Saluki

Ein Artikel unserer DOGS Partnerin Heike Kleinhans (Martin Rütter DOGS Bielefeld/Gütersloh)

Der Saluki ist eine uralte Windhundrasse aus dem Orient und wird auch "Persischer Windhund" genannt. Der Legende nach soll Allah den Saluki einst als „heiliges Geschenk“ zur Erde geschickt haben, was verdeutlicht, welches kulturelle Ansehen diese Hunde in ihrer Heimat hatten.

Auf antiken Skulpturen, Abbildungen und Wandmalereien sind Hunde vom Typ des Salukis immer wieder zu finden, beispielsweise auf den Grabmälern von Hierakonpolis (etwa 3600 v.Chr.). Es ist nicht auszuschließen, dass diese Windhunde aus dem ägyptischen Urhund Tesem hervorgegangen sind. 

Die Vorfahren der Salukis waren wichtige Jagdhelfer und wurden zur Jagd auf Sicht eingesetzt: Der Mensch ritt auf dem Pferd oder Kamel, Falken schreckten das Wild auf und die Salukis erledigten die Hatz auf Hasen oder Antilopen. Durch das Nomadenleben der Wüstenstämme erstreckte sich das Einsatzgebiet des Salukis schließlich über mehrere Länder und Kontinente (Türkei, Iran, Irak, Saudi-Arabien und Syrien). Die Menschen versorgten die Tiere damals schon mit einer ungewöhnlichen Liebe und Fürsorge und teilten sogar ihr Lager mit den Hunden. Das erklärt, dass der Saluki bis heute seinen eigenen Menschen gegenüber extrem anhänglich und sanftmütig ist. 

Bereits weit vor dem Beginn der Zucht der Araberpferde sollen Salukis gezielt gezüchtet worden sein. Aufgrund des hohen Stellenwerts verbot die Tradition allerdings, die Hunde zu kaufen oder zu verkaufen. Salukis durften lediglich als Ehrengabe verschenkt werden. Somit kamen bis in die Neuzeit nur vereinzelt Hunde nach Europa. Hier kreuzte man sie mit anderen hier beheimateten Rassen, wodurch – je nach Gebiet und klimatischen Bedingungen – unterschiedliche Variationen der Rasse entstanden. Um 1910 wurden die ersten Salukis in das Zuchtbuch des Deutschen Windhundzucht- und Rennverbands eingetragen. 1923 entstand der erste europäische Rassestandard in Großbritannien, wo die Rasse 1926 durch den Kennel-Club anerkannt wurde. Mittlerweile gibt es den Saluki laut der FCI offiziell in einer langhaarigen bzw. befederten und einer kurzhaarigen Variante.

Die schnellen Hunde erreichen eine Größe von 58 bis 71 cm und ein Gewicht von 18 bis 25 kg. Der Körperbau ist schlank und muskulös, mit einem langen, schmalen Kopf. Das Fell beider Varianten ist glatt, weich und seidig. Der langhaarige Saluki ist an allen vier Läufen und an der Rückseite von Ober- und Unterschenkel „befedert“. An Fellfarben und Farbkombinationen (häufig braun, rot, schwarz mit loh, rehfarben, sand, gescheckt und tricolor) darf alles vorkommen, nur die Färbung Brindle (gestromtes Fell mit dunklen, vertikalen Streifen) ist laut Rassestandard nicht erwünscht. 

Der Saluki ist einfach extrem schnell. Man kann es sich kaum vorstellen, aber dieser Windhund wird nur von wenigen anderen landläufigen Tieren in puncto Geschwindigkeit übertroffen – etwa dem Gepard oder dem Greyhound. Gleichzeitig ist er extrem ausdauernd und hält dieses hohe Tempo (bis zu 69 km/h) sogar über viele Kilometer. Insofern ist verständlich, dass der Saluki auch heutzutage bei uns sein Laufbedürfnis und seine jagdliche Motivation befriedigen muss. Das kann beispielsweise bei speziellen Windhundrennen auf der Rennbahn oder beim Coursing passieren. Der Sichthetzer kann aber auch im Alltag mit kleinen Hetzspielen an der Reizangel beschäftigt werden. Zudem kann man mit diesem Hilfsmittel auch Impulskontrolle, Rückruf von und Abstoppen vor sich bewegender Beute trainieren. Aufgrund der ausgeprägten Jagdpassion und der deutlichen Neigung zur Selbstständigkeit muss hierauf bei der Erziehung, neben einer entsprechenden Auslastung, unbedingt ein Schwerpunkt gesetzt werden. Daheim kann der Saluki dann ein sehr entspannter Begleiter, eigentlich fast ein Couchpotatoe sein. Er liebt engen Kontakt zu seinen Menschen, Fremden gegenüber ist er eher zurückhaltend. Insofern sollte beim Salukiwelpen ein großer Wert auf eine umfassende Sozialisierung gelegt werden.

Für ihr elegantes Aussehen sind Salukis recht genügsam, sollten aber, wie alle Hunde mit längerem Fell, mehrmals pro Woche sorgfältig gebürstet und gekämmt werden. Achtet dabei vor allem auf das Durchbürsten der Haarfransen an der Rute und den Ohren, da die langen Haarsträhnen ansonsten schnell verfilzen könnten.

Gesundheitlich sind Salukis in der Regel recht robust. Kritisch zu sehen ist im Zuchtwesen allerdings ein recht hoher Inzuchtgrad, auf den man bei der Auswahl eines Welpen unbedingt achten bzw. diesen ausschließen sollte.