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Mama, Papa ... ich will einen Hund!!!

Ein Satz, bei dem es Eltern oft kalt den Rücken runter läuft und zugleich ein Ausspruch, der Kinderaugen zum Leuchten bringt.

Doch warum sind diese 6 Worte so konträr und zugleich doch so schön? Aus Elternsicht ist der Fall ganz klar: Im Vorfeld werden große Versprechungen wie „ich gehe jeden Tag raus, füttere und spiel mit ihm“ gemacht, die dann letztendlich doch an ihnen selbst hängen bleiben.

Aus Kindersicht hingegen stellt sich die Situation ganz anders dar: Ein Hund ist mehr als nur ein Hund. Er ist endloser Zuhörer, Seelentröster, Kuschelkissen, Geheimnis-Bewahrer, Spielkamerad, treuer Wegbegleiter und DER beste Freund. Wie können also Eltern da noch nein sagen? Und sind wir doch ehrlich … was gibt es Schöneres für Kinder als mit einem Hund aufzuwachsen?

Doch trotz aller Euphorie und positiver Aspekte sollte man immer überlegt handeln und sich vor der Anschaffung eines Hundes in die Familie einige Fragen stellen. Da wären zum Beispiel:

● Wie ist die aktuelle familiäre Situation und wie ist die weitere Familienplanung? Lässt diese ein weiteres Familienmitglied zu?
● Haben wir genügend Zeit für Auslauf, Beschäftigung, Erziehung, etc.
● Können wir uns die Zusatzkosten leisten?
● Wie organisieren wir den Alltag mit Hund (Beruf, Schule, etc.)?

Fragen über Fragen … die man keinesfalls ignorieren darf. Spricht bereits ein Punkt dagegen, ist der Rat ganz klar: „FINGER WEG“ und das Thema auf einen späteren Zeitpunkt vertagen. Auch wenn das im ersten Schritt viele Tränen und Trösten bedeutet.

Was aber tun, wenn man mit guten Gewissen ein Häkchen an jede Frage machen kann?? Ganz klar - ran an den Hund und mit Bedacht auswählen. Aber was soll es nun sein? Ein Chihuahua oder doch lieber ein Rhodesien Ridgeback? Ein Welpe oder älterer Hund? Züchter oder Tierheim? Hier sollte ein erfahrener Hundetrainer her und Sie individuell auf Ihre Lebenssituation beraten.

Um allerdings noch einen Schritt weiterzugehen … den Eltern muss klar sein, dass ein Hund nicht ausschließlich für ein Kind angeschafft werden kann. Bei den Eltern liegt zu 100% die Verantwortung. Hintergrund ist, dass Hunde Kinder in unterschiedlichen Altersstufen entsprechend anders wahrnehmen.

Ein Baby bzw. Kleinkind ist für unsere Hunde ein klarer Fall - ein Welpe, der noch Erziehung und Pflege braucht. Nur, wer wird diese wichtige Aufgabe übernehmen? Damit es hier nicht zu Missverständnissen kommt, müssen Eltern die Erziehung des Kindes von Anfang an aktiv übernehmen und erzieherische Reaktionen des Hundes sofort unterbinden.

Kinder im Schulalter werden hingegen schon als Spielgefährte oder auch gleichrangiger „Kumpel“ wahrgenommen. Hier können unsere Kleinen schon in die Erziehung und das Training des Hundes mit einbezogen werden, wie zum Beispiel Füttern, Kämmen, Apportierspiele etc. Allerdings nur unter Anwesenheit der Eltern. Dies gilt auch für das Gassigehen. Kinder in diesem Alter mit dem Hund alleine spazieren gehen zu lassen ist nicht nur gefährlich, sondern grob fahrlässig.

Teenager hingegen können schon so gut wie alles übernehmen, da diese meistens als gleichwertiges Rudelmitglied angesehen werden.

Unabhängig davon, ob nun ein neuer Fellfreund oder ein kleines Baby in die Familie mit Hund einzieht, es müssen Regeln im Vorfeld für beide Seiten her und nicht erst dann eingeführt werden, wenn einer der Beiden in der Tür steht. Und da müssen Eltern einige Punkte beachten:

● Kind und Hund brauchen jeweils eigene Rückzugsbereiche.
● Die Eltern erziehen den Hund.
● Kinder, je nach Alter, mit einbeziehen.
● Kinder nie mit dem Hund alleine lassen.

Es sollte zwar immer auf Nummer Sicher gegangen werden – aber auch wenn man es nicht gerne hört: Es besteht immer ein gewisses Restrisiko. Sollte es jemals zu einer angespannten Situation zwischen Kind und Hund kommen, die Sie nicht einschätzen können, müssen Sie sofort den Profi um Rat fragen.

Aber auch, wenn kein eigener Hund in Ihrer Familie lebt oder in diese aufgenommen werden soll, es gilt hier: Eltern haben immer eine Vorbild-Funktion. Und das gilt beim Hund besonders, denn Eltern legen schon im Kindesalter die Grundlage dafür, wie wir Hunden gegenübertreten. Wer kennt sie nicht … Kinder, die beim Anblick eines freundlich wedelnden Hundes panisch die Flucht ergreifen oder auch jene, die zielgerichtet und furchtlos auf Bernhardiner zu rennen, ihnen um den Hals fallen und kahle Stellen ins Fell streicheln. Eltern sollten ihre Kinder daher ruhig und souverän an freundliche Hunde heranführen, natürlich immer erst nach Rücksprache mit dem Halter des Hundes. Ein Kind muss lernen, dass nicht alle Hunde Kinder lieben und dass es nicht einfach so zu jedem Hund, den es sieht, rennen darf. Streicheln darf man nur, wenn man den Halter des Hundes vorab um Erlaubnis gefragt hat. Diese Grundregel sollte jedes Kind lernen!

Und wenn partout der Wunsch nach einem Hund im Kindesalter nicht erfüllt werden kann … eines ist gewiss … die Sehnsucht nach einem Vierbeiner bleibt für immer bestehen und wird spätestens im Erwachsenenalter nachgeholt.

  

    

  

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