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WUSSTEST DU, DASS ES EINEN UNTERSCHIED ZWISCHEN MARKIEREN UND LÖSEN GIBT?

Wusstest Du's?

Wenn Hunde urinieren (oder auch koten), bedeutet dies nicht immer, dass sie tatsächlich ihrem Harndrang nachgeben, sich also lösen müssen, sehr oft handelt es sich schlichtweg um Markierverhalten. Damit möchten sie ihrer Umwelt über die Duftstoffe, die im Urin enthalten sind, eine Botschaft hinterlassen. Für eine Markierung werden meist strategisch günstige Ort gewählt - ein Baum, eine Laterne, ein Busch, ein Zaun oder einfach nur ein hohes Grasbüschel. Eine Markierung wird aus unterschiedlichen Gründen gesetzt: Sie kann zum Beispiel dazu dienen, das Territorium abzustecken. Durch die Markierung wird klargestellt, entlang welcher Grenzen das vermeintlich eigene Revier verläuft. Hinter einer Markierung kann auch eine sexuelle Intention stehen. Potentielle Sexualpartner sollen durch die Markierung aufmerksam gemacht werden bzw. der Duft von Konkurrenten überdeckt werden.

Erkennen kann man eine Markierung nicht nur am ausgewählten Ort, sondern auch an der Körpersprache des Hundes: Das Beinchen wird zumindest leicht gehoben, manchmal wird die Markierung mit einem Scharren zusätzlich hervorgehoben. Grundsätzlich gilt: Je höher das Bein gehoben wird und je ausgewählter die Stelle, desto wichtiger die Botschaft. Hündinnen urinieren zwar stets in der Hocke, doch auch sie versuchen bei einer Markierung oft in möglichst hoher Position zu urinieren oder heben sogar ein Bein.

Markierverhalten ist für Hunde - egal ob Rüde oder Hündin - natürlich etwas völlig Normales und dennoch ist es absolut in Ordnung, ihnen das "Beinheben" nicht ständig zu gestatten. Jeder Hund der Welt, auch der potenteste Rüde, kann nämlich lernen, sich beim Gassigang ein- bis zweimal zu lösen, also auch mal lange laufen zu lassen, um seine Blase zu entleeren. Das Problem ist nur, dass der Mensch ihm häufig sehr viele Möglichkeiten gewährt, das Beinchen zu heben, brav stehen bleibt und wartet, bis der Hund seine "Bello war hier!"-Schilder in den Boden geschlagen hat, um dies an der nächsten Ecke zu wiederholen. Verhindern kann man dies, indem man einfach weitergeht, wenn der Hund Anstalten macht, punktuell zu schnuppern oder das Bein zu heben: Kein Leinenruck, kein "Nein" - einfach weitergehen!

Wichtig ist aber natürlich auch, dass man seinem Vierbeiner unterwegs ganz gezielt - je nach Länge des Gassigangs - auch mal aktiv eine Stelle anbietet, an der er schnüffeln und sich erleichtern darf.

Im Freilauf (bzw. an der Schleppleine), also vor allem an ausgedehnten Grünflächen wie etwa im Wald oder auf Hundewiesen, dürfen Hunde markieren wie ihnen beliebt, es wäre ziemlich unsouverän vom Menschen, das immer unterbinden zu wollen.

Übrigens hat jeder Autoreifen, jede Häuserwand, jeder Blumentopf einen Wert und einen Besitzer. Es gehört einfach zum respektvollen Miteinander, dass Hunde eben nicht alles anpinkeln dürfen.

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