DOGS Tipp Oktober: Wenn große Hunde machen, was sie wollen…
Wenn der Hund mehr Kraft als das Frauchen hat, kann das zu einem schwerwiegenden Problem führen. So auch für Doggen-Fan Alexandra Schröder, die sich mit der Anschaffung von Rüde Krümmel eigentlich einen Lebenstraum erfüllt hat. Doch der elf Monate alte und jetzt bereits 70 kg schwere Deutsche Doggenrüde hat an der Leine ordentlich Power und schleift sein Frauchen gnadenlos durch die Gegend. Beim gemeinsamen Spaziergang, bei welchem Martin sich Krümmels Verhalten anschauen möchte, sieht er Alexandras Verunsicherung von Beginn an. Sobald die beiden das Haus verlassen, läuft sie panisch hinter der Dogge her. Sie hat keinen Einfluss auf Krümmel und lässt sich von ihm mitschleifen. Die Leine hat sie zwar mit beiden Händen fest umklammert, doch wenn Krümmel losläuft, hat sie keine Chance. Solange wie keine Ablenkung durch andere Hunde da ist, kann Alexandra den Rüden noch einigermaßen halten. Doch sobald ein anderer Hund auftaucht, stellt Krümmel die Ohren hoch, macht einen riesigen Satz und springt in Richtung der anderen Hunde. Alexandra kann dann einfach nur noch hinterherlaufen.
Zum nächsten Termin einige Wochen später bringt Martin ein besonderes Geschirr mit, ein sogenanntes Führgeschirr. Für das Führen mit diesem Geschirr verwendet Martin eine Doppel-Leine, also eine Leine, die an beiden Enden einen Karabinerhaken hat. Einer der Karabinerhaken wird nun oben in einem Ring auf dem Rückenteil des Geschirrs, der andere vorne in einem Ring am Brustband des Geschirrs eingehakt. Wird ein Hund mit einem solchen Geschirr geführt, kann er nur einen Bruchteil seiner Kraft einsetzen. Springt der Hund nach vorne und zieht an der Leine, dreht sich der Mensch vom Hund weg und führt ihn mithilfe der Leine, die am Brustring befestigt ist, in die entgegengesetzte Richtung. Aufgrund der Einwirkung über die Brust wird der Hund in der Vorwärtsbewegung gebremst, er kann mit den Schultern nicht mehr ausgreifen und kann so vom Menschen gehalten werden, da dieser nur wenig Kraft einsetzen muss, um den Hund herumzuführen.
Nachdem Martin Alexandra die Wirkungsweise des Geschirrs erklärt hat, soll sie die Handhabung das erste Mal mit Hund ausprobieren. Natürlich hat Martin dabei darauf geachtet, dass keine große Ablenkung durch andere Hunde vorhanden ist, denn das wäre noch viel zu schwierig für die beiden. Alexandra ergreift nun mit jeder Hand ein Leinenende und läuft los. Immer dann, wenn sie abbiegen will, soll sie Krümmel ansprechen, damit er die Chance hat, zu reagieren, bevor Alexandra ihn mithilfe des Geschirrs herumführt. Ziel ist ja, dass er lernt, Alexandras Signale auszuführen bzw. auf ihre Körpersprache zu achten und rechtzeitig darauf zu reagieren. Er soll lernen, sich an ihr zu orientieren.
Nachdem erneut ein paar Wochen vergangen sind, ist es dann soweit: Alexandra soll zeigen, was sie und Krümmel gelernt haben. Und tatsächlich, ganz selbstbewusst, mit aufgerichtetem Rücken und geraden Schultern verlässt Alexandra mit Krümmel das Haus. Sie führt ihn weiterhin am Führgeschirr, die Leine hängt jedoch locker durch. Krümmel achtet auf jede Bewegung von Alexandra und passt sich ihrer Geschwindigkeit vollständig an. Was für ein Unterschied zu dem Bild von vor einigen Monaten! Doch es wird noch besser. Als fremde Hunde in kurzer Distanz vorbei laufen, hebt Krümmel zwar nach wie vor die Ohren und zeigt Interesse. Doch selbst als Alexandra stehen bleibt, springt er nicht mehr in die Leine und zieht Alexandra über die Straße, sondern stellt sich entspannt neben sie!
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