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Beagle

Ein Artikel unserer DOGS Partnerin Heike Kleinhans (Martin Rütter DOGS Bielefeld/Gütersloh)

Der Spezialist für die Treibjagd in der Meute auf Feldhasen und Wildkaninchen wurde früher auch als „Treibhund der armen Leute“ bezeichnet. Diesen Namenszusatz erhielt der Beagle dadurch, dass er im Gegensatz zu den Foxhounds nicht zu Pferd, sondern zu Fuß geführt wurde.

Die Wurzeln des Beagle werden in der Normandie vermutet. Die normannische Familie Talbot hat weiße Hubertushunde im Heer Wilhelms des Eroberers 1066 nach England gebracht. Daher nannte man die Hunde auch Talbots und dann 600 Jahre später Northern Hounds oder Norman Hounds. Um 1400 fanden die Briten während des Hundertjährigen Kriegs im Süden Frankreichs weitere bis dahin unbekannte Hunderassen, die später als Southern Hounds bezeichnet wurden: Mittelgroß, bunt gescheckt und gesprenkelt gingen die Hunde mit tiefem Spurlaut unermüdlich ihrer Jagdleidenschaft nach und konnten auch den feinsten Fährten noch nach langer Zeit folgen. Man geht davon aus, dass der Ursprung der heutigen Hunderassen der Hounds sowohl auf die Northern Hounds als auch auf die Southern Hounds zurückgeht.

1615 findet man erstmalig in England in einer Beschreibung aller wichtigen Jagdhunderassen den „little Beagle“. Damals bezeichnete man die Form der Hundejagd in einer Meute auch als „beagling". Aber erst seit 1890 existiert der Beagle offiziell als eigenständige Hunderasse.

Heute ist der Beagle zwischen 33 und 40 cm groß und bis zu 18 kg schwer. Er hat kurzes, dichtes Fell in folgenden Farbvarianten: zweifarbig braun-weiß, rot-weiß, zitronengelb-weiß oder dreifarbig schwarz/braun/weiß. Der Körperbau ist im Idealfall quadratisch, kräftig, muskulös, aber nicht dick. Der Kopf ist mäßig lang mit ausgeprägtem Stop. Die tief angesetzten Ohren sind lang und am Ende abgerundet.

Viele seiner Eigenschaften gehen auf den ursprünglichen Einsatz des Beagle als Meutejäger zurück: Er hat eine sehr geringe soziale Motivation, da es ihm durch den Einsatz in der Meute egal sein musste, mit wem er jagt. Auch durfte es keine Streitereien um Beute geben. Insofern ist es dem Beagle sozusagen „egal“ mit wem er zusammen lebt - was unter anderem leider dazu führt, dass er häufig als Laborhund eingesetzt wird, denn so man kann ihn problemlos immer wieder mit anderen Beagle vergesellschaften. Außerdem musste der Beagle in der Meute sehr selbständig und ohne Anleitung durch den Menschen arbeiten. Beim Training des Beagle sollte man also darauf achten, dass er sich sehr am Menschen orientieren muss, um an sein Ziel zu kommen und dadurch sein Jagdverhalten in geordnete Bahnen zu lenken. Für ihn sinnvolle Beschäftigungsformen wie Fährtenarbeit oder Mantrailing bieten sich dabei an.