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Müssen Hunde entwurmt werden?

Viele Hundehalter entwurmen ihren Hund regelmäßig – meistens nach den Angaben ihres Tierarztes -  vier Mal im Jahr. Hunde haben Würmer: Sie nehmen Wurmeier auf, wenn sie am Kot anderer Hunde oder kontaminierten Böden bzw. Pflanzen schnüffeln, sich in Aas wälzen und anschließend das Fell ablecken oder Nagetiere wie z.B. Mäuse fressen. Wurmbefall ist also nicht wie oft angenommen ein Zeichen für schlechte und unhygienische Haltung, sondern ein ganz normaler Begleitumstand artgerechter Hundehaltung mit Freilauf.

Die Würmer sind dabei nicht nur für den Hund gefährlich, da sie den Darm sowie innere Organe befallen und schädigen können. Wurmeier können auch vom  Menschen aufgenommen werden, sich zu Würmern entwickeln und dann zu Schäden im Organismus führen. Eine Übertragung erfolgt dabei zum einen direkt über den Kot des Hundes, aber auch z.B. beim Streicheln des Hundes über das Fell, welches vom Hund abgeleckt wird, denn Wurmeier befinden sich auch im Speichel des Hundes und können so ins Fell gelangen.

Symptome für Wurmbefall beim Hund sind z.B. chronischer Durchfall, wechselnder Appetit sowie Haut- und Fellkrankheiten. Wird ein Hund regelmäßig alle 3 Monate entwurmt, haben die Würmer keine Chance sich so zu entwickeln, dass Organe stark und nachhaltig geschädigt werden. Eine Ausscheidung von Wurmeiern und damit eine Verbreitung erfolgt zudem erst nach einer sogenannten Präpatenzzeit, die je nach Wurmart unterschiedlich lang von ca. 30 Tagen bis hin zu mehreren Monaten beträgt. Damit scheint eine Entwurmung alle 3 Monate sinnvoll zu sein, ideal wäre sogar eine Entwurmung alle 1-2 Monate, wenn man die Verbreitung von Würmern komplett verhindern wollte.

Allerdings muss man auch bedenken, dass es sich bei einem Wurmmittel um ein Medikament handelt, welches Organismen, nämlich die Würmer, abtötet. Es ist daher in jedem Fall für den Körper des Hundes eine Belastung. Auch wenn ein Hund nach der Gabe einer Wurmkur keine Auffälligkeiten zeigt, kann es durch die chemischen Inhaltsstoffe des Mittels dennoch zu einer Schädigung kommen, gerade nach einer dauerhaften, jahrelangen Anwendung. Natürlich ist es fahrlässig, einen mit Würmern befallenen Hund nicht zu entwurmen. Jedoch kann über die Wurmkur keine Vorsorge betrieben werden. Ein gerade entwurmter Hund kann am Nachmittag Wurmeier aufnehmen, wenn er am Kot eines anderen Hundes schnüffelt und damit sofort nach der Wurmkur wieder befallen sein. Eine Entwurmung hilft also immer nur bei Wurmbefall, sie kann keine zukünftige Ansteckung verhindern. Warum sollte man aber einen gesunden Hund, welcher gar keine Würmer hat, entwurmen und ihn so mit all den chemischen Stoffen belasten?

Es gibt auch eine Alternative. Über eine Kotprobe kann ein Tierarzt schnell und einfach feststellen, ob ein Hund von Würmern befallen ist oder nicht. Hierzu muss der Kot an drei aufeinander folgenden Tagen aufgesammelt und zum Tierarzt gebracht werden. Wird durch die Laboruntersuchung Wurmbefall festgestellt, kann ein Wurmmittel verabreicht werden. Die Laboruntersuchung ist dabei in der Regel nur wenig kostenintensiver als das Wurmmittel selbst, so dass zusätzliche Kosten nur dann anfallen, wenn ein Hund tatsächlich Würmer hat. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, einen gesunden Hund mit Medikamenten zu behandeln. Bei der Entwurmung geschieht dies jedoch regelmäßig. Erkundigen Sie sich doch einfach einmal bei Ihrem Tierarzt über die alternative Möglichkeit einer Kotprobe, vielleicht können Sie so auch Ihrem Hund einige überflüssige Medikamentengaben ersparen. Bitte achten Sie aber darauf, dass die Kotprobe nur dann Sinn macht, wenn sie genauso wie eine Wurmkur in regelmäßigen Abständen von mindestens 3 Monaten, will man die Präpatenzzeit beachten sogar alle 1-2 Monate, durchgeführt wird!