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English Cocker Spaniel

Ein Artikel unserer DOGS Partnerin Heike Kleinhans (Martin Rütter DOGS Bielefeld/Gütersloh)

Die Herkunft des English Cocker Spaniels ist nicht hundertprozentig geklärt. Zur Zeit des Römischen Reichs sollen erste Hunde aus Spanien nach Großbritannien gekommen sein. Erst viel später hat sich der Begriff „Spaniel“ entwickelt.

Spaniel werden sogar in mehreren Stücken Shakespeares erwähnt. Zu dieser Zeit waren die Hunde daher vermutlich besonders beliebt. Im frühen 19. Jahrhundert teilte man die Spaniels nach ihrer Größe in verschiedene Rassen ein. Die kleinste Rasse wurde als Cocker Spaniel bezeichnet. Der Cocker Spaniel, den wir heute vor Augen haben, entwickelte sich aber erst im Laufe des 19. Jahrhunderts. Der Cocker wurde in England bei der Jagd auf Niederwild und Federwild eingesetzt. Der Zusatz „Cocker“ stammt vom englischen „Woodcock“ (Waldschnepfe). Die Hunde sollten die Vögel aufstöbern und aufscheuchen, um dem Jäger den Schuss zu ermöglichen. Beim Einsatz als Jagdhund gehören neben dem Stöbern auch spurlautes Jagen, Apportieren und Schweißarbeit zu den Aufgaben des English Cocker Spaniels. Er ist eine von neun Jagdspanielrassen.

1873 wurde der Cocker Spaniel offiziell vom Kennel Club als eine der ersten Hunderassen anerkannt. Im Jahr 1963 erfolgte die Anerkennung als English Cocker Spaniel durch die Fédération Cynologique Internationale (FCI).

Fröhliche Supernase

Der Cocker gilt als klug, anhänglich, fröhlich und temperamentvoll mit einem gewissen Hang zur Selbstständigkeit. Rassekenner bestätigen außerdem, dass der Cocker Spaniel sehr verfressen ist. Daher neigt er manchmal zu Übergewicht, jedoch kann man sich die Liebe zum Leckerbissen bei Training und Erziehung durchaus auch zunutze machen. Denn nichts wird den Cocker mehr begeistern als geistige und körperliche Auslastung seiner sensiblen Spürnase, die beim Spaziergang sowieso gern zu 90 Prozent den Boden untersucht.

Immer noch ein Jagdhund

Früher war der English Cocker Spaniel vor allem für den jagdlichen Einsatz beliebt. Heute überwiegt die Haltung als Begleithund in Familien. Auch diese „Verwendung“ liegt ihm durchaus, denn der Cocker liebt die Nähe zu seinen Menschen. Die jagdliche Motivation hat sich aber trotz dieser Veränderung nicht zurückentwickelt. Wer einen reinen Familienhund möchte, sollte sich daher nicht für einen Hund aus einer jagdlichen Zucht entscheiden. Es sein denn, man sorgt für entsprechende rassespezifische Alternativen wie beispielsweise Mantrailing, Fährtenarbeit oder komplexes Apportiertraining. Grundsätzlich ist ein hohes Bewegungsbedürfnis ist ebenso rassetypisch wie der Wunsch nach abwechslungsreicher Beschäftigung und eine ganzjährig ausgeprägte Wasserliebe.

Sportlich kompaktes Aussehen mit seidigen Hängeohren

Hündinnen werden 38 bis 39 Zentimeter groß und Rüden 39 bis 41 Zentimeter bei einem Gewicht von 13 bis 14,5 Kilogramm. Zum typischen Aussehen gehören die seidig behaarten Hängeohren. Der Körperbau ist sportlich kompakt. Das Fell ist glatt und seidig in den Farben Schwarz, Rot, Braun mit etlichen, auch mehrfarbigen Varianten.

Nicht zu unterschätzender Pflegeaufwand

Die Pflege des English Cocker Spaniels ist etwas aufwändiger. Er sollte bestenfalls täglich gebürstet werden, damit das Fell, vor allem an Bauch, Beinen und Rute, nicht verfilzt. Außerdem wird empfohlen, ihn drei- bis viermal im Jahr trimmen zu lassen. Seine Hängeohren sollte man wöchentlich kontrollieren und reinigen, da der Cocker ansonsten anfällig für Ohrenentzündungen ist.

Gesundheit und rassespezifische Krankheiten

Die Lebenserwartung des English Cocker Spaniels liegt bei etwa 12 bis 14 Jahren. Die Rasse leidet häufiger unter dem Kongenitalen Vestibularsyndrom, einer Erkrankung des Innenohrs, die zu Gleichgewichtsstörungen und sogar zu Taubheit führen kann. Weitere Anfälligkeiten bestehen bezüglich Lefzendermatitis, progressiver Netzhautatrophie und der Familial Nephoropathy (FN), einer schwerwiegenden Nierenerkrankung.

In der Vergangenheit wurde häufig über die sogenannte „Cockerwut“ berichtet. Diese vererbbare Anfälligkeit äußert sich in unkontrollierbaren, epilepsieähnlichen Aggressionsanfällen und kann bisher noch nicht geheilt werden.

Luxusleben statt Hundeleben

Die Rasse ist auch heute noch bei britischen Prominenten sehr beliebt. Cocker Spaniel „Arthur“ begleitete den Sänger Elton John mehrfach auf den roten Teppich und war sogar Trauzeuge bei seiner Hochzeit. Prinz William und Herzogin Kate haben einen schwarzen Cocker Spaniel namens „Orla“.