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DOGS Tipp November: Jaulen beim Autofahren

Zwergpudel Rüde, Bosco, 8 Jahre alt, bellt und heult beim Autofahren, aber nur bei Kurzstrecken. Langstrecken inklusive Autobahn sind überhaupt kein Problem

Probleme mit dem Hund beim Autofahren entstehen häufig dadurch, dass Abläufe immer gleich sind, denn Hunde sind sehr gut darin, uns zu lesen und unsere Gewohnheiten zu erkennen. Dazu gehört auch das unterschiedliche Fahrverhalten eines Autos auf der Autobahn bzw. auf der Landstraße. Auf der Autobahn bewegt sich das Auto in gleichmäßigem Tempo vorwärts, auf der Landstraße dagegen kommt es immer wieder zu einer deutlichen Reduzierung der Geschwindigkeit oder sogar zu einem Stopp und dementsprechend danach dann wieder zu einer Beschleunigung bzw. einem erneuten Anfahren.

Hunde lernen schnell, dass die Fahrt länger dauert, wenn der Mensch den Weg über die Autobahn wählt. Bosco weiß also, dass es nun nicht so bald zu einer Pause und damit zu einem für ihn möglicherweise spannendem Aufenthalt kommt. Hat ein Hund zu Beginn hier vielleicht auch noch gebellt oder gejammert, hat er schnell gelernt, dass dies zu nichts führt, denn der Mensch hält nicht an, sondern fährt einfach in seinem gewählten Tempo weiter. Zwar reagieren viele Menschen zu Beginn noch auf das Gebell oder Gejammer des Hundes, doch da sich meist am Verhalten des Hundes langfristig nichts ändert, geben die meisten Menschen dann doch auf und ignorieren das Verhalten des Hundes. Und das ist genau richtig, denn wenn keine Reaktion auf ein Verhalten erfolgt, wenn nichts passiert und das Verhalten nicht zum Erfolg führt, wird ein Hund dieses Verhalten nach einiger Zeit einstellen.

Bei Kurzstrecken sieht das jedoch ganz anders aus, denn nicht selten enden diese ja mit einer für den Hund begehrten Handlung, wie einem tollen Spaziergang, einem spannenden Training oder dem Besuch eines zwei- oder vierbeinigen Freundes. Bellt der Hund also vor Aufregung in Erwartung des bevorstehenden Spaziergangs, wird dieses Verhalten verstärkt, wenn der Mensch dann tatsächlich anhält und mit dem Hund zum Spaziergang aufbricht. Damit Bosco zukünftig also auch auf Kurzstrecken ruhig ist und sich entspannt hinlegt, müssen Sie diesen Ablauf verändern. Dazu fahren Sie zum einen sehr häufig kurze Strecken mit Bosco, ohne dass er am Ende in seiner Erwartung bestätigt wird. Sie können ihn also z. B. einfach mitnehmen, wenn Sie in die Apotheke oder zum Bäcker fahren. Dort angekommen, steigen Sie allein aus, erledigen kurz Ihre Besorgungen, steigen dann kommentarlos wieder ins Auto ein und fahren nach Hause zurück. Sie können auch einfach nur kurze Strecken fahren, ohne ein bestimmtes Ziel anzusteuern bzw. anzuhalten. Viele Hunde erkennen sogar die Umgebung aus dem Auto heraus. Sie beginnen zu bellen, sobald der Waldparkplatz in Sicht kommt oder das Auto in die Straße der befreundeten Familie einbiegt. Sollte Bosco also auf solche Sichtreize reagieren, fahren Sie mit ihm dorthin, halten dann aber nicht dort an, sondern fahren einfach weiter. Später können Sie dort auch anhalten, bleiben aber einfach im Auto sitzen und lesen ein Buch, bevor Sie nach einiger Zeit wieder weiterfahren.

Während dieses Trainings müssen Sie das Bellen und Jammern von Bosco vollkommen ignorieren. Sie dürfen also weder versuchen, ihn zu beruhigen („Wir sind doch gleich da!“), noch mit ihm schimpfen („Jetzt hör doch endlich auf!“), denn jede Form der Zuwendung ist für ihn erst einmal eine Verstärkung. Denn schließlich haben Sie ja offensichtlich zumindest verstanden, dass Bosco etwas von Ihnen möchte. Menschen sind halt manchmal schwer von Begriff und brauchen länger, bis sie etwas wirklich verstehen, sodass er nach einer solchen Reaktion von Ihnen auf sein Bellen nur noch intensiver bellen wird.

Natürlich soll Bosco in dieser Zeit auch weiter seinen Auslauf bekommen bzw. sich mit anderen Hunden treffen dürfen. Organisieren Sie sich so, dass Sie dazu anfangs nicht mit dem Auto losfahren müssen. Später können Sie dann andere Orte auswählen, die Bosco noch nicht kennt, bzw. erst einmal eine längere Zeit herumfahren, bis er ruhig liegt und wartet, und dann erst zu einem Spaziergang anhalten. Aber auch zukünftig müssen Sie ihn immer wieder einmal mitnehmen, ohne dass am Ende der Fahrt eine tolle Aktion auf ihn wartet.