchgesetzt. Worum es hierbei geht und welchen Zweck es erfüllt, möchten wir heute vorstellen.

 

Worum geht es bei diesem Projekt?

Das “Gulahund™ Yellowdog Program” spricht sich dafür aus, sensible und/oder kranke Hunde zu schützen. Mittels einer gelben Markierung sollen andere Menschen und Hundehalter darauf aufmerksam gemacht werden, dass der betroffene Hund mehr Abstand oder Zeit benötigt, um eine für ihn schwierigen Situation zu bewältigen. Diese gelbe Markierung ist für gewöhnlich ein einfaches Halstuch oder eine Schleife, die an der Hundeleine angebracht wird. Hiermit soll Dritten bereits auf  größere Distanz signalisiert werden, dass ein eventueller Kontakt nicht gewünscht ist. 

 

Warum mehr Abstand?

Es gibt vielfältige Gründe, wieso der Wunsch nach mehr Abstand besteht. Die Wichtigsten wären: 

 

 - gesundheitliche Gründe

 - Alte Hunde, die mit Sozialkontakten schnell überfordert sind

 - Hunde in Ausbildung

 - Unsicherheiten gegenüber Artgenossen oder Menschen

 

Neben den genannten Gründen macht es generell Sinn, dass der Leinenkontakt bereits ab Welpenbeinen an vermieden wird. Der größte Wunsch der meisten Hundehalter ist, einen ruhigen und entspannten Hund an der kurzen Führleine zu führen. Einen Hund, der sich konzentriert und mit lockerer Leine von A nach B mit seinem Halter läuft. Sobald die Erwartungshaltung entsteht, dass Menschen oder andere Hunde an der Leine „begrüßt“ werden dürfen, ist es mit der Entspannung schnell vorbei. 

 

Zudem führt Kontakt an der Leine zu vielen Kommunikationsmissverständnissen. Hunde können nur begrenzt kommunizieren, keine für sie wichtigen Bögen laufen und andere Beschwichtigungssignale senden sowie eventuellen Gefahrensituationen nicht entfliehen. Hunde besitzen genau wie wir Menschen eine Individualdistanz – einen Höflichkeitsabstand. Je nach Situation und Gegenüber kann diese schwanken. Möchten wir jeden uns entgegenkommenden Menschen drücken und mit ihm tiefsinnige Gespräche führen? Nein? Hunden geht es ähnlich! An der Leine befestigt, ist es kaum möglich adäquat aufeinander zu reagieren. Häufig werden sie bedrängt und müssen sich Artgenossen vom Leib halten. Es braucht nur wenige solcher Situationen in denen sich der Hund unwohl fühlt, um künftig eine vorsorglich defensive Verhaltensweise bereits auf Sichtkontakt mit anderen Hunden hervorzurufen.

 

Unser Fazit

Das bereits auf Distanz erkennbare gelbe Band soll dabei behilflich sein, ungefragte und unerwünschte Leinenbegegnungen sowohl mit fremden Menschen als auch Hunden umgehen zu können, ohne sich ständig neu erklären und rechtfertigen zu müssen. Leider ist dieses Projekt nicht weitreichend genug bekannt, um tatsächlich vorbeugende Effekte damit erzielen zu können. 

 

In unseren Augen sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, den entgegenkommenden Mensch-Hund-Teams ausreichend Abstand zu lassen und den Kontakt an der Leine nur nach Absprache und unter genauer Beobachtung der Hunde zuzulassen. Dies gilt nicht ausschließlich nur für Hundebegegnungen. Auch fremde Menschen sollten ungefragt keine Hunde anfassen.  

 

Die gelbe Markierung wäre ganz bestimmt ein hilfreiches Mittel, um den Wunsch nach Rücksicht und Abstand zu unterstreichen, wenn das Projekt bekannter werden würde.