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Akita

Ein Artikel unserer DOGS Partnerin Heike Kleinhans (Martin Rütter DOGS Bielefeld/Gütersloh

Der Akita ist unter den verschiedenen japanischen Spitzen der größte: Hündinnen werden etwa 61 cm groß und erreichen ein Gewicht von rund 28 kg, Rüden werden durchschnittlich 67 cm groß und wiegen etwa 35 kg.

Das Fell besteht aus geradem, hartem Deckhaar und dichter, weicher Unterwolle. Hierbei sind die Farben Rot-Falb, Sesam, Gestromt und Weiß erlaubt. Die dicke, meist fest über dem Rücken eingerollte Rute ist hoch angesetzt. Wie alle japanischen Rassen trägt er den Namen seiner Heimat. „Akita“ ist eine Präfektur in Nordjapan rund um die Stadt Odate. Die früher zum Rassenamen gehörigen Zusätze „Inu“ und „Ken“ bedeuten „Hund“.

Zur genauen Abstammung des Akita gibt es viele unterschiedliche Theorien und Meinungen. Gesichert ist aber, beispielsweise durch Abbildungen auf Tonwaren, dass Hunde, die dem Akita äußerlich schon sehr ähneln, bereits seit mehreren Jahrtausenden in Japan leben. Als Bärenjäger und Wachhunde wurden sie meist einzeln als sehr selbstständig agierende Arbeitshunde gehalten. Später soll der Akita auch ein Gefährte der Samurai gewesen sein. Der japanische Kaiser erklärte den Akita 1931 zum Nationalbesitz und sorgte somit dafür, dass keine Akitas exportiert werden durften. Der Zweite Weltkrieg schadete auch dieser Rasse erheblich. Die japanischen Hunde konnten entweder nicht mehr ernährt werden oder mussten sogar - bis auf die im Militärdienst stehenden deutschen Schäferhunde - selbst als Nahrung dienen. Nach Kriegsende wurde mit den wenigen überlebenden Akitas weitergezüchtet. Dabei entstanden zwei unterschiedliche Linien: Eine dem ursprünglichen japanischen Hundetyp entsprechende und eine, in der die Einkreuzungen von Molossern und Deutschem Schäferhund deutlich zu erkennen waren. Gleichzeitig wurde das Ausfuhrverbot gelockert und während der Besatzungszeit gelangten viele Akitas in die USA. Dort entwickelte sich ab den 60er Jahren aus der zweitgenannten Linie der American Akita. Er ist gedrungener als der Japan-Akita, mit kürzeren Beinen, längerem Rücken und rechteckigerem Kopf. Seit 2000 gibt es offiziell zwei FCI-Standards: Einen für den Akita und einen für den American Akita.

Als „Hund vom Urtyp“ ist der Akita - wie der Name schon sagt - sehr ursprünglich veranlagt. Vor allem jagdliche und territoriale Motivation sind aufgrund seiner früheren Aufgaben und Zuchtziele sehr ausgeprägt. Wer sich allein oder höchstens zu zweit einem Bären stellen musste und einsam gelegene Höfe bewachen sollte, brauchte besonderes Selbstbewusstsein, eine große Individualdistanz und eine ausgeprägte Eigenständigkeit. Diese Eigenschaften legt der Akita auch heute gern noch an den Tag. Seiner eigenen Familie gegenüber ist er sehr loyal. Bei fremden Menschen und Hunden ist er tendenziell eher skeptisch.

Obwohl er im Haus einen ziemlich gemütlichen Eindruck macht, muss er unbedingt gemäß seiner Anlagen ausgelastet werden. Sinn machen für ihn hierbei jagdliche Ersatzaufgaben wie Fährtenarbeit, Mantrailing oder auch andere Formen der Nasenarbeit. Auf Aufgaben, in denen der Akita keinen Sinn sieht, wird er vermutlich gar nicht eingehen oder sie allenfalls in „Akita-Geschwindigkeit“ (also sehr gemächlich) ausführen. Auch ständige Wiederholungen sind definitiv nicht sein Fall.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Akita bei Menschen richtig aufgehoben ist, die so „dickköpfig“ (eigentlich konsequent) sind wie er und klare Regeln aufstellen und auch durchhalten. Ressourcen und Privilegien in Form von Liegeplätzen, Futter und Beschäftigung sowie Freilauf und Begegnungen mit fremden Artgenossen müssen vom Halter verwaltet, zugeteilt bzw. gemanaged werden. In gut geführten Welpen- und Junghundegruppen sollte er möglichst von Beginn an viele unterschiedliche Hunde und Menschen positiv kennenlernen, vor allem auch souveräne erwachsene Hunde. Trotzdem wird der Akita im Erwachsenenalter kein Hund für regelmäßige Besuche der Hundewiese sein. Er kann von sich aus als Einzelgänger tatsächlich sogar gut darauf verzichten.

Bekannt geworden ist der Akita heutzutage nicht zuletzt durch verschiedene Verfilmungen über den Akita „Hachiko“, der sein Herrchen jeden Tag zum Bahnhof begleitete und dort sogar nach dessen Tod noch viele Jahre täglich zu der Zeit, zu der dieser üblicherweise angekommen wäre, auf ihn wartete.