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8. Mensch-Hund-Geschichte während des D.OG.S.-Trainings

D.O.G.S-Team des Monats: Jenny, Ronny und Skipper

 

"..., ohne dass er die Kellner verspeist..."

Jenny berichtet:

Es war einmal...

Das Leben mit einem Großen Schweizer Sennenhund, der ein Therapiehund werden sollte...
Im Sommer 2011 zog ein kleiner 12 Wochen alter Großer Schweizer Sennenhund namens Skipper bei uns ein. Ein sehr entspannter kleiner Rüde, der jeden Besuch verschlief und auch zuhause sehr ruhig war. Perfekte Voraussetzungen, um mich als Therapiehund im sozialpädagogischen Kontext zu begleiten.

Bereits im Vorfeld informierten wir uns über verschiedene Hundeschulen und waren uns schnell einig, dass wir nach einem D.O.G.S. Standort suchen werden. So trafen wir auf Carola Schulze und ihren Standort in Köthen, der zu diesem Zeitpunkt am nächsten an Merseburg dran war. Wir absolvierten einen Welpenkurs, einen Junghundekurs, einen Alltagkurs und mit etwas Pause auch einen Kurs für Erwachsene Hunde. Klingt prima, oder? War und ist es auch, Skipper ist zuverlässig (auch wenn nicht zu 100%) abrufbar, er läuft super an der Leine, er ist gut sozialisiert, wir können mit ihm Restaurants besuchen, ohne dass er die Kellner verspeist und er hat viele Hundekumpels.

Also alles im Allen ein genialer Hund, ABER er findet Menschen eher unsympathisch und Hundebegegnungen an der Leine sind ein Drama. Und so zerplatzte der Traum vom Therapiehund... Neben diesen Tragödien wurde bei Skipper eine Nierenkrankheit diagnostiziert und festgestellt, dass er zu viele Spermien produziert. Mittlerweile bekommt er jeden Tag eine Tablette und ist kastriert.

Warum nun Thomas Winkler?
Nachdem Skippers Herrchen im Februar 2014 für eine längere Zeit nach England zog und ich nun ganz allein mit dem kleinen war, verschärfte sich die Situation. Skipper wollte immer mehr die Kontrollfunktion übernehmen, lies keinen fremden Menschen an mich ran ohne diesen zu stellen und ihn anzuknurren (er sprang impulsartig, knurrend nach vorn) und von anderen Hunden rede ich lieber nicht. Nach vielen verzweifelten Versuchen, die Probleme alleine zu lösen, beschloss ich nach professioneller Hilfe zu suchen. Da wir mit D.O.G.S. bereits sehr gut vertraut waren und auch wussten, dass es nun einen Standort u.a. für Merseburg gibt, lag es natürlich sehr nahe Thomas Winkler zu kontaktieren und einen ersten Beratungstermin zu vereinbaren.

So trafen wir uns das erste Mal Ostern 2014, zu diesem Zeitpunkt war Skippers Herrchen auf Heimatbesuch und wir konnten als geschlossene Familie diesen wichtigen Termin wahrnehmen. Nun endlich klingelte es an der Tür, Skipper lag grummelt in seinem Bettchen und wir ließen Thomas in unsere Wohnung. Es dauert nicht lange und wir sollten Skipper freigeben, so dass er Thomas knurrend begrüßte. Nichts desto trotz konnten wir Skipper wieder auf seine Decke ins Schlafzimmer schicken und setzten uns zum Gespräch ins Wohnzimmer. Auch dort lag ein Hundebettchen (mittlerweile nicht mehr), auf dem es sich Herr Hund auch zügig bequem machte und seine Kontrollposition einnahm. Nur nicht den komischen fremden Mann aus den Augen lassen...
Die erste Trainingsstunde bestand aus verschiedenen Übungen, um Skippers Trainingsstand zu überprüfen. Und was soll ich sagen? Der Streber meisterte jede Übung sehr gut. Darin lagen ja auch nicht unsere Schwierigkeiten. Die nächsten Termine legten wir so, dass mind. 1 weiterer Hund dabei war, um zu sehen, wie unser neuer Trainingsplan aussehen soll. Also übten wir mit Ablenkung und verschiedenen Hunden alles mehr oder weniger problemlos (ganz der Streber).

Alles im Allem lief das Training super, nur im Alltag ging es schleppend voran. Skipper fixierte nach wie vor fremden Menschen und Hunde an der Leine, selbst Leckerlies halfen nicht mehr. So entschieden wir uns eine Wasserkorrektur einzusetzen, mit unfassbar gutem Erfolg. Wir benutzten die Wasserflasche ca. 2 Wochen intensiv, momentan ist sie immer noch dabei, aber eigentlich brauchen wir sie nicht mehr. Skipper findet Menschen immer noch nicht supertoll, aber er bleibt ruhig neben mir sitzen, wenn jemand auf uns zu gelaufen kommt und uns anspricht. Auch an anderen Hunden können wir mit einem sehr geringen Abstand vorbei laufen. Wir fahren regelmäßig nach Leipzig, setzen uns entspannt in ein Café und genießen die Zeit mit unserem fast 4 jährigen Großen Schweizer Sennenhund. Immer öfter können wir es zulassen, dass Skipper von fremden Person gestreichelt wird.

Vielleicht wird es ja doch noch ein Therapiehund...
Wir geben nicht auf!

Vielen Dank Thomas, für deine Unterstützung.
Jenny, Ronny und Skipper