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Was tun gegen Zecken?

„Hast du einen Tipp, was wir gegen Zecken tun können?“ In den letzten Tagen fällt diese Frage häufig. Sie sind wieder da, die lästigen Plagegeister, die sich an unseren Hunden festbeißen und bei so manchem Halter Ekel auslösen.

 Sie sind aber nicht nur widerlich, sie können leider auch eine Anzahl von Krankheiten auslösen, die mitunter schwerwiegende gesundheitliche Folgen für unsere Hunde nach sich ziehen. Die wichtigsten Infektionen sind dabei die Anaplasmose, die Babesiose, die Borreliose, die Ehrlichiose sowie nicht nur beim Hund, sondern auch beim Menschen FSME. Um eine Krankheitsübertragung zu verhindern ist es wichtig, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen, da die Übertragung der Krankheitserreger in den ersten Minuten (FSME) bis innerhalb von 6-72 Stunden nach dem Stich (Borreliose) übertragen werden.

Daher solltet ihr eure Hunde nach jedem Spaziergang gründlich nach Zecken absuchen. So könnt ihr die lästigen Tierchen oft schon entdecken, bevor sie überhaupt zugestochen haben. Die am meisten befallene Körperregion ist der Kopf des Hundes, hier besonders der Bereich um die Augen und Ohren. Diese Bereiche gilt es besonders gut abzusuchen. Sollte es doch eine Zecke geschafft haben zu stechen, entfernt diese möglichst zeitnah. Dazu greift ihr die Zecke am Kopf und zieht sie heraus (nicht drehen und nicht das Hinterteil zerquetschen). Folgende Hilfsmittel sind zum Entfernen der Zecke erhältlich:

·      Zeckenzange

·      Zeckenkarte

·      Zeckenhaken

·      Normale Pinzette

Ich für mich finde den Haken am angenehmsten. Er verschwindet aufgrund seiner Größe in der Handfläche, so dass der Hund nicht sofort erkennt, dass ihr an ihm manipulieren möchtet. Mit dem größeren der beiden Haken lassen sich die meisten Zecken im ersten Anlauf schnell greifen und herausziehen. Anschließend desinfiziert ihr die Stichstelle mit einem handelsüblichen Desinfektionsmittel.

Was könnt ihr vorbeugend tun, damit die Zecken gar nicht erst auf den Hund kommen? Ich möchte hier ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich hier um eine Sammlung von Möglichkeiten handelt und keine Empfehlung ausgesprochen wird und auch keine Garantie für die Wirksamkeit gegeben wird. Jeder muss letztendlich für sich und seinen Hund selbst entscheiden, welche Methode der Zeckenabwehr für ihn die richtige ist!

Der Tierarzt hält eine Reihe chemischer Präparate mit unterschiedlicher Wirkungsweise für euch bereit. Spot-on-Präparate werden im Nacken (bei sehr großen Rassen auch am Rutenansatz) aufgetragen. Sie verteilen sich von hier über den ganzen Körper und lagern sich in der obersten Hautschicht an. Die Gabe muss nach Vorgabe des Herstellers wiederholt werden. Auch der Wirkstoff der antiparasitären Halsbänder lagert sich in der obersten Hautschicht ab. Die Abgabe erfolgt hier aber kontinuierlich, so dass ein Halsband meist für die ganze Saison ausreicht. Sprays werden wie beim Menschen vor dem Spaziergang aufgetragen und halten die Zecken während des Spaziergangs fern. Lasst euch gerne beim Tierarzt eures Vertrauens beraten, was für euch in Frage kommt.

Es gibt aber auch einige alternative Methoden zur Zeckenbekämpfung:

·      Schwarzkümmelöl: Die Wirkung beruht auf der enthaltenen Linolsäure, den ätherischen Ölen und dem Geruch. Da das Öl über die Leber abgebaut werden muss, darf es nur in kleinen Mengen verabreicht werden. Wenige Tropfen auf das Futter oder ins Trinkwasser genügen. Da ätherische Öle enthalten sind, kann das Schwarzkümmelöl Allergien auslösen und darf nicht bei tragenden Hündinnen oder bei Lebererkrankungen  angewandt werden. Bei der Auswahl sollte man darauf achten, dass es sich um ein kaltgepresstes Öl handelt.

·      Ebenfalls kaltgepresst sollte das Kokosöl zur Zeckenabwehr sein. Wirkstoff ist hier die Laurinsäure, je höher der Anteil im Öl, desto besser die Wirksamkeit gegen Zecken. Die Beine, das Fell hinter den Ohren und im Nacken des Hundes wird vor jedem Spaziergang mit dem Öl eingerieben. Zusätzlich kann 1 TL pro Tag ins Futter gegeben werden.

·      Tabletten mit einer Mischung verschiedener Kräuter, die wirksam gegen Zecken sind. Hier gibt es verschiedene Hersteller. Die Handhabung ist sehr simpel. Der Hund bekommt die vorgeschriebene Anzahl an Tabletten/Leckerlies am Tag.

·      Bernsteinkette: hier ist es wichtig, dass es sich um rohen Bernstein handelt. Durch die Reibung des Bernsteins soll das Fell sich elektrostatisch aufladen. Dies nimmt die Zecke wahr und meidet den Hund.

·      EM-Keramik -Halsbänder: Wirkungsweise ähnlich wie bei der Bernsteinkette. Die Kette sollte laut Herstellerangaben regelmäßig gesäubert und in der Sonne aufgeladen werden, um die volle Wirkung zu erreichen.

Ihr seht, es gibt eine Menge Möglichkeiten, wie ihr gegen die lästigen Plagegeister vorgehen könnt. Lasst euch beraten, erkundigt euch und entscheidet dann, welche Methode für euch und euren Hund die richtige ist.