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WUSSTEST DU, AUS WELCHEN GRÜNDEN HUNDE MIT URIN MARKIEREN?

Wusstest Du's?

Das Setzen von Markierungen mit Urin kennt wohl jeder Hundemensch von seinem Hund egal, ob Rüde oder Hündin. Markierung ist dabei aber nicht gleich Markierung! Die Gründe für das Markieren mit Urin sind vielfältig.

In der Natur kann eine Markierung zur Kennzeichnung des Reviers dienen, um Orientierung zu schaffen und wichtige Stellen wieder zu finden. Dieses Verhalten spielt bei unseren Haushunden keine allzu große Rolle mehr. Das Markieren von (für diesen Hund) wichtigen Plätzen oder Ressourcen (z.B. Wasserpfützen, Futterstücke, Beute), hat für viele Hunde aber durchaus große Wichtigkeit.

Die territoriale Markierung kann der Hundemensch tatsächlich tagtäglich beobachten. Das scheinbar eigene Revier wird abgesteckt, die Botschaft lautet ganz klar: "Privatbesitz. Unbefugten ist der Zutritt verboten." Nicht selten erhöht das ständige Setzen von territorialen Markierungen das Aggressionspotenzial unter Hunden. Gerade in der Stadt ist es schließlich nicht möglich, dass jeder Hund sein eigenes Revier hat, das von anderen nicht betreten wird. Daher macht es Sinn, seinem Hund das Abstecken des Reviers (Stichwort Anpinkeln von Hausmauer, Blumentopf und Co.) nicht zuzugestehen, sondern ihm stattdessen einen Löseplatz zuzuweisen. Dass es sich bei der Markierung nicht um "Lösen" handelt, sieht man einerseits an der für den Hund wichtigen Stelle, andererseits an der imponierenden Körperhaltung. Da wird das Beinchen (gerne auch von Hündinnen!) möglichst hochgenommen, damit die Botschaft auch ja von allen empfangen werden kann. Die Brust wird rausgedrückt, die Rute hochgetragen. Ein Scharren kann die Markierung noch zusätzlich unterstreichen. Und wenn dann noch ein potenzieller "Konkurrent" anwesend ist, ist die Markierung aus Hundesicht perfekt gelungen.

Eng verbunden mit der territorialen Markierung, aber dennoch von ihr abzugrenzen ist die sexuell motivierte Markierung. Sowohl der Rüde als auch die Hündin nutzen diese Form der Kommunikation, wobei die Hündin dieses Verhalten kurz vor, während und kurz nach der Läufigkeit verstärkt zeigt. Die Gründe liegen klar auf der Hand: Die Hündin möchte durch ihre Markierung auf sich aufmerksam machen und möglichst viele potenzielle Partner erreichen. Der Rüde markiert über die Markierung, um seinen Besitzanspruch zu stellen und sich der Hündin anzupreisen - er hinterlässt also seine Visitenkarte. Nicht selten werden dabei auch die Ärmel zwischen Rüden hochgekrempelt und ein "Wettkampf der Markierung" entsteht. Die Herren der Schöpfung versuchen dann, ihre Visitenkarte an oberste Stelle zu bringen, die Hündin kann später aus einem Überangebot auswählen. Der sexuellen Markierung geht meist ein sehr intensives, punktuelles Schnuppern an jener Stelle voraus, gerade beim Rüden oft gefolgt von Lecken und Zähneklappern.

Bei Hunden, die zusammen leben oder einander sehr gut kennen, kann eine Markierung übrigens auch aus Gefühlen der Zusammengehörigkeit heraus entstehen. Dann wird ohne eindeutiges Muster in der Reihenfolge über die Markierung des anderen Hundes markiert oder es wird gleichzeitig nebeneinander gepinkelt. Ein Verhalten, das ja auch in der Menschenwelt durchaus vorkommt. ;-)

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