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Ronny und Ava


Es war der 26.01.2017, als Doreen zu einem Erstgespräch zu uns nach Hause kam. Ava, unsere Hovawart-Hündin, war damals knapp 4 Monate alt und lebte seit 4 Wochen bei uns. Als Doreen klingelte, ging ich mit Ava zum Tor und begrüßte sie. Was folgte, waren erstmal gefühlte 15 Minuten, in denen Doreen mir erklärte, was ich auf dem Weg zum Tor hätte anders machen können und was sie während des gerade laufenden Gespräches alles bei unserer Hündin beobachtet hatte. Ich muss dazu sagen, Ava ist unserer 1. Hund und außer aus ein paar Büchern wussten wir nicht wirklich viel über Hunde. Doch das sollte sich jetzt ändern.

Die ersten Wochen in der Hundeschule waren nicht leicht, weder für Ava noch für uns, noch für andere Kursteilnehmer und auch nicht für Doreen. Ich glaube so richtig gerne ist Ava nicht in die Schule gegangen und die Lehrerin fand sie auch blöd, weil sie ständig was zu nörgeln hatte ;-) Nach der Welpengruppe folgte der Junghundekurs. Einige Grundkommandos klappten schon gut, an der Leine jedoch herrschte das totale Chaos. Nach jeder Gassirunde - die aufgrund Avas stürmischen Verhaltens nicht mehr sehr groß ausfielen - waren wir froh, wenn wir niemanden getroffen hatten. Nachbarn in der Straße sprachen mich öfters an: wir sollten doch mal in eine Hundeschule gehen. Teilweise war ich echt verzweifelt. Im August 2017 belegten wir einen Leinenführigkeitskurs - 10h hartes Training für Hund und Mensch :-D. Es war die 8. oder 9. Stunde und Ava hatte gefühlt noch nichts gelernt, obwohl wir fleißig übten. Aber in dieser Stunde Leinenführigkeit sollte sich das ändern. Wir waren vor dem Gelände der Hundeschule unterwegs, ca. 4-5 Hunde in der Gruppe. Ava zerrte mal wieder wie wild an der Leine und Doreen fragte mich, ob es mich nicht auch stört, wie Ava läuft und dass ich endlich mal etwas mehr durchgreifen sollte. Es nervte mich tierisch, dass es einfach nicht klappen wollte mit der Leinenführigkeit. Als Ava wieder mit voller Kraft in die Leine gehen wollte, ließ ich es endlich mal raus und Ava bekam meine Stimme zu spüren. Naja, eigentlich nicht nur Ava - ich meinte, es war die ganze Gruppe, die mich plötzlich ansah und wohl auch ein wenig erschrocken war :-D. Aber was war da plötzlich passiert - Ava lief neben mir an lockerer Leine, als ob sie es schon seit Ewigkeiten könnte. Was war das für ein Gefühl, nicht nur ich habe mich darüber sehr gefreut, auch Doreen sah zufrieden aus. Im Dezember haben wir einen Folgekurs belegt, um das Gelernte zu festigen. Ava war da inzwischen 14 Monate alt. 2018 belegten wir weitere Kurse wie Giftköder verweigern, Rückruf-Training, Alltagstraining, Hundebegegnungen, Freilaufgruppen … Wir sind mittlerweile mindestens 2mal pro Woche bei Doreen, teilweise gab es sogar Wochen, wo wir 4mal in der Hundeschule waren. Ava machte immer mehr mit und auch mit Doreen freundete sie sich schließlich an.

Sie war aber immer noch unsicher, wenn wir unsere Gassirunden auf etwas belebtere Gegenden ausdehnten. Deshalb meldeten wir uns im August zum Stadttraining an. In der 1. Stunde war Ava so aufgeregt, dass wir nicht wie die anderen Hunde durch das Stadtzentrum von Zossen laufen konnten, sondern abseits warten mussten. Bereits in der 2. Stunde konnten wir aber mit der Gruppe mitlaufen, Straßengeräusche, Passanten und andere Ablenkungen waren nicht mehr so schlimm für Ava. In der vorletzten Stunde haben wir es sogar geschafft, alle gemeinsam mehrfach eine vielbefahrene Kreuzung zu überqueren. Und in der letzten Stunde waren wir das erste Mal mit Ava in einem Cafe. Anfang des Jahres 2018 hätte ich nicht gedacht, dass wir jemals soweit kommen würden.

Inzwischen sind Ava und ich „Dogs Mitglied“ und haben uns auch schon z.B. mit Agility, Treibball und Revieren beschäftigt und immer wieder werden Grundkommandos, Leinenführigkeit, Hundebegegnungen, Rückruf und vieles mehr spielerisch wiederholt.

Der Alltag ist es so viel leichter geworden mit Ava. 1-2 Baustellen gibt es noch, aber ich bin mir sicher, dass wir das auch noch gemeinsam hinbekommen. Uns werdet ihr so schnell nicht los!