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Maulkorb - Fluch oder Segen?

Die Maulkorb tragenden Hunde werden sehr oft misstrauisch beäugt. Sofort denkt man an böse und bissige Hunde, die eine Gefahr für Leib und Leben anderer darstellen. Aber ist das wirklich so?

Es gibt es viele Gründe, einen Maulkorb zu tragen:

• Vorschrift in öffentlichen Verkehrsmitteln

• Gesetzliche Auflagen für bestimmte Rassen (Listenhunde)

• Hunde die alles aufnehmen vom Boden

• Die Vorgeschichte / negativen Erfahrungen eines Hundes haben zu geführt, dass er gelernt hat, dass er mit Aggression andere Hunde und/oder Menschen auf Abstand halten kann

• Angst- und daraus resultierendes Verteidigungsverhalten

• Tierarztbesuche

• Aggressionsverhalten allgemein aus unterschiedlichen Gründen (z. B Territorium, Familie, Ressourcen verteidigen)

Fakt ist, das Menschen, die ihrem Hund einen Maulkorb anziehen, sich bewusst sind, dass es nötig ist. Das bedeutet dass sie verantwortungsbewusst handeln!

Aber wie gewöhne ich meinen Hund an das Tragen des Maulkorbs?

Es gibt Modelle aus Kunststoff, Metall, Leder und Biothane.

Zunächst ist es wichtig, einen gut passenden Maulkorb für den Hund zu finden. Oberstes Gebot ist, dass der Maulkorb passt. Er darf nicht in die Augen rutschen, darf nicht zu groß sein, so dass er vom Hund abgestreift werden kann und muss so eng sitzen dass nicht bei jeder Bewegung rutscht. Gleichzeitig muss soviel Platz bleiben dass Hecheln, Trinken und Leckerchen kauen möglich ist. Die Öffnungen des Korbes sollten so beschaffen sein, dass die Gabe von Futter hierdurch möglich ist. Gleichzeitig darf der eigentliche Beißschutz dadurch nicht beeinträchtigt sein.

1. Im ersten Schritt der Gewöhnung wird dem Hund der Maulkorb nun gezeigt und er darf daran schnuppern und sich damit befassen. Durch die Öffnung an der Spitze darf der Hund sich dann nach Aufforderung Futter nehmen welches in der Hand des Menschen liegt. So steckt der Hund selbständig die Nase in den Maulkorb. Nach einigen Wiederholungen verlängert man das Füttern durch den Korb. Nun verlängert man die Pausen zwischen den einzelnen Futtergaben, der Hund muss mit der Nase im Korb verweilen bis er weiteres Futter bekommt. Die Pausen dürfen aber nicht zu lange dauern, sonst nimmt der Hunde die Nase wieder heraus. Hier ist das Fingerspitzengefühl des Hundehalters gefragt.

2. Ist dieser Schritt vollbracht, fängt man an den Verschluss des Maulkorbs hinter den Ohren des Hundes zu halten. Mit einer langsamen Gewöhnung und in Erwartung des Futters wird aber auch das bald kein Problem mehr sein. Als nächstes kann dann die Schnalle geschlossen und weiter gefüttert werden. Sobald der Maulkorb dann wieder abgezogen wird endet natürlich die Futtergabe.

3. Wenn der Maulkorb mit geschlossener Schnalle aufgesetzt werden kann, geht man dazu über den Hund kleine Aufgabe erfüllen zu lassen. Tricks wie Pfote geben, Sitz oder auch ein paar Schritte gemeinsam laufen bieten sich da an. Wichtig ist, dass der Hund keine Zeit hat, sich über den Maulkorb Gedanken zu machen, sondern gemeinsam mit dem Halter spannende Dinge macht.

4. Die Tragezeit wird nun in kleinen Schritten gesteigert. Erst beim gemeinsamen Spiel, später auch in Alltagssituationen. Das Ziel ist erreicht, wenn der Hund den Maulkorb als selbstverständlich ansieht. So wie vergleichsweise ein Mensch eine Brille trägt.

Bei regelmäßigem, konsequentem Training ist eine gute Gewöhnung an dem Maulkorb in vier Wochen gut umsetzbar.

Am schönsten und besten fängt man natürlich gleich im Welpenalter an, seinen Hund an den Maulkorb zu gewöhnen. In dem Alter fällt es unseren Hunde am leichtesten neue Dinge anzunehmen und zu lernen. Immer nach dem Motto, "Was Hänschen nicht lernt...".   

Wir bieten derzeit auf Anfrage Gruppentraining zur Gewöhnung des Maulkorbs an. Gerne könnt Ihr Euch hierzu auf die Liste setzen lassen. Sobald genügend Teilnehmer Interesse angemeldet haben, wird der Kurs ins Programm aufgenommen.