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Wanderung um Hofheim-Wildsachsen

Für unsere erste (in dieser Reihe dokumentierte) Wanderung haben wir uns was Leichtes ausgesucht: ca. 9 km, markierte, größtenteils befestigte und sehr gut begehbare Wege rund um Wildsachsen.

Gestartet wird an einem der zwei großen Waldparkplätze (Wildsachsen oder Nordenstädter Wald). Wir nehmen ersteren und beginnen mit einem Blick auf die Karte. Mit der Wegemarkierung  ist auch eine Richtung vorgegeben, da regt sich jedoch Widerstand in mir: ein bisschen mehr "Abenteuer" brauche ich dann doch zur Motivation; wenn schon so eine einfache Route, dann wenigstens irgendwas anders machen; außerdem möchte ich nicht als erstes eine Straße überqueren sondern ab in den Wald; ich entscheide mich also entgegen der vorgeschlagenen Richtung zu laufen. Das sorgt dann tatsächlich für ein paar  "Abenteuer", da die Markierungen  so angebracht sind, dass man sie entgegen der vorgeschlagenen Richtung laufend leicht übersieht. Ich biege also immer mal wieder in die falsche Richtung ab, um dann leicht verzweifelt an Kreuzungen ohne jegliche Markierung oder vor Wegweisern mit gänzlich anderen Markierungen zu stehen. Zum Glück habe ich noch eine schön-altmodische Wanderkarte dabei, mit der wir immer wieder zurück auf die geplante Route finden.

Daran, dass man die Zivilisation dabei nicht ganz hinter sich lässt, wird man immer mal wieder durch das Rauschen der Landstraßen, das Passieren der Stromtrassen und dem Abschnitt entlang des Ortsrandes erinnert.

Das Wetter schwankt an diesem Tag zwischen Sonnenschein und mittelstarken Regenschauern. Da ist es ganz angenehmen, dass weite Teile der Strecke durch oder am Wald verlaufen und die dichten Blätterdächer Sonne und Regen ganz gut abhalten. Die Waldabschnitte sind jedoch entlang der Route nicht gleichverteilt, bei entsprechenden Temperaturen empfiehlt es sich also unbedingt, Wasser dabei zu haben. Ebenfalls ungleich verteilt sind die Möglichkeiten, eingetütete Haufen zu entsorgen: während auf der westlichen Hälfte der Route gefühlt alle paar-hundert Meter eine Bank nebst Mülleimer zur Verfügung steht, fehlen auf dem östlichen Teil im Bedarfsfall Mülleimer entlang des Weges.

Die Strecke, die gefühlt fast immer leicht bergauf oder bergab geht, führt uns teils durch Alleen-artige Wälder und lässt andere, verwinkelte Abschnitte mit unterschiedlichsten Grüntönen, in Verbindung mit dem Regen, der zeitweise alle anderen Geräusche übertönt, fast Urwald-artig erscheinen. Wir kommen an grünen Wiesen vorbei, müssen eine befahrene Landstraße überqueren, überlaufen ein Hochplateau mit Weitblick und schlagen uns (auf Wegen) durch die hochbewachsenen Felder.

Und just bevor ich wieder einmal in die falsche Richtung abbiege, entdecke ich durch's Gebüsch den Ritter-Weiher. Leider weisen mehrere Schilder rund um die nahe beieinander liegenden Orje-, Ritter- und Herzog-Weiher darauf hin, dass Baden für Mensch und Hund verboten ist. Dennoch lohnt sich der kurze Abstecher von der Route für den Anblick des Wassers, der zahlreichen blühenden Seerosen darauf und des Reihers, der zunächst am Ufer sitzt und schließlich über das Wasser segelt.

Überhaupt begegnen uns auf unserer Wanderroute zahlreiche Tiere. In Sichtweite steht eine Schafherde, die das Bild der saftig-grünen Wiesen-Hügel-Landschaft perfekt komplettiert. Wir laufen direkt an einem Damwild-Gehege vorbei und sehen aus nächster Nähe ganz junge und ältere Tiere. Und an mehreren Stellen geht die Route an Pferdekoppeln entlang, auf denen die Pferde mal mehr und mal weniger an uns interessiert sind. An einer Stelle kommen zwei Pferde extra über die Koppel an den Weg gelaufen, um sich ein genaueres Bild von uns zu machen. Da ist sich Xabi dann auch nicht mehr ganz sicher, ob Weitergehen wirklich "erlaubt" ist. Die Pferde scheinen von dem stehenden Hund jedoch noch verunsicherter, traben davon und geben so den Weg zum ungehinderten Passieren frei.

Kurz vor Erreichen unseres Ausgangspunktes lassen Umgebung und Wetter nochmal Toscana-Feeling aufkommen. Trotzdem sind wir beide froh, dass nach ca. vier Stunden Laufen mit Pausen der Parkplatz sichtbar wird. Den suchen wir dann auch auf direktem Feldweg auf; der weichere Boden ist nach dieser Strecke einfach viel angenehmer als der alternative, etwas längere, geteerte Weg.

 

Kurz & Knapp
Umgebung:ca. 9 km langer Rundwanderweg mit Wald und Wiesen, auf dem einen mehr oder weniger wilde Tiere begegnen
Rechtslage:i.A. keine Leinenpflicht (lt. Stadt Hofheim, HundeVO Hessen und VwV-StVO)
Parken:zwei große Waldparkplätze (Wildsachsen oder Nordenstädter Wald), von denen aus die Route mit  markiert ist

Wald und Felder rund um Wildsachsen lassen sich natürlich auch unabhängig des Rundweges auf eigene Faust erkunden. Dann bieten sich z.B. die öffentlichen Parkplätze in der Parkstraße, im Auringer Weg oder am Friedhof an der südlichen Orts(teil)grenze als Ausgangspunkt an.