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KNOW-WAU - Warum pinkeln Hündinnen manchmal wie Rüden?

Hast Du gewusst, dass Hündinnen ein ähnliches Markierverhalten wie Rüden zeigen können? Mehrmals auf Spaziergängen, teilweise mit erhobenem Bein und manchmal sogar im Anschluss scharrend?

Obwohl dieses Verhalten hauptsächlich Rüden nachgesagt wird, erklärt uns ein Blick auf die Gründe, warum es bei Hündinnen keine Seltenheit ist. Entgegen der weitläufigen Meinung ist Markierverhalten nicht ausschließlich rein sexueller Natur. Natürlich kann es sein, dass es von einer Hündin rund um die Läufigkeit verstärkt gezeigt wird. Immerhin möchte sie die Rüden aus der Nachbarschaft ausreichend über die bevorstehende Deckbereitschaft informiert wissen. Dennoch zeigen auch kastrierte Hunde häufig Markierverhalten, wodurch eine rein sexuelle Komponente ausgeschlossen werden kann. 

Sehr häufig versteckt sich ein territorialer Gedanke dahinter. Der Hund möchte anderen mitteilen, dass der entsprechende Ort und die Umgebung sein Revier ist. Ob er dies anderen Vierbeinern oder eventuell auch Menschen mitteilen möchte, kann nur situativ gedeutet werden.

Scherzhaft bezeichnen wir Hündinnen, die auf drei Beinen Markierverhalten und anschließendes Scharren zeigen, gern als „Rüdin“. Zum einen ist es immer noch in den Köpfen verankert, dass lediglich Rüden dieses Verhalten zeigen. Zum anderen zeigen Rüden wesentlich häufiger und intensiver Territorialverhalten. So hat es die Natur ursprünglich eingerichtet. Während Hündinnen sich im Familienverband um „Internes“ kümmern, sind die männlichen Exemplare um die Sicherheit und Gefahrenabwehr bemüht.

Dies erklärt auch, warum es häufiger dem Rüden unterstellt wird. Doch auch eine Hündin, die sich der territorialen Absicherung verpflichtet fühlt, kann genauso intensiv und extrovertiert Markierverhalten zeigen.

Und obwohl es häufig als Argument der Geschlechterwahl genannt wird, sollte dies allein als Argument bei der Geschlechterwahl keine Rolle spielen. Denn sonst kann es unter Umständen zu großen Enttäuschungen kommen.

Dass Markierverhalten auch eine Sache der Erziehung ist, beleuchten wir zu einem anderen Zeitpunkt!