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Luna und Dina

 

Im Sommer 2020 mussten wir unsere betagte Labrador-Dame Funny über die Regenbogenbrücke geleiten. Zurück blieb Luna, unsere aufgeweckte, manchmal etwas übermotivierte Labrador-Dame von jetzt 3,5 Jahren mit Klassenclown-Charakter. Mit Luna bin ich seit zwei Jahren bei Doreen. Relativ schnell war der Entschluss gefasst, für Luna wieder einen Hundepartner zu suchen.

So zog Anfang Dezember 2020 Dina, ebenfalls ein Labrador, bei uns ein. Aber schon der erste Abend lief überhaupt nicht wie erwartet. Aber wir hofften, dass die Beiden schon noch zueinander finden würden. Warum sollten sich auch eine 3-jährige aufgeweckte Hündin und ein Welpe nicht vertragen?!

Zum Jahresende war Luna bereits sehr verändert. Anfangs führten wir das auf körperliche Probleme (Allergien, Schmerzen) zurück. Dann fragten mich beim Training immer mal andere Herrchen und Frauchen, die Luna schon länger kennen, was denn mit Luna los sei. Sie sehe so traurig aus. Wie sagte Doreen? "Luna gefällt mir gar nicht." Doreens Bauchgefühl sagte ihr, dass das mit dem Einzug von Dina zusammenhängen könnte.

Also wurde ein Termin vereinbart, an dem ich mit beiden Hunden gemeinsam zum Trainingsgelände kam. Doreen merkte schon in den ersten Minuten, beim Betreten des Geländes, was Sache ist. Luna bemühte sich und himmelte ihr Frauchen an und Dina sprang einfach nur quer dazwischen, begrenzte und mobbte.

Doreen, ich danke für Deine klaren Worte bei diesem Termin, die Dir auch nicht leichtgefallen sind! Du hast mir die Augen geöffnet, mir war bis dahin überhaupt nicht bewusst, wie schlecht es Luna mit der Situation zuhause gegangen war. Es war so schlimm, dass Luna kurz davor war, sich aufzugeben. Sie war mittlerweile depressiv geworden und es stand nun klar zur Debatte, dass Dina uns wieder verlassen müsste, wenn sich Luna durch die ersten Maßnahmen nicht erholen würde.

Doreen erklärte das weitere Vorgehen. Sofort wurde unser Haus in zwei Bereiche geteilt und ein direktes Zusammentreffen von beiden Hunden erst einmal unterbunden. Nur durch verschiedene Türgitter konnten beide, bei Bedarf, noch Kontakt aufnehmen. Schon am nächsten Tag blühte Luna auf. Wie hatte ich es vermisst, dass sie bei meiner Ankunft zuhause hektisch umher rennt und ein Spielzeug sucht, mit dem sie mich freudig begrüßen kann. =)

Wir haben strikt die Anweisungen und Hinweise von Doreen befolgt. Nach mehreren Wochen waren sie mal 5 Minuten im Garten unter Aufsicht zusammen und so steigerten wir langsam. An Pfingsten 2021 war der erste größere Erfolg deutlich sichtbar. Von da stammt das Bild, wo beide zusammen im Körbchen liegen. Uns allen ist da das Herz aufgegangen.

Doreen, wir danken für Dein Bauchgefühl, das Dich scheinbar nie im Stich lässt, Deine klaren Worte, Dein offenes Ohr und natürlich Dein Fachwissen, ohne das Luna sich vielleicht noch ganz aufgegeben hätte. Luna kann sich glücklich schätzen, dass wir eine Hundetrainerin wie Dich haben, denn Du verstehst die Hunde und machst quasi den Dolmetscher, wenn Herrchen oder Frauchen mal wieder auf „dem Schlauch stehen“. Luna fühlt sich dank Dir wieder wohl in ihrem Zuhause.

Es ist mir ein Bedürfnis, darauf hinzuweisen, dass Mehrhundehaltung nicht heißt, dass die Hunde sich ja beschäftigen und sich das irgendwie einspielt oder man gar die Hunde weniger beschäftigen müsse. Auch wir sind da etwas blauäugig heran gegangen, weil es mit Funny und Luna zuvor super lief. Nur hat jeder Hund sein eigenes Wesen und Luna ist es beispielsweise sehr wichtig, dass wir als Halter die richtige Reihenfolge beim Begrüßen, Belohnen, Kommando einfordern usw. einhalten. Vielleicht wäre auch manch ein Hund glücklicher, wenn er oder sie Einzelhund bleiben dürfte.