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WUSSTEST DU, DASS HUNDE UNTERSCHIEDLICHE FORMEN DER MARKIERUNG NUTZEN?

Wusstest Du's?

Wenn vom Markieren gesprochen wird, denkt der (Hunde-)Mensch meist zuerst einmal an das Beinchenheben des Rüden, an angepinkelte Hausmauern, Blumentöpfe und Autoreifen. Doch es ist ein wenig komplizierter!

Hunde - übrigens Rüden wie Hündinnen - nutzen verschiedene Wege, um "ihre Visitenkarte" zu hinterlassen: sie urinieren, koten, scharren oder reiben sich an Menschen oder Gegenständen.

Im Urin des Hundes sind verschiedenen Duftstoffe enthalten, die Auskunft geben über Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand etc. Löst sich ein Hund, wird eine größere Menge Urin abgesetzt, die gewählte Stelle ist außerdem "unstrategisch", sie hat also keine große Bedeutung. Handelt es sich aber um kleine Mengen Urin und sucht der Hund sich eine Stelle gezielt aus, kann meist von einer Markierung gesprochen werden. Dabei gilt: Je höher und ausgewählter die Stelle, desto wichtiger die Botschaft. Hündinnen urinieren zwar stets in der Hocke, doch auch sie versuchen bei einer Markierung oft in möglichst hoher Position zu urinieren oder heben sogar ein Bein. Die Markierung mit Urin kann aus unterschiedlichen Gründen gesetzt werden, zum Beispiel um das vermeintlich eigene Territorium abzustecken oder um potenzielle Sexualpartner auf sich aufmerksam zu machen.

Auch das Absetzen von Kot kann zum Zweck der Markierung geschehen. Über die Analdrüsen wird beim Koten ein Sekret abgegeben, das den Individualgeruch mit sich trägt. Möchte ein Hund nun zum Beispiel sein Territorium abstecken, kann er seinen Kot nutzen und setzt diesen dazu am besten an erhöhten Stellen ab. Auch dabei wird manchmal das Bein angehoben.

Das Scharren, das man oft, jedoch nicht ausschließlich nach dem Urinieren oder Koten beobachten kann, dient ebenfalls der Markierung und wird - entgegen einem weitverbreiteten Mythos - nicht eingesetzt, um die Stelle zu verdecken. Der Hund kann damit auf beinahe allen Ebenen der Kommunikation eine Botschaft senden. Auf olfaktorischer, also geruchlicher, Ebene sorgt das Scharren dafür, dass der Boden durch die aufgewühlte Erde an Geruch gewinnt. Darüber hinaus wird auch der eigene Geruch durch das Absondern von Schweiß aus den Schweißdrüsen an den Pfotenballen hinzugefügt. Außerdem wird die Stelle von anderen Hunden dadurch besser gesehen, womit eine visuelle Komponente hinzukommt. Auch durch die imponierende Körperhaltung während des Scharrens wird diese Ebene bedient. Manche Hunde fügen dem Scharren zusätzlich ein Knurren bei - wodurch sie auch gehört werden.

Zu guter Letzt markieren Hunde auch über das Reiben am Menschen oder an einem Gegenstand, mitunter um Besitzansprüche geltend zu machen. Manche Hunde reiben sich auch liebend gern an Hausmauern oder Hecken, um ihren Geruch zu platzieren. Auch das Reiben und Wälzen auf Gegenständen ist eine Markierung, die gleich in zwei Richtungen funktioniert. Entweder der Hund hinterlässt seinen Geruch auf dem Gegenstand oder er möchte sich mit dem Geruch des Gegenstands besonders spannend machen.

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