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DARF DER HUND IM BETT SCHLAFEN?

Die Frage aller Fragen

Kaum eine Frage spaltet die Hundewelt so sehr, wie die Frage nach dem Schlafplatz des Hundes. Für manche Menschen hat der Hund in dem Moment schon die Weltherrschaft an sich gerissen, in dem er das erste Mal ins Menschenbett springt. Andere wiederum können selbst gar nicht mehr schlafen, wenn sie ihr Fellknäuel nicht neben sich spüren und sehen es fast schon als tierschutzwidrig an, den Hund nicht im Bett schlafen zu lassen.

Doch was stimmt denn nun? Darf der Hund im Bett schlafen?

Die Antwort lautet ganz klar: JEIN!

Wenn Mensch und Hund dieses gemeinsame Ritual genießen und daraus keine Probleme in der Beziehung und Erziehung entstehen, dann darf Hündchen natürlich mit im menschlichen Bett schlafen (hygienische Aspekte mal beiseitegeschoben). Selbstverständlich unter der Voraussetzung, dass man den Hund jederzeit aus dem Bett schicken kann, ohne dass Diskussionen entstehen.

Es gibt aber eben auch Gründe, warum das Bett zumindest zeitweise tabu sein sollte: Hunde finden relativ schnell heraus, wer die Fäden in der Mensch-Hunde-Beziehung zieht. Sie bemerken rasch, dass sie ihre Menschen immer um den kleinen Finger wickeln können. Das hat bei einigen Hunden immer noch keine große Auswirkung. Die Beziehung ist zwar in einer leichten Schieflage, aber trotzdem funktioniert der Alltag mit dem Hund gut. Doch es ist sehr wahrscheinlich, dass sich dieses Beziehungsgeflecht auch auf die Erziehung auswirkt. Rückruf, Impulskontrolle oder Leinenführigkeit funktionieren dann unter anderem (!) nicht, weil dem Hund im Alltag kein Rahmen zur Verfügung steht, innerhalb dessen er sich bewegen soll. Warum sollte ein Hund genau in den vom Menschen verlangten zwei Minuten locker an der Leine gehen anstatt zu der so verführerisch duftenden Stelle zu ziehen, wenn die restlichen 1438 Minuten des Tages auch der Hund die Entscheidungen trifft. In diesem Fall heißt es in einem ersten Trainingsschritt, Regeln für den Hund aufzustellen und Entscheidungen selbst zu treffen. Der Mensch bestimmt dann, wo langgelaufen wird, wann gespielt und gestreichelt wird und was erlaubt und was verboten ist. Eine Regel KANN dann zum Beispiel sein, dass der Hund erst einmal nicht mehr im Bett schlafen darf oder das Bett zumindest nur auf explizite Aufforderung des Menschen betritt.

In einer sehr gesteigerten Form der Beziehungsschieflage kann es auch so weit kommen, dass sich Frauchen oder Herrchen selbst nicht mehr ins Bett legen darf oder der Hund spätestens bei Positionswechsel im Bett zu knurren beginnt. Der Vierbeiner möchte dann selbst entscheiden, wer wann ins Bett darf und wie man sich dort zu verhalten hat - und bei Regelverstößen wird eben gemaßregelt. Wenn dies der Fall ist, sollte der Vierbeiner vorerst gänzlich aus dem Bett verbannt werden und an einer Beziehung gearbeitet werden, bei der klar ist, dass der Mensch für Regeln und Strukturen zuständig ist - und nicht der Hund. Wenn das geklärt ist, kann es ja sein, dass der Zutritt zum geliebten Bett irgendwann wieder erlaubt wird.

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