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Mit Hund im Home-Office

Man kann sich seine Kollegen nicht immer aussuchen. Durch Corona sind viele Menschen im Home-Office und bekommen so den besten Kollegen an ihre Seite – ihren eigenen Hund. Damit es bei der beruflichen Zusammenarbeit genau so harmonisch zugeht wie im gemeinsamen Alltag, hier ein paar Tipps.

Die geltenden Corona-Maßnahmen bedeuten zum Teil erhebliche Einschränkungen. Für einige wurde dadurch aber auch der Traum war, mit dem eigenen Hund das (Home-)Office teilen zu können. Und mal ehrlich – statt zwischendurch auf dem Bleistift zu kauen, ist es doch viel schöner den Hund zu kraulen. Denn was Studien z.B. [Odendaal and Meintjes, 2003] seit über einem Jahrzehnt vermehrt untersuchen, bezeugen Hundemenschen aus eigener Erfahrung: Hunde streicheln oder gemeinsames Spiel heben die Stimmung und der Stresslevel sinkt.

Doch selbst eingespielte Mensch-Hund-Teams werden durch den Wechsel ins Home-Office mitunter auf die Probe gestellt. Da wird der entspannte Begleiter, der sonst locker einige Stunden alleine bleiben kann, zum engen Verfolger. Oder man versteht sich in der Videokonferenz kaum, weil die Fellnasen lauter bellen als der vorlauteste Kollege spricht. Mit diesen Tipps sorgst Du nicht nur für einen entspannten Feierabend, sondern auch für einen harmonischen Arbeitstag:

 Vor und nach der Arbeit darfst Du Deinem Hund gerne etwas mehr Abwechslung bieten. Vielleicht bleibt durch den ersparten Arbeitsweg mehr Zeit für den morgendlichen oder abendlichen Spaziergang, der damit gerne länger ausfallen darf. Oder Ihr geht gemeinsam auf Entdeckung – sucht Euch z.B. neue Spazierwege, erkundet dort gemeinsam die Natur und trefft unterwegs bislang unbekannte Mensch-Hund-Teams. Auf dem Spazierweg lässt sich z.B. auch gut ein Apportierspiel als Beschäftigung einbauen. Auch eine kurze Pause zwischen zwei Meetings, in der man im Büro mit den Kollegen um die Kaffeemaschine stehen würde, ist hervorragend geeignet, um gemeinsam mit Deinem Hund den Kopf frei zu kriegen. Etliche Beschäftigungsvarianten, z.B. Suchspiele oder Tricktraining, eignen sich auch für die eigenen vier Wände.

 Wenn Dein Hund entspannt neben Dir schläft, kannst du Dich der Schreibtischarbeit besonders konzentriert widmen. Nach der entsprechenden Beschäftigung ist es für Deinen Hund bereits leichter, zur Ruhe zu kommen. Zusätzlich hilft es, wenn er bereits gelernt hat, auf seinem Liegeplatz zu entspannen. Und auch wenn es Dir noch so schwerfällt – nutze nicht jede Aufforderung Deines vierbeinigen Kollegen als willkommene Ablenkung. Achte darauf, dass Du Dich auch auf ein paar Arbeitsaufgaben am Stück konzentrieren kannst.

 Auch bei den gelassenen Bürohunden lohnt es sich, manchmal ein Ass im Ärmel als Ablenkung zu haben. Fülle dafür z.B. einen Kong, den Dein Hund ausschlecken darf oder gib ihm ein Rinderohr, an dem er einige Zeit zu kauen hat. Das Kauen und Schlecken beruhigt in den heiklen Phasen – z.B. beim Telefonat mit dem Chef.

Sind Dein Hund und Du schon länger Kollegen aber im Büro ist es entspannter als im Home-Office? Liegt Dein Vierbeiner z.B. entspannt unter dem Büroschreibtisch, bringt Dir aber zuhause alle fünf Minuten ein neues Spielzeug? Dann beobachte Euch mal ganz genau: welche Unterschiede gibt es bei Euch zwischen Büro und Home-Office? Oft sind es kleine Rituale, die hier den Unterschied zwischen Entspannung und Anspannung ausmachen. Das heißt aber nicht, dass Ihr grundsätzlich alles gleich machen müsst. Traut Euch, Routinen der Büro-Tage anzupassen. Warum nicht z.B. eine längere Mittagspause mit einem tollen Spaziergang machen und dafür morgens in Ruhe frühstücken?

Noch ein wichtiger Aspekt für alle Hunde, die erst während der Home-Office-Zeit eingezogen sind: Alleine bleiben will geübt sein. Bereitet Euch daher rechtzeitig auf die Zeit vor, in der Ihr wieder im Büro sein werdet.

Erfreut euch bis dahin an der gemeinsamen Arbeitszeit! Vergesst aber –auch zuhause– die Pausen nicht. Und verlegt an den schönen Tagen die After-Work-Partys nach draußen! Fehlen Euch Ideen für abwechslungsreiche Pausen oder ist euer Arbeitsalltag noch nicht so harmonisch wie Du es Dir vorstellst? Gerne unterstützen wir Euch – im Home-Office oder im Büro!

 

[Odendaal and Meintjes, 2003] Odendaal, J.S.J; Meintjes, R.A (2003): Neurophysiological Correlates of Affiliative Behaviour between Humans and Dogs. The Veterinary Journal 165(3): 296–301. DOI:10.1016/S1090-0233(02)00237-X.