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Ein Welpe zieht ein...

Woran erkenne ich einen seriösen Züchter?

Du bist auf der Suche nach einem guten Züchter und möchtest nicht auf einen Hundevermehrer reinfallen?

Dann kann Dir folgende Checkliste helfen.

Kriterien "Guter Züchter"

·       Zuchtverein angeschlossen? Eventuell VHD angegliedert (Vorteil = Zuchtzulassung vorab, Zuchtwart begutachtet Zuchtstätte, Elterntiere und Wurf)

·       Züchter bietet Einblick in alle Unterlagen (Ahnentafel, Zuchtzulassung, Gesundheitsuntersuchungen, Prüfungen)

·       beantwortet alle Fragen und interessiert sich für zukünftige Halter (Tagesablauf, Erfahrungen mit Hunden, Grund für Entscheidung Hund bzw. diese Rasse); nimmt sich Zeit

·       Anzahl der Zuchthunde bzw. Hunde im Haushalt?

o   maximal 4 – 5 Hunde

·       Anzahl der Würfe pro Jahr?

o   maximal 1 – 2 Würfe pro Jahr

·       Besuche vorab möglich?

o   ab frühestens 4.Lebenswoche

o   regelmäßig, um Welpen kennenzulernen und damit sich Züchter ein Bild von zukünftigen Haltern machen kann

·       Wie wachsen Welpen auf? Wie leben die Hunde beim Züchter?

o   Familienanschluss !!!

·       Wie verhalten sich Elterntiere oder anderen Hunde? (Freundlich? Ängstlich? Aggressiv?)

·       Wie wirken Elterntiere oder anderen Hunde? (Gepflegter Zustand? Kränklich?)

·       Ist Hündin wirklich die Mutter der Welpen?

·       Wie verhalten sich Welpen?

·       Wie geht Züchter mit den Hunden um? Eventuell gemeinsamer Spaziergang

·       Abgabezeitpunkt der Welpen?

o   frühestens mit 8.Woche laut Tierschutzgesetz

·       hält auch nach Abgabe Kontakt zu Haltern

Vorbereitungen vor dem Einzug / ZUBEHÖR

Bald ist es soweit und das neue vierbeinige Familienmitglied zieht ein. Damit alles glatt läuft, solltest Du Dich bereits vor dem Einzug um einige Dinge kümmern. 

Halsband

Achte beim Kauf eines Halsbandes darauf, dass dies noch in der Länge verstellbar ist, da Dein Welpe noch wächst. Erfrage vorab beim Züchter, welchen Halsumfang die Welpen haben, damit Du das passende Halsband erwerben kannst. Ideal sind Halsbänder aus Nylon oder weiches Leder, da diese leicht zu reinigen sind und  aufgrund des Materials sich optimal dem Hals des Welpen anpassen. Wähle beim Kauf eher ein breiteres Halsband, dies schont den Halsbereich. Es gibt zwei Verschlussformen beim Halsband: Schnallen- oder Schnappverschlüsse. Um die Bruchgefahr der Verschlüsse zu verringern, kaufe lieber ein Halsband mit Metallverschlüssen. Von Kettenhalsbändern solltest Du lieber die Finger lassen. Durch das verarbeitete Metall sind diese schwerer und kalt, viele Hunde empfinden dies als unangenehm. Oft ziehen sich diese Halsbänder bei Zug zu und schnürren Deinem Welpen die Luft ab. Dadurch wird das Gehen an der Leine als äußerst negativ verknüpft. Auch müssen Kettenhalsbänder über den Kopf angezogen werden, sind in der Länge nicht verstellbar und machen das Fell kaputt. 

Geschirr

Gewöhne Deinen Welpen bereits frühzeitig auch an ein Geschirr. Damit Dein Welpe sich mit dem Geschirr wohlfühlt, sollte dieses aus leichtem und weichem Material bestehen. Besonders im Bereich der Achseln macht eine Polsterung Sinn. Der hintere Seitengurt sollte einige Zentimeter hinter dem Vorderbein Deines Welpen sitzen und nicht direkt in der Falte. Verfügt das Geschirr auch noch über stabile und abgerundete Verschlüsse, dann steht dem Einsatz auf einem Spaziergang nichts mehr im Weg. Ein fest vernähter Rückensteg erhöht den Tragekomfort, da er dann nicht beim Laufen verrutscht. Um das Geschirr Deinem Welpen individuell anzupassen achte darauf, dass der Bauchsteg in der Länge verstellbar ist. Manche Geschirre lassen sich über den Kopf anziehen und unter dem Bauch schließen. Das ist für Hunde bisweilen angenehmer, als beim Anziehen mit einer Pfote einzusteigen. 

Leine

Für den täglichen Spaziergang reicht eine Leinenlänge von 1,5 – 2 Metern. Als Material haben sich Leder oder Nylon bewährt. Gut ist es, wenn die Leine über zwei Karabiner verfügt und dadurch in der Länge verstellbar ist. Auch eine  5 – 10 Meter lange Schleppleine sollte nicht im Sortiment eines Hundemenschen fehlen. Diese kann besonders in der Phase der Pubertät gute Dienste leisten, wenn Dein Hund scheinbar die Bedeutung des Signal HIER vergessen hat. Befestige die Schleppleine immer nur am Geschirr und niemals am Halsband, da ansonsten eine große Verletzungsgefahr für Deinen Hund besteht. 

Liegestelle

Du kannst bei der zukünftigen Liegestelle Deines Vierbeiners zwischen verschiedenen Varianten wählen. Ob Körbchen oder Kissen, die Wahl bleibt Dir überlassen. Einige Hunde mögen eher ein Körbchen, da sie sich dadurch an den Rand anlehnen können. Achte lediglich darauf, dass die Decken und Kissen, auf denen Dein Hund liegt, leicht zu reinigen sind. Eine Wäsche bei 60 oC sollte möglich sein. Weidenkörbe sehen zwar schick aus, verleiten aber viele Hunde dazu, diese anzuknabbern und durch die spitzen Hölzchen kann sich der Hund dann schnell verletzen. Damit Dein Hund auch im ausgewachsenen Zustand genügend Platz auf seiner Liegestelle hat, kaufe gleich die entsprechende Größe. 

Futter- und Wassernapf

Damit Dein Welpe seine Mahlzeiten aufnehmen und seinen Durst stillen kann, braucht er sowohl einen Futter- als auch einen Wassernapf. Beide Näpfe sollten stabil, rutschfest und leicht zu reinigen sein. Steingut oder Keramik erfüllen diese Kriterien optimal. Falls Du zu einem Edelstahlnapf greifst, dann achte darauf, dass dieser unten einen Gummirand hat, um rutschfest zu sein. 

Futter

Es macht Sinn, sich zunächst für die ersten ein oder zwei Wochen einen Vorrat des Futters zu besorgen, das der Züchter verwendet hat. Durch den Umzug und die vielen neuen Eindrücke, die Dein Welpe bei Dir bekommt, kann eine sofortige Futterumstellung nur unnötigen Stress bedeuten und zu Durchfall führen. Achte bei Deinem Futter darauf, dass dies auch für Welpen geeignet ist. Welpenfutter enthält in der Regel mehr Energie und auch mehr Nährstoffe, als Futter für erwachsene Hunde, da sich Dein Welpe noch im Wachstum befindet und im Zuge dessen Körpermasse aufbauen muss. Nicht nur Knochen müssen länger werden, auch Muskelgewebe muss sich z.B. aufbauen. Da kommt man um mehr Energie, mehr Eiweiß und mehr Nährstoffe wie Calcium, Zink und Kupfer nicht herum. Ist Dein Futter als „Alleinfutter“ ausgewiesen, dann sind in der Regel Energie und Nährstoffe in geeigneter Menge darin vorhanden, um den Hund rund um voll zu versorgen. Es ist also kein Zusatz Deinerseits von Mineralstoffen, Vitaminen oder anderen Dingen mehr nötig, da die entsprechenden Zusätze bereits in dem Futter enthalten sind. Ist die Zutatenliste auch noch überschaubar, dann kannst Du getrost zugreifen. 

Kamm und Bürste

Je nach Fellbeschaffenheit macht die Anschaffung eines Kamms oder einer Bürste durchaus Sinn. Auch viele kurzhaarige Hunde genießen durchaus die sanfte Massage durch eine Bürste. Um Deinen Welpen an die Fellpflege zu gewöhnen, reicht zu Beginn eine weiche Naturhaarbürste. Falls Du zu einer anderen Bürste tendierst, dann achte auf abgerundete Enden der Borsten, damit es beim Bürsten nicht zu unangenehmen Ziepen kommt. 

Transportbox

Falls Du Dich für die Anschaffung einer Transportbox entscheidest, dann achte unbedingt auf die richtige Größe. Dien Hund muss darin aufrecht stehen und bequem drehen können – nicht nur jetzt, sondern auch im ausgewachsenen Zustand. Nach einem kleinschrittig aufgebauten Gewöhnungstraining, kannst Du die Box dann daheim, im Auto oder auf Reisen einsetzen. Besonders bei Übernachtungen in einem Hotel macht der Einsatz einer Box Sinn, da Dein Hund immer sein vertrautes Zuhause dabei hat. 

Kaumaterial

Einige Hunde neigen dazu, in stressigen Situationen auf Etwas zu kauen, um sich zu entspannen oder suchen diese Form der Beschäftigung, wenn sie gelangweilt sind. Auch im Zeitraum des Zahnwechsels kommt es zu einem vermehrten Kaubedürfnis bei manch einem Vierbeiner. Damit nicht Dein Mobiliar oder Schuhe und Co. hierfür herhalten müssen, gibt es im Fachhandel diverse Kauartikel. Von Büffelhautknochen über Ochsenziemer bis hin zu Gummiknochen und Kong. 

Spielzeuge

Begrenze die Anzahl der Spielzeuge zunächst auf zwei oder drei Gegenstände, um die Attraktivität der Spielzeuge zu erhöhen. Der Fachhandel hält diverse Artikel bereit, die es in den verschiedensten Formen und Farben gibt. Eine bedeutende Rolle beim Kauf eines Hundespielzeugs spielt die Materialwahl. Grundsätzlich ist von Spielzeugen aus Kunststoff abzuraten, denn diese enthalten oft giftige Farben, Lacke und polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoffe, die Bestandteil von gefährlichen Weichmachern sind. Einige Weichmacher gelten als krebserregend. Leider gibt es beim Hundespielzeug weder Verbote, noch Grenzwerte für chemische Stoffe dieser Art, doch eine potenzielle Gesundheitsgefahr für die Tiere besteht allemal, wenn sie auf Plastik herumkauen oder kleine Bestandteile davon verschlucken. Sollte das Hundespielzeug einen beißenden Geruch haben, dann lass es lieber im Regal liegen.Plüschtiere mögen zwar viele Hunde sehr gerne als Spielzeug, jedoch bergen gerade die Plastikaugen und -nasen sowie die Füllung ein Gefahrenpotenzial. Die Plüschtiere werden häufig von Augen und Nasen befreit und die Füllung herausgeholt. Verschlucken die Hunde dann diese Dinge, kann es im schlimmsten Fall zum Darmverschluss führen. Daher nie den kleinen Racker unbeaufsichtigt mit Plüschtieren spielen lassen und beim ersten Versuch, das Spielzeug zu zerstören, beherzt eingreifen und unterbinden.Tennisbälle werden zwar von vielen Hundehaltern gerne als Spielzeug benutzt, aber sind durch ihren Textilüberzeug schlecht für die Hundezähne.Äste und Stöcker sind generell als Hundespielzeuge ungeeignet, da diese zu schweren Verletzungen im Maul-, Hals- und Rachenbereich führen können. Auch die abgeknabberte Rinde und Späne können im Magen- und Darmbereich zu gesundheitlichen Problemen führen.Generell solltest Du Dir bei der Auswahl eines geeigneten Hundespielzeugs folgende Fragen stellen:

Ø  Ist das Spielzeug robust genug? Ziehe und zerre selber einmal daran, verbiege es in alle Richtungen. Wenn es diesen Kräften standhält, kommt es schon  mal in die engere Auswahl.

Ø  Ist das Spielzeug gut zu reinigen?

Ø  Kann mein Hund das Spielzeug gut ins Maul nehmen? Ist es angenehm zu tragen?

Ø  Gibt es Ecken oder Kanten am Spielzeug, die meinen Hund verletzen können?

Ø  Gibt es irgendwelche Kleinteile, die mein Hund abrupfen und verschlucken kann?

Ø  Woraus besteht das Hundespielzeug? Sind giftige Schadstoffe vorhanden?

Ø  Ist das Spielzeug ausreichend groß, damit sich mein Hund nicht daran verschlucken kann?

Woran erkenne ich eine gute Hundeschule für meinen Welpen?

Du bist auf der Suche nach einer guten Hundeschule, damit sich Dein tierischer Nachwuchs von Anfang an optimal entwickeln kann?

An folgenden Punkten erkennst Du eine gute Hundeschule...

Am wichtigsten ist mit Sicherheit: Der Hundetrainer sollte sowohl dem Menschen als auch dem Hund sowie allen anderen Tieren gegenüber Respekt und Geduld aufbringen. Wenn Du Dich einer Hundeschule näherst, bei der Du schon von weitem die Hundetrainer auf dem Platz brüllen hörst,  kannst Du getrost direkt wieder kehrt machen. Du möchtest doch sicherlich nicht im Befehlston über den Übungsplatz geschickt werden, ohne zu wissen, warum Du das eigentlich tust. Jeder Mensch lernt individuell, der eine kann einen Ratschlag sofort umsetzen, der andere benötigt etwas mehr Übung. Und genauso geht es auch dem Partner Hund. Hunde sind Lebewesen, die in der Regel sehr leise kommunizieren und erstaunlich gut hören. Welchen Grund sollte es geben, Dich anzubrüllen? Auch Dein Hund soll doch verstehen, was er wann machen soll, und nicht nur blindlings irgendwelchen Befehlen folgen.

Individualität steht im Vordergrund

Hieraus ergibt sich der nächste Punkt: Man kann nicht alle Hunde nach dem gleichen Schema erziehen, jeder Hund hat seine ganz speziellen Bedürfnisse. Der eine ist vielleicht stark jagdlich orientiert und wünscht sich nichts lieber, als diesen Trieb in irgendeiner Form ausleben zu dürfen. Der andere ist ein Bündel von Energie, der nur zufrieden ist, wenn er sich richtig körperlich ausgearbeitet hat. Und der nächste ist ein ruhiger Typ, der sich nur ab und an etwas geistige Beschäftigung wünscht, ansonsten aber mit wenig „Aktion“ zufrieden ist. Und genauso unterscheiden sich auch die Menschen. Der eine möchte einfach nur mit seinem Hund draußen unterwegs sein und die Natur genießen, der andere sucht vielleicht den sportlichen Erfolg mit seinem Hund. Die Aufgabe des Trainers ist es, die Bedürfnisse beider herauszufiltern, auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen und einen individuellen Trainingsplan zu erstellen.

Umgang mit den Welpen

Schau Dir auch an, wie der Hundetrainer mit seinen eigenen Hunden umgeht. Die Möglichkeit, bei einer Trainingsstunde zuschauen zu können, sollte man Dir ebenfalls nicht verweigern. Nur so kannst Du beobachten, welche Ausbildungs- und Erziehungsmethoden in dieser Hundeschule angewendet werden. Hier steht auch ein weiteres wichtiges Kriterium im Vordergrund: Besitzt der Trainer die entsprechende Kompetenz und genügend Fachwissen? Seinen eigenen Hund für die Begleithundeprüfung auszubilden und diese erfolgreich zu bestehen, ist sicherlich keine ausreichende Qualifikation. Neben dem Besuch fachlicher Seminare und Fortbildungen steht die Anwendung tierschutzkonformer Trainingsmethoden im Vordergrund. Und diese können Sie auch als Laie relativ schnell erkennen. Wird z.B. Gewalt angewendet, um dem Hund „Unarten“ abzugewöhnen, benutzt man also beispielsweise ein Stachel- oder Kettenhalsband, um den Hund das Fußgehen beizubringen, dann sind Sie hier mit Sicherheit falsch. Denn der Hund lernt am besten in einer ruhigen und stressfreien Umgebung, durch positive Verstärkung und Vertrauen in seine Ausbilder und Halter.

Gruppengröße

Die ideale Größe einer Welpengruppe liegt bei 5-6 Welpen. Der Trainer hat alle Welpen im Blick und kann notfalls schnell eingreifen, wenn zwei Hundekinder sich zu heftig streiten. Sollten mehr Welpen vorhanden sein, dann muss ein zweiter Trainer vor Ort sein, idealerweise gibt es dann auch eine zusätzliche Wiese, auf der die Gruppen getrennt voneinander toben und üben können.
Die Welpenwiese sollte ausreichend Platz bieten, damit sich die Welpen auch einmal zurückziehen können, wenn ihnen der Trubel zu viel wird oder Gelerntes verarbeitet werden soll.

Zusammenstellung der Welpengruppe

Idealerweise sind unterschiedliche Rasse- und Hundetypen in der Welpengruppe vorhanden. So können verschiedene Verhaltens- und Ausdrucksweisen anderer Artgenossen kennengelernt und späteren Kommunikationsmissverständnissen vorgebeugt werden.
Bei der Zusammenstellung der Welpengruppe sollten Größen- und Altersunterschiede berücksichtig werden. Der 8 Wochen alte Malteser fühlt sich sicher nicht wohl, wenn der 15 Wochen alte Dobermann ihn zu einem Raufspiel auffordert, abgesehen von der größeren Verletzungsgefahr für den Malteserwelpen. Körperlich wie geistig gleich entwickelte Welpen sollten sich in einer Gruppe befinden. Kann dies nicht umgesetzt werden, dann ist der Trainer mehr gefordert, eventuell einzugreifen und die Halter zu schulen, Situationen richtig zukünftig richtig einzuschätzen.

Die richtige Vorsorge - Impfungen beim Welpen

Für viele Welpenbesitzer stellt sich nach Einzug des neuen Familienmitglieds die Frage, ob und wann und wie oft der Welpe geimpft werden soll und wogegen?

Wenn der Welpe bei seiner neuen Familie einzieht, dann hat er seine erste Impfung bereits hinter sich. Zu Beginn der achten Woche wird der kleine Organismus gegen Staupe (S), Hepatitis (H), Parvovirose (P) und Leptospirose (L) fit gemacht. Manchmal wird auch direkt noch ein Impfstoff gegen Zwingerhusten (Pi) verabreicht, wobei der Nutzen dieser Impfung eher fraglich ist, da es viele verschiedene Erregerstämme gibt, die nicht alle durch den Impfstoff abgedeckt werden können.

Die Welpen besitzen eine Zeitlang durch die Aufnahme der Muttermilch ausreichend Antikörper gegen verschiedene Erreger. Diese Antikörper verhindern die Wirkung einer frühzeitigen Impfung und verschwinden allmählich. Nach gängiger Expertenmeinung sind diese mit 15 bis 16 Wochen so niedrig, dass eine weitere Impfung erst funktioniert. Die folgenden Impfungen sollen also sicherstellen, dass der Welpe auch wirklich gegen die verschiedenen Krankheiten geschützt ist.

Nach der Übernahme der Welpen stellt sich also für die neuen Halter die Frage, ob und wann und wie oft der Welpe weitergeimpft werden sollen und wogegen?

Maximales Impfprogramm

Beim maximalen Impfprogramm gemäß der „Leitlinie zur Impfung von Kleintieren“ der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) sollen Hunde ab der achten Woche einmal gegen Parvovirose, Staupe, Leptospirose und Hepatitis geimpft werden.

Ab der zwölften Lebenswoche wird dann noch zweimal gegen Parvovirose (P), Staupe (S), Leptospirose (L) und Hepatitis (H) im Abstand von 3 bis 4 Wochen geimpft. In der 12.Woche wird dann auch gegen Tollwut (T) ein Impfschutz aufgebaut. Durch dieses Impfschema sollen alle Welpen angeregt werden, ausreichend Antikörper gegen die genannten Krankheiten zu bilden.

Im Alter von ca. 15 Monaten wird dann noch einmal gegen Parvovirose (P), Staupe (S), Leptospirose (L), Hepatitis (H) und ggfs. gegen Tollwut (T) geimpft. Danach besitzt der Hund laut dieser Leitlinie eine „Grundimmunisierung“.

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt dann Wiederholungsimpfungen und zwar gegen Staupe (S), Hepatitis (H) und Parvovirose (P) in dreijährigem Rhythmus, gegen Leptospirose (L) und Zwingerhusten (Pi) jährliche Wiederholungsimpfungen.

Nach Änderung der Tollwut-Verordnung vom 20.12.2005 gelten die Auffrischabstände, die der Hersteller des Impfstoffs für sein Produkt angibt. Je nach Haltungsbedingungen des Hundes werden weitere Impfungen empfohlen.

Moderates Impfprogramm

Dem gegenüber steht das moderate Impfprogramm. Nachdem der Welpe beim Züchter in der achten oder neunten Woche gegen Parvovirose (P), Staupe (S), Leptospirose (L) und Hepatitis (H) geimpft wurde, folgt in der 12. oder 13.Lebenswoche eine erneute Impfung gegen Staupe (S), Hepatitis (H) und Parvovirose (P), im Gegensatz zum maximalen Impfprogramm wird auf die Impfung gegen Leptospirose (L) und Tollwut (T) in diesem Zeitraum zunächst verzichtet.

Gegen Tollwut (T) wird im Alter von deutlich über 12 Wochen und separat geimpft und zwar mit einem Impfstoff, der den Dreijahreseintrag im Impfpass bereist nach einer Impfung erlaubt.

Gegen Leptospirose (L) wird, wenn nötig frühestens mit 12 Wochen geimpft und zwar zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen. Auf Wiederholungsimpfungen wird verzichtet.

Mit der 16.Lebenswoche folgt eine erneute Impfung gegen Staupe (S), Hepatitis (H) und Parvovirose (P). Möchte man seinem Hund eine vierte Impfung gegen Staupe (S), Hepatitis (H) und Parvovirose (P) zukomme lassen, dann macht diese in Alter von sechs Monaten Sinn, da dann das Immunsystem des Hundes zuverlässig ausgereift ist. Ansonsten wird auf Wiederholungsimpfungen gegen Staupe (S), Hepatitis (H) und Parvovirose (P) verzichtet.

Fazit

Impfen Sie so viel wie notwendig, aber so wenig wie möglich, da Impfungen auch Nebenwirkungen haben können. Oft entstehen Entzündungen an der Injektionsstelle oder Knoten und Knubbel, die mit der Zeit wieder verschwinden. Schwerwiegender sind allergische / anaphylaktische Reaktionen des hundlichen Immunsystems auf den Impfstoff, die nach Sekunden, Minuten oder einigen Stunden auftreten. Schwellungen, Juckreiz, Anschwellen des Gesichts, Kopfes und Halses, geschwollen Augenlider, Ohren, Durchfall, Erbrechen und Atemnot sind typische Symptome einer solchen allergischen Reaktion. Ohne Behandlung kann es im schlimmsten Fall zum Schock mit einem Kreislaufzusammenbruch und Herzstillstand kommen.

Generell kann gesagt werden, dass je kleiner / jünger der Hund und je mehr Impfstoff gleichzeitig verabreicht wird, desto höher das Risiko solcher Nebenwirkungen. Daher sollten die ersten Impfungen im frühen Welpenalter auf das Notwendige beschränkt werden, d.h. einen zuverlässigen Schutz gegen Staupe (S), Hepatitis (H) und Parvovirose (P) aufzubauen.

Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt Ihres Vertrauens ausreichend beraten und wägen Sie alle möglichen Risiken gewissenhaft ab.

Stubenrein in 6 Schritten

Wie Du Deinen Welpen schnell stubenrein bekommst, erfährst Du hier...

Dein Welpe muss erst lernen, dass er sein Geschäft besser draußen erledigt als in der Wohnung. Wie dies umgehend gelingt, erfährst Du jetzt.

Schritt 1: Zeig ihm, wo er sich lösen darf

Bevor Dein Welpe den geliebten Teppich als Lösestelle auswählt, zeige ihm, wo er sich in aller Ruhe erleichtern kann. Viele Hunde bevorzugen einen weichen Untergrund, um ihr Geschäft zu erledigen. Am besten Du suchst in den ersten Tagen immer die gleiche Stelle draußen auf, denn dann lernt Dein Welpe schnell, dass es hier okay ist, Kot und Urin abzusetzen.

Schritt 2: Erkenne, wann er muss

Läuft Dein Welpe unruhig und umhersuchend durch die Wohnung? Schnüffelt er mit der Nase am Fussboden und steht dabei vielleicht breitbeiniger als sonst? Dann ist es höchste Zeit, mit ihm nach Draußen zu gehen. Viele Welpen zeigen durch das oben beschriebene Verhalten, dass sie gleich sich lösen werden.

Schritt 3: Lobe ihn

Auch wenn das Absetzen von Urin und Kot keine Höchstleistung darstellt, solltest Du Deinen Welpen in der Anfangsphase für jedes Urinieren und Koten, das draußen stattfindet loben. Tue dies aber nicht zu überschwenglich, sonst besteht die Gefahr, dass Dein Welpe den Vorgang unterbricht und diesen später in de Wohnung nachholt. Erkennst Du, dass es gleich losgeht, dann kannst Du diesen Vorgang auch mit einem Signal wie „Mach Pipi!“ verknüpfen. Dann wird Dein Welpe kaum auf die Idee kommen, noch in der Wohnung sein Geschäft zu erledigen, denn dort hört er niemals dieses Signal.

Schritt 4: Übung macht den Meister

Bis Dein Welpe wirklich stubenrein ist, dauert es meist nicht lange. Dennoch musst Du dieses Verhalten erst mit ihm ausreichend Üben. Bringe ihn daher immer zu seinem Löseplatz, wenn Du meinst, er könnte mal müssen und lobe ihn für das draußen Urinieren und Koten. Sollte dennoch einmal ein Malheur drinnen passieren, dann bestrafen Deinen Welpen nicht dafür. Er tut dies nicht absichtlich. Bringe ihn besser sofort nach Draußen und lasse ihn dort sein Geschäft zu Ende bringen. Beseitige dann kommentarlos sein Missgeschick und lies Dir noch mal Schritt 2 durch.

Schritt 5: Bleibe eine Weile draußen

Wenn sich Dein Welpe draußen gelöst hat, dann bleibe noch eine Weile mit ihm dort. Ansonsten kann es sein, dass Dein Hund lernt, erst mal draußen nichts zu machen, damit er nicht sofort wieder ins Haus muss. Unterschätze nicht die Intelligenz Deines Welpen.

Schritt 6: Gehe vorsorglich mit Deinem Welpen nach Draußen

Generell ist es bei einem Welpen empfehlenswert, nach dem Schlafen, Essen, Spielen oder Üben mit dem kleinen Fellknäuel die Wohnung zu verlassen, um Deinem Welpen die Chance zu geben, Urin und Kot abzusetzen. Kurz vor dem Schlafengehen solltest Du mit Deinem Welpen nochmal raus, damit er sich lösen kann. Hältst Du Dich an diese Regel, dann kann er bereits nach kurzer Zeit nachts durchhalten.

Gewöhnung an andere Haustiere

Einige Welpen kommen in eine Familie, die nicht nur aus Zwei- sondern auch anderen Vierbeinern besteht. Daher muss sich der hundliche Nachwuchs an Katze, Hamster & Co. gewöhnen, doch wie stellt man dies am geschicktesten an?

Idealerweise hat der Welpe bereits beim Züchter mit den entsprechenden Haustieren zusammengelebt und diese in einer frühen Lebensphase als Sozialpartner abgespeichert. Somit ist die Gewöhnung an die anderen tierischen Mitbewohner leichter.

Katze

In der ersten Woche sollte ein Kontakt zwischen Hund und Katze nur unter Aufsicht der Halter stattfinden, um die Risiken für beide Tiere zu minimieren. Nicht jede Katze reagiert begeistert auf den neuen Mitbewohner und kann bei einer ungewollten Kontaktaufnahme auch einmal ihre Krallen einsetzen. Such Dir für die erste Kontaktaufnahme einen Raum aus, in dem die Katze genügend Abstand zum Hund halten und notfalls aus einer erhöhten Position den Neuankömmling beäugen kann. Führe den Welpen an einer Schleppleine in den Raum und beschäftige Dich dort gemeinsam mit ihm. Rolle z.B. kleine Futterbrocken über den Boden und lass den kleinen Racker diese nach Deiner Freigabe jagen. Dein Welpe soll hierdurch lernen, dass die anwesende Katze gar nicht so spannend und wichtig ist. Sobald Du merkst, dass sich Dein Hund kaum noch für die Katze interessiert, lege eine kurze Pause ein. Möchte Dein Welpe nun Kontakt aufnehmen, dann schaue, wie Deine Katze darauf reagiert. Wirkt sie verunsichert oder gestresst, dann locke Deinen Hund zu Dir und beschäftige Dich wieder mit ihm. Falls die Katze den Raum verlassen möchte, lass dies zu. Gib Deiner Katze noch etwas Zeit, sich an den Kleinen zu gewöhnen. Halte weder die Katze noch Deinen Welpen fest und zwinge die beiden nicht zu einer Kontaktaufnahme. Solange sich die beiden nicht wirklich aneinander gewöhnt haben, lass sie niemals allein zu Hause, sondern trenne sie räumlich.
Solltest Du nach einigen Tagen merken, dass sich Dein Welpe vorsichtig der Katze nähert und diese ebenfalls bereit für eine Kontaktaufnahme ist, dann hat sich das Training gelohnt.

Für das weitere entspannte Zusammenleben ist das Abrufsignal von immenser Bedeutung. Denn trotz bester Gewöhnung kann es passieren, dass Dein Hund hinter der Katze herjagt. Dann solltest Du ihn umgehend zu Dir rufen können, um Schlimmeres zu vermeiden. Auch wenn die beiden später einmal miteinander rumtoben, kann es nötig sein, ein zu körperliches Spiel zu unterbrechen. Mit dem Signal HIER kannst Du dies dann auch auf Entfernung hinbekommen.

Achtung! Auch wenn sich Dein Hund an Deine Katze gewöhnt hat, heißt dies nicht, dass er ab nun alle Katzen super findet. Er hat lediglich gelernt, dass Eure Katze zum eigenen Sozialverband gehört und diese daher nicht gejagt oder gefressen wird. Sei daher bei fremden Katzen zunächst vorsichtig und lass Deinen Hund lieber an der Leine bzw. rufe diesen draußen zu Dir.

Hamster & Co.

Möchtest Du Deinen Welpen an weitere Haustiere wie Nager gewöhnen, dann ist der Ablauf genauso wie bereits beschrieben. Auch hier ist zunächst das Ziel, dass sich Dein Hund wenig für die anderen tierischen Mitbewohner interessiert und diese nicht spannend findet. Besonders bei kleineren Tieren, wie Mäusen, Hamstern & Co. ist es besonders wichtig, dass diese niemals allein mit dem Hund in einem Raum gelassen werden. Zu groß ist die Gefahr, dass Dein Hund durch die Geräusche und Bewegungsmuster in Jagdlaune gerät und Deine anderen Haustiere als Beute wahrnimmt. Auch kann ein noch so nett gemeintes Spiel zu schwerwiegenden Verletzungen der körperlich weit unterlegenen Mitbewohner führen. Unterbrich daher notfalls solche Sequenzen frühzeitig.
Suche einen sicheren Ort für die Behausung der anderen Haustiere, den Dein Hund ohne Dich nicht erreichen kann. Sorge rigoros dafür, dass sich Dein Welpe nicht selbständig dem Käfig nähert oder um diesen herumtobt.
Die erste Kontaktaufnahme sollte zunächst durch das Gitter stattfinden. Lass Deinen Hund am tierischen Mitbewohner schnüffeln. Sollte er Ansätze von Jagdverhalten zeigen, unterbrich diese umgehend und wiederhole die oben genannten Schritte.

Wenn Du diese Ratschläge befolgst, sollte einem entspannten Zusammenleben zwischen Hund & Co. nichts mehr im Wege stehen.

Muss ich Welpen die Treppe rauf und runter tragen?

Viele Hundezüchter raten dazu, den Hund in den ersten Lebensmonaten keine Treppen steigen zu lassen, um Gelenkschäden zu vermeiden. Doch ist dies wirklich sinnvoll?

Prof. Dr. Fischer, Inhaber des Lehrstuhls für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Autor des Buches "Hunde in Bewegung" hat dazu einen sehr lesenswerten Text verfasst.

Muss ich Welpen die Treppe rauf und runter tragen

Prof. Dr. Martin S. Fischer, M.S. 2012 in Gkf Info 36: 27-29

Vor kurzem wurde ich gefragt, wie lange ich meine Kinder eigentlich die Treppe noch rauf und runter tragen werde. Ich antwortete, dass ich dies bis zur Verknöcherung der Wachstumsfugen also bei Mädchen und Jungen etwas unterschiedlich bis zum 16.-19. Lebensjahr tun würde, dann sei ja schließlich das Skelett erst ausgreift. Vor allen Dingen das späte Ausreifen des Oberschenkels erlaube hier keine Kompromisse!
Selbstverständlich habe ich auch alle meine Welpen das erste Jahr die Treppe rauf und runter getragen. Zugegebenermaßen habe ich seit Jahren starke Rückenschmerzen, aber was tut der Mensch nicht alles für seine Lieben. Beim Hund habe ich in etwa 1083 blogs zudem gelesen, dass seine Muskeln erst spät ausreifen, zwar kann ich mir unter „Muskelreifung“ nichts vorstellen, aber sicher diejenigen, die es im Internet geschrieben haben.

Richards und Koautoren haben 2010 einen interessanten Aufsatz veröffentlicht, der einmal mehr zeigt, wie gefährlich es ist, von sich (Mensch) auf andere (hier Hund) zu schließen. Während beim Menschen der Hauptbewegungsumfang beim Treppensteigen im Knie- und Hüftgelenk auftritt, löst der Hund dieses Problem durch eine erhöhte Bewegung (vor allem Dorsalflexion) im Sprunggelenk. Futsch alle Überlegungen zur Schonung des Hüftgelenkes von Hunden beim Treppentragen. Aber Hand auf’s Herz, kennen Sie viele Hunde, bei denen durch ihre treppensteigende Jugend später Beschwerden im Sprunggelenk auftreten oder musste dies nicht erklärt werden.

Eine Bemerkung zum Wachstum: der Zeitpunkt des Wachstumsendes ist selbst bei Wurfgeschwistern sehr unterschiedlich. Schon vor 50 Jahren hat Weise gezeigt, dass nach 166 Tagen das erste Wurfgeschwister ausgewachsen war, aber erst nach 220 Tagen das letzte. Allerdings war der Hund, der die längste Wachstumsphase aufwies, nicht das größte Tier, dieses war bereits mit 177 Tagen ausgewachsen. Die Dauer des Wachstums ist also nicht der entscheidende Faktor für die Größe eines Hundes.

Eine Bemerkung zur Muskelreifung: Bei neugeborenen Welpen sind 90-95 Prozent der Muskelfasern noch undifferenziert. Die wenigen, schon differenzierten Fasern sind sehr große rote Fasern, die nach vier bis fünf Wochen wieder verschwinden. Bis zur vierten Woche ist eine allmähliche Differenzierung der Fasern erkennbar, und es treten die üblichen roten und weißen Fasern auf. Bis zur zwölften Woche ist dann das Verteilungsmuster des erwachsenen Hundes vorhanden. Die Entwicklungszeit der Muskelfasern ist in den verschiedenen Muskeln nahezu gleich. Es stimmt nicht, dass Welpen viele weiße Fasern und adulte Hunde viele rote Fasern besitzen und dass die Muskelreifung bis zu einem Jahr dauert.

Eine Bemerkung zur Stoßbelastung: Beim Galopp, beim Kurvenrennen, beim Springen und in einer Vielzahl von anderen Belastungssituationen treten Kräfte auf, die ein mehrfaches des Körpergewichtes betragen können. Prieur (1980) hat bei einer mäßigen Geschwindigkeit von 7 km/h bei einem 30 kg schweren Hund bereits eine Belastung des Hüftgelenkes gemessen, die das Sechsfache des Körpergewichtes betrug. Gleichzeitig wird beim Vierfachen des Körpergewichtes nur 55 Prozent der Gelenkfläche am Oberschenkelkopf ausgenutzt (Lieser 2003). Der Körper des Hundes und seine Gelenke sind darauf eingerichtet, auch ungewöhnliche Kraftspitzen abzufangen.

Wenn ich hier die Meinungen zum Treppensteigen von jungen Hunden hinterfrage, dann ist selbstverständlich klar, dass es für den Hund nicht anderweitig gefährdende Situation geben kann. Eine glatte, offene Treppe, auf der ein Hund – auch wenn er schon älter ist – stürzen kann ist wie jede traumatische Situation zu vermeiden. In unserem Buch „Hunde in Bewegung“ haben wir im Vorwort geschrieben: „Wenn das Wissen unzureichend ist, bilden sich Meinungen.“ Leider gibt es keine einzige Studie, welche den Einfluss des Treppensteigens bzw. Treppentragens auf die spätere Entwicklung des Bewegungsapparates des Hundes untersucht hat, wir können also den vielen Meinungen kein gesichertes Wissen entgegenhalten, aber umgekehrt, beruhen auch die Meinungen nicht auf irgendeinem haltbaren Befund. Es kann also jeder selber entscheiden, wie er es mit dem Treppentragen seines Hundes hält, aber andere belehren darf er nicht – und es gibt auch die „fürsorgliche Belagerung“ (Heinrich Böll). Mit anderen Worten, Fürsorge ist in Ordnung, man kann sie aber auch trefflich übertreiben!

Worauf muss ich beim Spielen mit meinem Welpen achten?

Damit aus der gemeinsamen Beschäftigung ein echtes Spiel wird, solltest Du auf folgende Dinge achten!

Für eine gute Entwicklung Deines Hundes ist das ausgelassene Spiel mit Menschen ebenso wichtig, wie das Spiel mit Artgenossen. Doch gibt es einige Dinge, worauf ich als Halter achten sollte.

Wenn der Welpe zu seinen neuen Haltern kommt (zwischen der achten und zwölften Lebenswoche), dann befindet sich der Neuankömmling auf dem Höhepunkt seiner Spielaktivität. In dieser Lebensphase können die neuen Halter die Weichen dafür stellen, wie der Hund zukünftig spielen wird. Je nachdem wie häufig und intensiv ich mit dem Welpen spiele, welche Spielformen ich wähle, wie vielfältig ich spiele und wie ich auf seine Spielaufforderungen bzw. Spielsignale reagiere, verändern das Spielverhalten meines Hundes. Darüber hinaus lernt der Welpe im Spiel mit mir, ob er mich auch zukünftig ernstnehmen kann und neuen Situationen offen und aufgeschlossen gegenüber ist und das Lernen auch Spaß machen kann.

Spielpausen

Da der Welpe zwar immer spielbereit ist, seine Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne sowie Ausdauer noch gering sind, müssen wir Menschen für ausreichend Spielpausen sorgen. Ansonsten kann es schnell passieren, dass der Welpe im Spiel maßlos überdreht, denn er muss erst noch lernen, seinen Erregungslevel selber angemessen zu regulieren.

Beißhemmung

Eine wichtige Lernerfahrung die unsere Welpen im Spiel mit uns Menschen machen müssen, ist die sogenannte Beißhemmung. Diese haben die Welpen bereits im Spiel mit ihren Wurfgeschwistern und ihren Elterntieren entwickelt und müssen nun lernen, dass es auch bei uns nicht erlaubt ist, in Hände, Füße, Schuhe oder andere Kleidungsstücke zu beißen. Lass Deinen Welpen im Spiel die Erfahrung machen, dass ein festes Zubeißen eine sofortige Konsequenz hat. Schrei kurz auf und brich sofort das Spiel ab, wenn Dein kleiner Racker seine Zähne benutzt. Nach einer kurzen Pause geht das Spiel dann weiter. So lernt Dein Welpe, dass das gemeinsame Spiel sofort vorbei ist, wenn er zu wild wird. Bei einigen Welpen führt der so beschriebene Spielabbruch aber leider nicht zu der gewünschten Lernerfahrung. Dann solltest Du Deinen Welpen ruhig für das Beißen korrigieren. Dies kannst Du über einen Schnauzgriff tun oder den Welpen wegstupsen. Verbinde Deine Korrektur mit einem strengen Blick und einem Wort, welches Du vorab sagst, dann reicht später allein das Fixieren oder das Tabuwort, um Deinem Welpen seine Grenze aufzuzeigen. Auch hierbei ist es wichtig, dass im Anschluss weitergespielt wird, wenn das Gegenüber sich wunschgemäß verhält. Spiel dient immer auch dem Training der sozialen Regeln der jeweiligen Gruppe. Nur so kann sich der Welpe auch zukünftig an Dir orientieren.

Spielformen

Abwechslungsreichtum sollte das Spiel mit Deinem Welpen kennzeichnen. Auf aufregende Bewegungsspiele folgen auch ruhige, entspannte Spiele. Versuche es doch mal mit folgendem Spiel – Keep away. Dabei begibst Du Dich auf alle Viere, legst ein Spielzeug vor Dich hin und bewachst dies. Damit Dein Hund versteht, dass Du ein gemeinsames Spiel initiieren möchtest, musst Du dies völlig übertrieben tun. Schaue abwechselnd Deinen Hund und das Spielzeug an. Versucht Dein Welpe nun, sich das Spielzeug zu schnappen, so musst Du dies durch Deinen eigenen Körper zu verhindern suchen, dabei aber immer wieder Lücken in Deiner Abwehr lassen. Schiebe das Spielzeug Richtung Hund, um es dann wieder ruckartig zurück zu ziehen. Du kannst das Spielzeug auch fallen lassen oder so tun, als wenn Du kein Interesse mehr an dem Spielzeug hast, nur um es bei der erneuten Annäherung Deines Welpen wieder spielerisch zu verteidigen. Damit das Spiel nicht zu einseitig bleibt, kannst Du nun in den Spielkampf, ein Zerrspiel oder ein Jagdspiel übergehen. Lass Dir das Spielzeug aber auch einmal wegnehmen und versuche nun Deinerseits, das Spielzeug zurück zu erobern. Hauptsache, Du und Dein Hund haben Spaß.

Spielsignale

Das Schöne am Spielen ist, dass aufgrund des Rollenwechsels und des Selbsthandicap der Spielpartner, sich alle Gruppenmitglieder miteinander beschäftigen können, unabhängig von Größe, Kraft oder Status und das sogar über Artgrenzen hinweg.
Im hundlichen Spiel werden viele Verhaltensweisen aus dem Beutefang- und Kampfverhalten gezeigt. Somit es sehr wichtig, dass der potentielle Spielpartner erkennt, dass hier keine ernste Absicht dahintersteckt. Daher setzen Hunde sogenannte Spielsignale ein, die signalisieren sollen, dass alles, was nun folgt, nicht ernst gemeint ist, sondern mit spielerischer Absicht erfolgt.
Um Deinen Welpen in Spiellaune zu versetzen, kannst folgendes tun. Bewege Dich völlig übertrieben auf Deinen Hund zu und zeige dabei weitere Spielsignale wie Lachen oder Kichern in Kombination mit einem Spielgesicht. Hüpfe oder Hopse, krabbel auf allen Vieren oder robbe bäuchlings auf Deinen Welpen zu, Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache Du kommst Dir albern vor, denn genau darum geht es. Kurz vor Deinem Hund kannst Du nun eine sogenannte Spielverbeugung zeigen, senke Deinen Oberkörper ab und berühre mit den Händen den Boden. Vielleicht hüpfst Du dabei hin und her und streckst einen Arm aus und imitierst so das spielerische Pfotenschlagen. Nun kannst Du entweder mit einem plötzlichen Sprung nach vorne ein Jagd- oder Kampfspiel einleiten oder schnell von Deinem Welpen weglaufen und Dich dabei immer wieder umschauen, ob Dein Hund das Verfolgungsspiel annimmt. Bei all diesen Spielsignalen ist die Übertreibung ein wesentliches Merkmal, um die eigene Spielabsicht zu verdeutlichen. Daneben sind der bereits erwähnte Rollenwechsel und das Selbsthandicap wichtig, um das Spiel aufrechtzuerhalten.

Spielzeuge

Solltest Du Spielzeuge einsetzen wollen, dann ist es äußerst hilfreich, wenn Du Dir ein Spielzeug aussuchst, das Dir auch selber gefällt. Hunde bevorzugen nämlich die Gegenstände, denen der eigene Halter besonders viel Aufmerksamkeit schenkt und sich selber damit intensiv beschäftigt. Wirf das Spielzeug in die Luft, rolle und stoße es hin und her, um es wieder mit übertriebenen Bewegungen einzufangen, verstecke es und finde es überraschender Weise wieder, schau es Dir intensiv an, verliere es zwischendurch und hindere zunächst Deinen Welpen daran, es zu bekommen. Damit steigerst Du das Erregungspotential des Spielzeugs und Dein Hund kann gar nicht abwarten, gemeinsam mit Dir zu spielen.
Möchtest Du ein Objekt als potentielles Spielzeug für Deinen Welpen attraktiv machen, dann achte auf folgende Dinge. Je weicher und schlenkerbarer es ist und gut ins Maul genommen werden kann, desto eher wird sich Dein Hund damit beschäftigen wollen. Auch wenn das Objekt durch unberechenbare Bewegungen oder seine Form und Größe an Beutetiere erinnert, gewinnt es für Deinen Welpen als Spielzeug an Bedeutung. Wie aber bereits zuvor erwähnt, ist es für viele Hunde nicht so wichtig, was Du als Spielzeug auswählst, solange Du den Gegenstand durch Dein Verhalten zu einem begehrenswerten Objekt machst.
Verwende keine Stöcker als Spielzeug, da diese ein großes Gefahrenpotential für Deinen Welpen besitzen. Achte bei Plastikspielzeug darauf, dass sich keine Bestandteile davon lösen und vom Hund gefressen werden können. Auch solltest Du prüfen, ob sich sogenannte Weichmacher im Spielzeug befinden, die der Hund durch das Kauen oder Herumtragen des Spielzeugs aufnehmen kann, da diese Krebs verursachen, das Erbgut verändern und zu Unfruchtbarkeit führen können. Überlasse Deinem Welpen auch keine Spieltaue zum alleinigen Spiel, da sich oft Fäden davon lösen und vom Welpen verschluckt werden. Diese Fäden können vom Hund aber nicht verdaut werden und versteinern im Magen. 

Und nun heißt es: Ab zum Spielen mit Deinem Welpen :-)

Optimales Training mit Deinem Welpen

So könnte ein Trainingstag mit Deinem Welpen aussehen...

TRAININGSZEIT

Anfangs reichen 2 Minuten Training, dann macht eine Pause Sinn, um das neu Gelernte zu verarbeiten. Die Trainingszeit kannst Du dann schrittweise steigern, bis Dein Welpe mit 16 Wochen bereits gute 10 Minuten am Stück mit Dir trainieren  kann.

TRAINING AM VORMITTAG

  • übe ein neues Signal  maximal 10 Minuten (abhängig von der Konzentrationsfähigkeit und dem Trainingsstand Deines Welpen)
  • mache eine kurze Pause, in welcher Deine Welpe sich selber beschäftigen kann
  • nun folgt eine zweite Trainingseinheit von maximal 10 Minuten
  • dann beende das Training zunächst

TRAINING AM NACHMITTAG

  • starte eine zweite Trainingseinheit nach dem obigem Schema

VERARBEITEN DES GELERNTEN

Am nächsten Tag gibt es keine weitere Trainingseinheit, das das Gelernte zunächst verarbeitet werden muss. Dies bedeutet nicht, dass Du Deinen Welpen gar nicht beschäftigen solltest. Gerne kannst Du mit ihm spazierengehen und all das trainieren, was er bereits besser beherrscht.

Die Welt der Zweibeiner entdecken...

In der Sozialisierungsphase (8. bis 16.Woche) sollte Dein Welpe Deine Welt kennenlernen.

So könntest Du diese Phase gestalten...

9.LEBENSWOCHE

Anfang der Woche:

  • Abholung beim Züchter
  • Kennenlernen des neuen Zuhauses = Wohnung, Garten, Löseplatz
  • Kennenlernen der Familienmitglieder
  • Gewöhnung an Halsband, Geschirr und Leine
  • Gewöhnung an Box
  • Erlernen des Namens

Mitte der Woche:

  • Kennenlernen der näheren Umgebung
  • Ausflüge in naheliegende Felder oder Wälder mit Abenteurspaziergang
  • Training der Signale SITZ und HIER im eigenen Zuhause

Ende der Woche:

  • Erste kurze Autofahrt
  • Kontakt zu nahen Bekannten/Freunden

10.LEBENSWOCHE

Anfang der Woche:

  • Kennenlernen verschiedener Haushaltsgegenstände (Staubsauger, Waschmaschine, Trockner,...)
  • Längere Autofahrten
  • Ausflug in eine Gegend mit leichtem Verkehr und wenigen Reizen
  • Ausflüge in naheliegende Felder oder Wälder mit Abenteuerspaziergang und ersten Trainingseinheiten SITZ und HIER
  • Training der Signale PLATZ und BLEIB im eigenen Zuhause
  • Kontakt zu gut sozialisierten, erwachsenen Hunden von Bekannten/Freunden
  • Besuch der Hundeschule/Welpengruppe

Mitte der Woche:

  • Kurzes Abschalttraining bei leichten Reizen, z.B. Cafebesuch
  • Kontakt zu weiteren freundlichen Menschen

11.LEBENSWOCHE

  • Tierarztbesuch, Kennenlernen des Tierarztes und der Praxis
  • Ausflug in städtische Umgebung mit mehr Verkehr und vielen verschiedenen Reizen (Fahrräder, LKW,Busse,...)
  • Längeres Abschalttraining bei größeren Reizen, z.B. Restaurantbesuch
  • Ausflüge in Wälder und Felder mit Abenteuerspaziergang und Trainingseinheiten der Signale SITZ, PLATZ, BLEIB und HIER
  • Training der Signale BRING und AUS im eigenen Zuhause
  • Kontakt zu fremden Menschen unterschiedlichsten Aussehens
  • Kontakt zu gut sozialisierten, erwachsenen Hunden verschiedener Rassen
  • Besuch der Hundeschule/Welpengruppe

12.LEBENSWOCHE

  • Ausflug auf einen Bahnhof mit Zugverkehr = anfangs noch weit entfernt, später auch mitten auf dem Bahnsteig
  • Kontakt zu fremden Menschen mit "besonderem" Aussehen (Menschen an Krücken, im Rollstuhl, mit Schirm, mit Brille,...)
  • Ausflüge in Wälder und Felder mit Abenteuerspaziergang und Trainingseinheiten der Signale SITZ, PLATZ, BLEIB, HIER, BRING und AUS
  • Training des neuen Signals FUSS im eigenen Zuhause
  • Kontakt zu Kindern unterschiedlichen Alters
  • Ausflüge in Wälder und Felder mit Abenteuerspaziergang und Trainingseinheiten der Signale SITZ, PLATZ, BLEIB, HIER, BRING,AUS und FUSS

13.LEBENSWOCHE

  • Ausflug in die Stadt mit dem Besuch eines Kaufhauses, hier z.B. die Benutzung des Fahrstuhles, Treppen steigen,...
  • Abschalttraining im Park bei vorbeilaufenden Joggern, Inline-Skatern und Radfahrern
  • Ausflüge in Wälder und Felder mit Abenteuerspaziergang und Trainingseinheiten der Signale SITZ, PLATZ, BLEIB, HIER, BRING,AUS und FUSS
  • Training des neuen Signals SCHLUSS im eigenen Zuhause
  • Kontakt zu gut sozialisierten, erwachsenen Hunden verschiedener Rassen
  • Besuch der Hundeschule/Welpengruppe

14.LEBENSWOCHE

  • Ausflug in eine ländliche Gegend mit anderen Tierarten, z.B. Pferden, Kühen, Schafen,...
  • Gewöhnung an laute Geräusche, z.B. Schüsse oder Knaller
  • Ausflüge in Wälder und Felder mit Abenteuerspaziergang und Trainingseinheiten der Signale SITZ, PLATZ, BLEIB, HIER, BRING,AUS und FUSS, auch unter etwas schwierigeren Ablenkungen, z.B. Menschen in näherer Umgebung
  • Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen aller möglichen Erscheinungsbildern, z.B. rennende und schreiende Kinder
  • Kontakt zu gut sozialisierten, erwachsenen Hunden verschiedener Rassen
  • Besuch der Hundeschule/Welpengruppe

15.LEBENSWOCHE

  • Busfahrt in die Stadt mit anschließendem Cafe-/Restaurantbesuch
  • Ausflüge in Wälder und Felder mit Abenteuerspaziergang und Trainingseinheiten der Signale SITZ, PLATZ, BLEIB, HIER, BRING,AUS und FUSS, auch unter etwas schwierigeren Ablenkungen, z.B. Hunden in weiter Entfernung
  • Training des Signals SUCH auf Spaziergängen an vielen unterschiedlichen Orten
  • Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen aller möglichen Erscheinungsbildern
  • Kontakt zu gut sozialisierten, erwachsenen Hunden verschiedener Rassen
  • Besuch der Hundeschule/Welpengruppe

16.LEBENSWOCHE

  • Besuch eines kleinen Stadtfestes o.ä. mit einer Musikvorstellung, kleinen Kirmesbuden oder einem Feuerwerk
  • Ausflüge in Wälder und Felder mit Abenteuerspaziergang und Trainingseinheiten der Signale SITZ, PLATZ, BLEIB, HIER, BRING,AUS und FUSS, auch unter etwas schwierigeren Ablenkungen, z.B. Hunden in näherer Umgebung
  • Training des Signals SUCH auf Spaziergängen an vielen unterschiedlichen Orten
  • Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen aller möglichen Erscheinungsbildern
  • Kontakt zu gut sozialisierten, erwachsenen Hunden verschiedener Rassen
  • Besuch der Hundeschule/Welpengruppe