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PDCA-Zyklus des Hundetrainings

Was hat der PDCA- Zyklus aus dem Qualitätsmanagement mit unserem Hundetraining zu tun?  

Nun, der PDCA-Zyklus wird als Umsetzungsstrategie für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (kurz: KVP) für beispielsweise Verfahren innerhalb eines Unternehmens im Qualitätsmanagementbereich angewendet, die noch nicht optimal laufen und Probleme aufweisen um beispielsweise Fehlerquoten, Folgekosten oder Fluktuationen zu senken. Um diese nun mit Hilfe eines Schemas zielorientiert lösen zu können, wurde der sogenannte PDCA-Zyklus entwickelt.

PDCA bedeutet übersetzt: Plan – Do- Check- Act.

Wie uns dies nun sinnbildlich auch beim Hundetraining helfen kann, das zeige ich dir jetzt:

 

1. Stufe: Plan (Planen)

Im ersten Termin des Einzeltrainings lernen wir uns erst einmal kennen. In diesem ersten Gespräch geht es zunächst einmal darum, mit welchen Wünschen oder „Problemen“ ihr – das Mensch-Hund-Team- zu mir kommt. Bedeutet, ich erfasse zunächst einmal für mich die aktuelle IST-Situation anhand deiner Beschreibungen und meinen ersten Beobachtungen des Hundes.

In unserem gemeinsamen Gespräch werde ich auch den Ursachen auf den Grund gehen. Du musst hier keine Sorgen haben, dies ist kein „Abstempeln“ deiner Person oder deiner bisherigen Erziehung und eurer Beziehung. Selbst wenn das bisherige etwas „anders“ verlaufen sein sollte, so ist es doch schön, dass wir jetzt gemeinsam nach neuen Wegen schauen oder deine bisherigen Erfolge fortsetzen können. Bedenke auch, dass dies immer nur eine erste Momentaufnahme ist und sich das Gesamtbild erst in den weiteren Terminen vervollständigen kann.

Ich werde dir dann meine ersten Eindrücke mitteilen und gemeinsam werden wir über euer persönliches Ziel sprechen. Wir werden dieses Ziel (Soll-Zustand: Problem verkleinern oder gar beseitigen) zwar nicht ganz konkret nach der bekannten SMART-Formel formulieren können (spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch, terminiert), aber zumindest werden wir im Groben schauen, ob deine Vorstellung realistisch ist, in welchem Zeitraum dies vielleicht zu erreichen ist und bereits gemeinsam gedanklich skizzieren, wie die Maßnahmen bis dahin innerhalb eines Trainingsplans aussehen könnten. Warum könnte? Weil jedes Training auf euch und mit eurer Entwicklung angepasst wird und es natürlich dann nicht nur den einen Weg gibt, sondern auch Alternativen links und rechts davon.

 

2. Stufe: Do (Umsetzen)

Von nun an, wie der Name der Stufe bereits verrät, geht es an das Eingemachte. Von Erste-Hilfe-Maßnahmen über dem strukturierten Trainingsaufbau bis hin zu Hausaufgaben. Vielleicht atmest du jetzt tief ein und fragst dich, ob es da nicht einen Knopfdruck gibt, damit DAS schnell erledigt ist? Eins, zwei Tricks und fertig? Die Hand aufzulegen reicht nicht? Es tut mir leid, aber die Gabe des Zauberns wurde uns Menschen nicht gegeben und an eine Beziehung, an einem sozialen Miteinander zu arbeiten, zu spüren, wie man noch mehr zusammen wächst, das ist doch auch etwas Wunderbares


Nur nochmal grundsätzlich gesagt: Es ist mir von Beginn an wichtig, dass du verstehst, warum wir diese Schritte gehen, warum sich dieses Training, deine Mühe und die Zeit lohnt und wieso ausgerechnet diese Maßnahmen die Lösung für das bisherige Problem sein sollen. Es sind viele einzelne Puzzleteile, die zum großen Ganzen gehören. Es ist auch nicht nur das Training allein auf dem Hundeplatz, sondern eben hauptsächlich bei dir daheim. Du hast in jedem Termin die Gelegenheit mir Fragen zu stellen, wenn dir an einer Stelle der Zusammenhang nicht klar genug erscheint. Auf eins kannst du dich aber immer verlassen: die oberste Priorität ist immer das Wohlergehen des Hundes.

 

3. Stufe: Check (Überprüfen)

Mit jedem nächsten Termin reflektieren wir auch, wie bisher euer Training verlaufen ist, welche Fortschritte ihr gemacht habt oder an welcher Stelle ihr euch im Kreise dreht und stagniert. An diesem Punkt können wir dann das Training möglicherweise genauso fortsetzen oder je nach Stand anpassen.

Das Training läuft gut? 

Hey, das ist phantastisch. Freuen wir uns über eure bisherigen Erfolge. Das Training läuft gar nicht gut? Sei nicht enttäuscht, manchmal gibt es eben diesen einen Schritt zurück, wo es doch letzte Woche zwei Schritte nach vorne ging. Das ist völlig normal. Neue Reize, die Pubertät, eine Läufigkeit – vieles kann das Training beeinflussen. Wichtig dabei: Atme durch. Hab Geduld. Versuch nicht krampfhaft euer Ziel zu erreichen, habt auch einfach Zeiten ohne „strenges“ Training und habt Spaß miteinander. Nimm den Druck raus, wir passen das Training an und bitte vergleiche dich nicht mit anderen. Schau doch selbst einmal, was ihr bisher erreicht habt. Und dann machst du dich wieder ans Werk, bleibst dran, gibst nicht auf, aber mit einer lächelnden Milde dir und dem Hund gegenüber. Und nach einer gewissen Zeit kommen wir bestenfalls eurem Ziel (Soll-Zustand) so nahe, dass ich ein wunderbar glückliches und zusammengewachsenes Mensch-Hund-Team vor mir stehen sehe.

 

4. Stufe: Act (Handeln)

Und wie du es schon aus dem letzten Satz der dritten Phase ableiten konntest, befinden wir uns nun am Ende des PDCA-Kreislaufes und auch am Ende des Trainings für das in Stufe eins erfasste Ziel. Das Handeln der Zukunft könnte die Stufe auch lauten, denn rückblickend auf den Verlauf, können wir nun an dieser Stelle erfolgreiche Vorgehensweisen als   Standards festhalten, welche sich sowohl im vergangenen Training bewährt haben, aber auch in die Zukunft übertragen werden sollten, damit das einstige Problem nicht wieder neu entfacht wird. 

Und wie es eben bei einem Kreislauf so ist, so könnten wir nun wieder mit einem neuen Thema von vorne beginnen. An dieser Stelle ist es mir nochmal wichtig zu sagen, dass nicht jedes „Problem“ ein „Problem“ ist, denn auch Hunde dürfen, so wie wir, Charakterzüge und Macken haben und ein bisschen das „innere Kind“ raus lassen

Wenn wir bis hierhin gekommen sind, so bleibt mir schlussendlich an dieser Stelle nichts anderes als „Danke“ zu sagen.

„Danke“ für euer Vertrauen in mich und meine Arbeit und „Danke“, dass ich euch auf euren gemeinsamen Weg bis hierher begleiten durfte.

 

Herzlichst, deine Nicole