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Heute schon gekuschelt?

Hormone und ihre Auswirkungen

Oxytocin – Das Bindungshormon


Positiv soziale Interaktionen in einer Mensch-Hund-Beziehung bauen Stress ab und fördern die Freisetzung von Oxytocin. Das beim Streicheln oder Kuscheln ausgelöste Bindungshormon Oxytocin ist ein Neuropeptin, das im Zwischenhirn gebildet wird und zu weniger ängstlichen oder aggressivem Verhalten gegenüber dem eigenen Hundehalter deutlich gezeigt wird. Ebenfalls erweist sich die Tatsache, dass vertrauensvolle Aktivitäten stattfinden und Bindungen etablieren lassen, die uns glücklich machen.


Doch wie wirkt Oxytocin im Körper?


Einige der ersten Studien zur Wirkweise stammen von einem südafrikanischen Forscherteam der Universität Pretoria. Die Wissenschaftler stellten fest, dass während der innigen Interaktionen zwischen Mensch und Hund die Menge des Peptidhormons Oxytocin im Blut ansteigt. Ebenfalls sank die Herzschlagrate deutlich ab und die Botenstoffe Endorphin und Dopamin erhöhten sich. Dieser Mix an Botenstoffe sorgt für ein Wohlfühlen, dass nicht nur subjektiv im Verhalten während des vertrauten Zusammenseins gezeigt wird, sondern auch auf neurochemischer Ebene nachzuweisen ist.


Doch wie siehts aus mit dem Blickkontakt?


Um zu überprüfen, ob ein Zusammenhang zwischen der Ausschüttung von Oxytocin und Blickkontakt besteht, führten japanische Wissenschaftler zwei Tests durch.


Im ersten Testdurchlauf nahmen 27 Hunde und 11 (handaufgezogene) Wölfe teil, die auf zwei Gruppen aufgeteilt wurden. In der ersten Gruppe sollten die Besitzer während des Tests mit ihren Kaniden gezielt und lange Blickkontakt halten, während in der anderen Gruppe kurze Blicke ausgetauscht wurden.

Die Konzentration des Oxytocins im Urin wurde vor dem Test und 30 Minuten nach Ende des Tests bei Mensch und Kaniden gemessen.

Aus der Analyse der Verhaltensbeobachtung ergab sich, dass die Hunde die lange von ihrem Menschen angesehen wurden, das Verhalten spiegelten und mit ihren Menschen am längsten den Blickkontakt hielten. Bei der Messung des Botenstoffes ergab sich eine höhere Konzentration des Oxytocins, als in der Gruppe, die kurz Blickkontakt austauschten.

Bei den Wölfen konnte keine signifikante Abhängigkeit bei der Messung, als auch bei der Verhaltensanalyse festgestellt werden.


Im zweiten Durchlauf wurden daher nur Hunde und ihre Menschen getestet.

Das Forscherteam nutzte eine künstliche Zufuhr des Botenstoffes über ein Nasenspray bei den Hunden und beobachtete, die Auswirkung der Dauer des Blickkontaktes des Hundes und der Wirkung des Oxytocingehaltes im Urin des Menschen.

Bedingt traten Effekte auf, Hündinnen verlängerten den Blickkontakt nach Aufnahme des Hormons, was zur Ausschüttung an Oxytocin und zur Erhöhung der Dauer des Blickkontakt beim Menschen führte. Wiederum führte dies zum Anstieg des Oxytocins im Urin der Hunde.