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Martin Rütter Hundeschule Köln! Mehr als nur eine Hundeschule.

 Bekannt aus den VOX TV-Formaten "Der Hundeprofi/Rütters Team", "Die Unvermittelbaren" etc. 

NUR LUFT UND LIEBE♥️?!

„Kann man bei euch auch ohne Leckerlis trainieren?“

 Diesen Satz und noch ein zwei andere, hören wir des Öfteren in unseren ersten Gesprächen oder schon am Telefon. „Ich will aber, dass der das auch so macht.“

Selbstverständlich ist Futter nicht für jeden Hund das Nonplusultra und somit die beste Belohnung. Der deutsche Schäferhund erhält zum Beispiel nach einem Drogenfund durch die Polizei ganz gerne mal ein Spielzeug, das er schütteln und schleudern darf, mit Futter musst du manchen Hunden da nicht kommen.

Ja natürlich gibt es Hunde, die ausschließlich für den Sozialkontakt des Menschen Aufgaben lösen, die Ihnen gestellt werden. Wenn wir jetzt mal von einem sozialmotivierten Hund ausgehen (er muss unsere Aufmerksamkeit wirklich gut finden), könnte man ihn theoretisch auch NUR mit Sozialkontakt-Entzug für unerwünschtes Verhalten ‚bestrafen‘ (wenn es nicht selbstlohnend ist, das wäre ein anderes Thema) und mit Sozialkontakt belohnen. Das machen wir im Training ja sowieso oft, dass wir unerwünschtes Verhalten einfach ignorieren, aber da wir Menschen erfahrungsgemäß im Alltag einfach viel zu viel mit unseren Hunden reden, sie unbedacht anfassen und unbewusst verstärken, funktioniert das in der Regel nicht allzu gut. Das ist ein großer Teil in unserem Training, aber wir verstärken erwünschtes Verhalten in der Regel auch gerne ‚on top‘ mit anderen Motivationen wie zum Beispiel Futter oder Spiel(zeug), letzteres ist ja auch wieder eine Kombination mit Sozialkontakt.

Um ehrlich zu sein, empfinde ich die Aussage, dass Hunde doch alles nur für Luft und Liebe tun sollten, als etwas narzisstisch ;)

Wenn wir ehrlich sind, dann geht der Großteil von uns auch nicht ehrenamtlich zur Arbeit. Wenn mein Hund mir beim picknicken nicht das Sandwich aus der Hand klaut, gebe ich ihm dafür z.B. keinen Keks.

Wenn er mit matschigen Pfoten auf mein Sofa springen würde, ich schicke ihn runter, er geht runter, dann gebe ich ihm dafür auch keine Futterbelohnung oder Ähnliches. (Alles aber auch je nach Hund und Problematik).

Würde er mich nicht anspringen, belohne ich das auch nicht mit einem Leckerli, das ist für mich eine Respektsache und hat nichts mit Konditionierung im klassischen Sinne zu tun. Im Grunde kann man sich merken, dass alle Signale, die wir unseren Hunden beibringen, Tricks sind.

Nicht nur Sitz und Platz, sondern auch die Leinenführigkeit ist ein Trick. Und Tricks müssen bestätigt werden, da sie UNNATÜRLICH sind.

Ich persönlich, lasse wirklich sehr gern ein halbes Kilo Pansen springen, wenn mein Hund sich im vollen Galopp von einem Hasen oder kurz vor einem Streit mit einem Artgenossen abrufen lässt ;)

Ich bilde mir auch nicht ein, dass ein erwachsener Hund, der auch seine eigenen Motivationen und seinen eigenen Kopf hat, sofort eine Maus oder eine attraktive Hundedame stehen lässt, nur weil er dann von mir einmal über die Schulter gestreichelt wird. Zumal die meisten Hunde ja sowieso viel zu viel Streicheleinheiten (für nix tun) erhalten ;)

In Liebe, Eure Ellen