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Ein sicherer Rückruf - Aufbau, Training und Belohnung!

Artikel von Laura Müller in der aktuellen Ausgabe "Martin Rütter - Das Magazin Nr.2"

Mein Handy klingelt. Ich nehme ab und höre eine freundliche Stimme auf der anderen Seite, die sich und ihren Vierbeiner, einen Weimeraner, kurz vorstellt. „Ich brauche Ihre Unterstützung…“ beginnt Sie aufgeregt zu erzählen, „…mein Hund ist wirklich wunderbar, aber immer wenn wir draußen unterwegs sind…, er kommt einfach nicht zurück, wenn ich ihn rufe…“ parallel schießen mir einige Szenarien durch den Kopf, die mögliche Auslöser hierfür sein können, dann führt die Dame auch schon weiter aus und gibt mir mehr Hinweise „…ich kann rufen wie ich möchte, er ignoriert mich aber einfach!“ Ich höre ihre Unzufriedenheit über die aktuelle Situation heraus und wir vereinbaren eine Trainingsstunde.

Der Rückruf ist mit eines der wichtigsten Signale für ein Mensch-Hund Team. Auf der einen Seite schützt er Ihren eigenen Hund vor unvorhergesehenen Gefahren, wie Autos oder Radfahrern, auf der anderen Seite bietet er Schutz für Ihre Umwelt. Ein zuverlässig rückrufbarer Hund kann daher viel mehr Freiheit genießen. Denn erst wenn Sie sicher sind, dass Ihr Hund zuverlässig zurückkommt, können Sie ihn frei laufen lassen. Ein verantwortungsvolles und partnerschaftliches Miteinander ist wichtig, denn nicht jeder Mensch der Ihnen entgegen kommt, ist vertraut mit Hunden, sondern hat vielleicht Respekt oder sogar Angst vor Hunden. Kinder, die lautstark toben oder gar Fußball spielen, wollen nicht durch einen Hund erschreckt werden oder gar Ihren Hund dabei beobachten, wie dieser mit den Zähnen fest in den geliebten Ball beißt und diesen dann wegträgt. Auch von anderen Hunden sollte Ihr Hund zurückgerufen werden können, denn diese können krank, verletzt, unsicher oder unverträglich mit Artgenossen sein. Und nicht zuletzt sollte ein Hund auch nur dann im Freilauf geführt werden, wenn der Rückruf so sicher ist, dass Ihr Hund auch von Wild zurückgerufen werden kann. Die Anforderungen in Bezug auf den Rückruf an unsere Vierbeiner sind also hoch. Wie schafft man nun den Rückruf in diesen Situationen? Mit Training - und ich zeige Ihnen wie!

Nun ist es soweit, die Trainingsstunde mit der Kundin des Weimeraner Rüden steht an. Während des Gesprächs bitte ich die Kundin ihren Rüden zu sich zu rufen. Sie ruft mit lautstarker, überzeugter Stimme „hiiier“ in Richtung ihres Weimeraners. Der Rüde allerdings schaut sich weiter in der Gegend um, was die Kundin dazu veranlasst nochmals, diesmal etwas lauter und energischer „hiiiiieerr“, zu rufen. Es folgt ein kurzer Blick ihres Hundes in ihre Richtung, daraufhin ruft Sie nochmals „hier“, der Rüde läuft nun langsamen Schrittes in ihre Richtung. Kaum ist ihr Hund bei ihr angekommen, schaut die Kundin sofort in meine Richtung, ohne ihrem Hund, der nun brav vor ihr steht, weiter Aufmerksamkeit zu schenken, „…sehen Sie nun was ich meine, er kommt einfach, wann er möchte!“. Ich blicke sie an, stimme ihr zu, jedoch aber mit der Bemerkung „aber er ist gekommen!“. Dass dies nicht das Ziel eines Rückrufs ist, der so wichtigen Anforderungen, wie oben beschrieben stand halten muss, ist klar, aber meine Bemerkung, dass ich es toll finde, dass ihr Hund gekommen ist, meine ich voll und ganz ernst. Die Kundin schaut mich verwirrt an. Ich erkläre ihr, dass ihr Rüde definitiv die Entscheidung getroffen hat und sich das „Hier“ ausgesucht hat, welches er tatsächlich zum Ausführen des Rückrufs nutzen möchte und wir ihm nun beibringen werden, auf das erste und einzige Signal zu reagieren, sodass die Entscheidung über die Ausführung des Signals nicht mehr bei ihrem Rüden, sondern bei ihr liegt. Allerdings füge ich auch hinzu, dass ihr Rüde trotz des Wissens, keine Belohnung für den Rückruf erwarten zu können, zu ihr kam.

Die Handhabung einer Schleppleine

Die Schleppleine ist ein wichtiges Hilfsmittel im Hundetraining. Sie ermöglicht einen kontrollierten Freilauf und verhindert beim Rückruftraining, dass der Hund sich in ablenkungsreicher Umgebung einfach entfernt. Allerdings ist es wichtig, auf den richtigen Umgang mit dieser zu achten, da sonst ein hohes Verletzungsrisiko für Mensch und Hund besteht. Die Schleppleine befestigen Sie deshalb nur am Geschirr Ihres Hundes, niemals am Halsband, denn bei höheren Geschwindigkeiten können Verletzungen des Kehlkopfes bzw. der Halswirbelsäure die Folge sein. Halten Sie eine Hand vor Ihrem Bauch, durch welche die Schleppleine hindurchgleitet. Entfernt sich Ihr Hund weiter von Ihnen, ohne dass Sie das möchten, schließen Sie einfach Ihre Hand vor dem Bauch, Ihr Hund wird vom Davonlaufen abgehalten. Läuft Ihr Hund nun wieder auf Sie zu, halten Sie die Schleppleine weiterhin ruhig in Ihrer Hand vor dem Bauch. Mit der anderen Hand ziehen Sie die Schleppleine mit weit ausgreifender Armbewegung und Zug nach hinten. Den restlichen Teil der Schleppleine können Sie hinter sich ablegen bzw. hinter sich her schleifen lassen. Wichtig ist, dass Sie die Schleppleine niemals um Ihre Handgelenke oder Hände wickeln, denn sollte Ihr Hund einmal unvorhergesehen loslaufen, können schlimme Verletzungen die Folge sein. Ziehen Sie daher bei dynamischen Hunden Handschuhe, am besten mit Grip, an. Die Länge der Schleppleine kann je nach Hund und Halter von 5 bis 10 Meter reichen, wobei sich die Handhabung mit zunehmender Länge schwieriger gestaltet.

Voller Tatendrang steht die Kundin nun vor mir, der Weimaraner Rüde befindet sich an der Schleppleine. „Das Super-Leckerli habe ich mitgebracht, Leberwurstpaste, die liebt er!“, beschreibt mir meine Kundin. Das ist besonders wichtig, da wir den Rückruf häufig in Situationen benutzen, in welchen wir dringend darauf angewiesen sind, dass er auch funktioniert. Daher muss die anschließende Belohnung für unsere Hunde auch lohnenswert sein, und zwar mindestens so gut, wie das, was Ihr Hund sich stattdessen entgehen lässt. Es lohnt sich einfach nicht für Ihren Hund spannendes Jagen sein zu lassen, um ein trockenes Futterstück zu bekommen. Die Leberwursttube, die meine Kundin mitgebracht hat, ist das Lieblingsfutter ihres Hundes und belohnt den Rückruf somit höherwertiger. Allerdings gibt es diese Belohnung aus der Tube, zumindest zu Beginn des Trainings, auch nur für die Ausführung des Rückrufs, denn ansonsten wird die Wertigkeit dieser Belohnung wieder reduziert. Warum soll der Rüde denn zurückkommen, wenn es den Inhalt der Tube zuvor schon für ein einfaches „Sitz“ gab?

„Die Wertigkeit der Belohnung für den Rückruf muss mindestens so gut sein, wie das, was unseren Hunden auf der anderen Seite entgeht und worauf sie beim Ausführen des Rückrufs verzichten werden!“

Aus diesem Grund ist für einige Hunde generell Futter keine adäquate Belohnung für den Rückruf. Wenn Sie sich entscheiden sollen, auf das Jagen, also auf Spaß und Aktivität zu verzichten, wird Futter oftmals nur einen geringeren Stellenwert haben. Denn kaum ein Hund jagt, um Nahrung zu beschaffen. Alternativ stellt daher z. B. ein kurzes Spiel an der Reizangel oder das Hinterherhetzen hinter einem geliebten Apportiergegenstand oder auch hinter über den Boden kullernden Futterstücken die viel bessere Belohnung dar. Der Hund muss zwar auf die Jagd hinter Kaninchen oder Reh verzichten, darf aber die vom Menschen geworfene Beute erjagen, und das gemeinsam mit ihm. Steht am Ende ein Apportierspiel, sollte der Hund natürlich zuvor bereits erlernt haben, die Beute zum Menschen zurückzubringen. Gerade dann, wenn Sie Ihren Hund aus dem Spiel mit Artgenossen abrufen, sollte die Belohnung eine Aktivität mit Ihnen enthalten. Ihr Hund muss merken, dass er bei Ihnen genauso viel Spaß und Spannung erlebt, wie beim Spiel mit seinen Kumpels. Oftmals wird von einem Apportierspiel zur Belohnung abgeraten, da der Hund sich ja nun wieder vom Menschen entfernt. Hat er aber zuvor gelernt, zuverlässig mit Gegenstand zum Menschen zurückzukommen, gehört das Entfernen zum gemeinsam durchgeführten Spiel und ist damit Teil der gemeinsamen Aktion.

Das Training zum zuverlässigen Rückruf

Der Weimeraner Rüde läuft nun über die Wiese, auf der sich keine anderen Hunde oder Ablenkungen befinden, damit ihm das Zurückkommen leicht fällt. Jetzt spricht sein Frauchen ihn mit seinem Namen an und lockt ihn zu sich. Kurz bevor ihr Rüde bei ihr angekommen ist, spricht sie das neue Signal „Zu mir“ aus. Ein Signal sollte immer erst dann hinzugefügt werden, wenn ein Hund das Verhalten zuverlässig zeigt, bzw. wenn der Mensch sich sicher ist, dass der Hund es hundertprozentig zeigen wird. In diesem Fall sagt Frauchen es also in dem Augenblick, indem sie sich sicher ist, dass ihr Hund zu ihr kommen wird. Würde sie das Signal viel früher hinzufügen, also wenn der Hund noch weit von ihr entfernt ist, könnte er auf dem Weg zu ihr noch etwas Spannendes riechen und sich anders entscheiden. Denn gerade im Aufbau darf es beim Rückruf nicht zu Fehlern kommen. Im Idealfall lernt der Hund, dass es für dieses Signal nur eine mögliche Handlung gibt, nämlich Kommen, sodass er Alternativen gar nicht erst in Erwägung zieht.

Bei Frauchen angekommen, darf der Rüde nun als Belohnung an seiner geliebten Futtertube schlecken. Nun entscheidet sich meine Kundin ihren Rüden mit dem Signal „Los“ wieder in den Freilauf zu schicken. Bei jeder weiteren Übung sagt meine Kundin das neue Signal „Zu mir“ ein wenig früher, bis sie das Signal als Rückruf verwenden kann.

Wahrscheinlich ist Ihnen schon beim Lesen aufgefallen, dass das bisher verwendete Signal „Hier“ durch das neue Signal „Zu mir“ ersetzt wurde. Es ist völlig egal, welches Wort Sie für den Rückruf verwenden. Wichtig ist nur, dass Sie sich ein Neues aussuchen, sollte der Rückruf beim ursprünglichen Signal schon mehrmals nicht geklappt haben. Das Wort „Komm‘“ eignet sich in der Regel nicht, da es häufig im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet wird, ohne eine konkrete Bedeutung zu haben.

Die Halterin des Weimeraner Rüden lässt ihren Vierbeiner nun nach einer erfolgreichen Übung immer unterschiedlich lang an der Tube schlecken. Sie macht immer wieder einmal auch eine kurze Pause, nimmt also die Tube einmal kurz hoch, und lässt ihn so mehrmals hintereinander, manchmal auch mehr als zweimal, an der Tubeschlecken. Dies ist wichtig, denn viele Hunde kommen zwar wunderbar zurück, holen sich die Belohnung für den Rückruf ab, laufen aber gleich danach schon wieder davon. Damit dies nicht passiert, wird die Belohnung nun variabel angeboten.

Anschließend entscheiden Sie mit einem Freigabe-Signal, wie z. B. dem Wort „Lauf“, wann Ihr Hund wieder in den Freilauf darf. Denn für den Hund beendet die Belohnung die Übung. Er muss nun lernen, dass er weiterhin bei seinem Menschen bleiben soll, denn es könnte ja nun direkt noch eine weitere Übung folgen. Erst dann, wenn der Mensch das Signal für den Freilauf gibt, ist die Übungseinheit beendet, der Hund darf sich „frei bewegen“ und entfernen. Aber auch das natürlich nicht unbegrenzt, sondern in einem Radius, in dem der Mensch weiterhin Einfluss auf seinen Hund hat. Daher sollte man nach den ersten Übungseinheiten immer wieder einmal auch eine andere Übung folgen lassen, wie z. B. ein „Sitz – Bleib“ oder eine Apportierübung. So lernt der Hund automatisch, dass es beim Menschen spannend sein kann und sich lohnt, zu bleiben.

Sie müssen Ihren Hund übrigens jedes Mal belohnen, wenn er zu Ihnen kommt. Würden Sie ihn nur jedes zweite oder dritte Mal belohnen, besteht die Gefahr, dass er lernt, dass es sich doch nicht wirklich lohnt, zu kommen. Variable Belohnung funktioniert beim Hund nur begrenzt, da Hunde die meisten Übungen in kleinen Schritten erlernen. Der Hund würde also bei einer ausbleibenden Belohnung entweder denken, dass das Verhalten doch nicht erwünscht ist, oder aber nach einer gesteigerten Variante des Verhaltens suchen. Daher variiert man im späteren Training die Belohnung, indem man für einen einfachen Rückruf ohne große Verleitungen nur eine gute Belohnung, für einen schwierigen Rückruf jedoch eine sehr gute Belohnung auswählt. Einfache und schwere Übungen werden dabei immer wieder variiert, sodass der Hund nie weiß, wann er gerufen wird bzw. was nun kommt.

Aus diesem Grund empfehle ich meiner Kundin zudem, ihren Rüden immer mal wieder während des Spaziergangs zu sich zu rufen, auch und gerade, ohne dass es einen besonderen Grund gibt. Denn oftmals erlebe ich Hunde, die, sobald ihr Besitzer beginnt mit ihnen zu interagieren, stehenbleiben und sich genau in der Umgebung umsehen und sich fragen, warum sich ausgerechnet jetzt jemand einschaltet. Ganz nach dem Motto: Wenn ich gerufen werde, muss ja irgendwo etwas Spannendes sein!

Es kann aber auch passieren, dass Sie Ihren Hund in den Freilauf schicken, dieser aber weiter bei Ihnen bleibt. Das ist überhaupt nicht schlimm, sondern vielmehr ein Grund zur Freude. Schließlich entscheidet sich Ihr Hund nun dafür, dass er lieber bei Ihnen ist, als in der Gegend herumzustromern oder sich mit anderen Hunden zu beschäftigen. Sie sind offenbar gerade das Wichtigste für ihn, und das ist genau richtig so!

Hat der Hund den Rückruf auf ein Hörzeichen / Wort erlernt, empfehle ich zusätzlich den Rückruf auf den Pfiff einer Pfeife zu trainieren. Der Einsatz einer Pfeife bietet viele Vorteile. Für den Fall, dass die Pfeife aber nicht zur Hand ist, ist der Aufbau eines Rückrufwortes unumgänglich und steht daher in jedem Fall an erster Stelle.

Der Aufbau der Hundepfeife

Der entscheidende Vorteil einer Pfeife ist, dass sie immer gleich klingt und keine Emotionen transportiert, welche den Hund darauf aufmerksam machen könnten, dass der Rückruf nun aus unterschiedlichen Gründen wichtig ist. Würde man in solch heiklen Situationen rufen, wäre das Hörzeichen wahrscheinlich sehr angespannt und würde den Hund auf die Situation erst Recht aufmerksam machen. Auch auf weitere Distanz oder bei starken Nebengeräuschen wie heftigem Wind oder Regen kann der Hund den Pfiff gut hören.

Den Pfiff mit der Pfeife können Sie entweder analog wie oben mit dem Signalwort beschrieben aufbauen. Kommt Ihr Hund zuverlässig auf Ihr Hörzeichen / Wort, können Sie aber auch dieses nutzen, um ihm das Kommen auf Pfiff beizubringen. Sprechen Sie Ihren Hund hierzu mit seinem Namen an. Ist er aufmerksam, pfeifen Sie und geben direkt danach das Rückrufwort. Nach einigen Wiederholungen hat Ihr Hund nun verknüpft, dass der Pfiff die gleiche Bedeutung hat wir Ihr Signalwort. Vertauschen Sie die Signale bitte nicht. Würden Sie Ihren Hund erst mit dem bekannten Signalwort rufen und dann den Pfiff hinzufügen, kann es passieren, dass Ihr Hund bereits so konzentriert in der Ausführung des Signals ist, dass der Pfiff untergeht. Eine Verknüpfung fällt dem Hund hierbei wesentlich schwerer.

Welchen Pfiff Sie für Ihren Hund auswählen, spielt im Grunde genommen keine Rolle. Sie sollten sich jedoch zu Beginn des Trainings auf einen Pfiff festlegen und diesen immer beibehalten. Hilfreich ist es zudem, wenn die Pfeife eine bestimmte bzw. geeichte Tonlage hat. So kann jedes Familienmitglied seine eigene Pfeife haben, der Ton klingt aber für den Hund immer gleich. Auch beim Verlust einer Pfeife kann schnell ein gleichwertiger Ersatz beschafft werden. Ich empfehle  Ihnen zudem, keine Ultraschallpfeife zu verwenden, denn der Pfiff dieser Pfeifen ist für die meisten Menschen kaum zu hören, sodass man letztlich nie weiß, ob es nicht an einer kaputten Pfeife lag, wenn der Hund doch einmal nicht auf den Rückruf gehört hat.

Der Rückruf steht im Beziehungskontext mit Ihrem Hund

Genauso wie andere Signale und Trainingsformen kann auch der Rückruf niemals separiert von Ihrer Beziehung zu Ihrem Hund betrachtet werden. In Ihrem gemeinsamen Zusammenleben treffen Sie und Ihr Hund Entscheidungen und übernehmen Verantwortung. Wenn die Mehrzahl an Entscheidungen, die Ihr Zusammenleben betreffen, von Ihrem Hund getroffen werden, wieso sollte dieser sich dann beim Rückruf an Ihnen orientieren? Dies ergibt für Ihren Hund keinen Sinn. Für ein gutes Rückruftraining achten Sie also auch im Zusammenleben darauf, wer Entscheidungen trifft und wer auf die Aktionen des jeweils anderen reagiert. Achten Sie darauf, dass Sie der Initiator von Handlungen sind und Ihren Hund durchs Leben führen.

Ausblick und weiteres Training in Bezug auf den Rückruf

 „Der Rückruf von anderen Hunden ist die Königsdisziplin, zuvor muss der Rückruf in vielen anderen Situationen sicher klappen.“

Im Freilauf mit Artgenossen nutzen Sie zu Beginn für den Rückruf eine „Spielpause“, sodass sich die Hunde gerade nicht miteinander beschäftigen. Hilfreich für die ersten Übungen kann auch das Spiel mit einem Hund sein, der bereits zuverlässig aus dem Spiel rückrufbar ist. Bricht dieser auf den Rückruf seines Menschen nun das Spiel mit Ihrem Hund ab, können Sie diesen Augenblick nutzen, um Ihren Hund zu rufen. Rufen Sie Ihren Hund erst aus dem Spiel mit einem anderen Hund ab, bevor Sie ihn aus dem Spiel mit drei, vier oder noch mehr Hunden rufen. Oftmals reagieren hierbei auch andere Hunde auf Ihren Rückruf und kommen zu Ihnen. Achten Sie dann darauf, dass Ihr Hund nicht durch die fremden Hunde abgedrängt wird. Schieben Sie diese mit Ihrem Arm beiseite und ignorieren Sie aufdringliches Verhalten. Damit helfen Sie auch dem Halter dieser Hunde, die sich vermutlich gerade bemühen, die Aufmerksamkeit ihrer Hunde zu erlangen, damit sie diese zu sich rufen können.

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß beim Trainieren und Freude an der Gewissheit eines sicheren Rückrufs!