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Was Hänschen nicht lernt...

Erfahren Sie, wie Sie mit Ihrem Welpen zu einem guten Team in allen Lebenslagen werden. Denn das Welpenalter ist eine sehr wichtige Zeit, in der die Grundlagen für das gesamte Hundeleben gelegt werden.

In dieser Zeit können allerdings auch die Ursachen von späterem Problemverhalten entstehen. Um das zu vermeiden und um einen verständnisvollen Weg für das Team Mensch-Hund zu bahnen, ist uns gerade das Welpentraining ein wichtiges Anliegen. Dieses Angebot gibt Ihnen viele spannende Einblicke in die Möglichkeiten der Welpenerziehung, des Trainings und vor allem in die Kommunikation mit Ihrem Welpen.

Folgende Möglichkeiten haben wir für Euch im Angebot:

 

Beißhemmung 

Dein Welpe setzt seine Zähne im Spiel mit dem Menschen ein?

Dann brich das Spiel sofort ab. Dabei kannst Du auch einen kurzen Schmerzschrei ausstoßen. Steh auf, gehe von Deinem Welpen Fort und ignoriere diesen erst einmal. So lernt Dein Welpe, dass das tolle Spiel vorbei ist, wenn er zu wild wird. Durch reines Ignorieren wirst Du eventuell bei einigen Welpen keinen Erfolg haben. Daher solltest Du bei solch einem Welpen auch für sein zu festes Beißen eine Korrektur setzen. Hierbei eignet sich besonders der sogenannte Schnauzgriff. Bereits die Mutterhündin nutzt den Schnauzgriff, wenn ihre Welpen Grenzen überschreiten. Dabei beißt sie einmal kurz und fest mit ihrer Schnauze über den Fang des Welpen. Du als Mensch kannst diesen Schnauzgriff imitieren, indem Du dann, wenn Dein Welpe zu fest zubeißt, einmal mit der Hand fest über dessen Fang greifst. Der Schnauzgriff sollte mit einem Signal verknüpft werden (z. B. „Schluss“, „Lass das“), später genügt dann nur noch das Signal als Korrektur.

 

Grenzen aufzeigen                

Zusätzlich zur Beißhemmung sollte unbedingt auch in anderen Bereichen des Zusammenlebens klargestellt werden, dass es Grenzen gibt. 

Zu Beginn weiß Dein Welpe noch nicht, was er darf und was nicht. Worte wie „Nein“ oder „Aus“ kennt er einfach nicht. Es ist aber wichtig, dass bereits Welpen lernen, Grenzen zu akzeptieren. Daher solltest Du als Mensch ein Tabuwort bzw. Abbruchsignal aufbauen – das Wort „Nein“ ist nicht empfehlenswert, da es im Alltag ständig verwendet wird. Besser eignen sich: „Schluss“, „Lass das“ oder „Tabu“.

Suche möglichst bald nach dem Einzug Deines Welpen eine Situation (wie es übrigens auch die Mutterhündin macht), in der Du bewusst eine Grenze setzen kannst. Am Vorbild der Mutter nimm beispielsweise eine leckere Kaustange in die Hand und setze Dich auf den Boden. Allein dadurch, dass Du diese Stange in Deiner Hand am Körper hältst, zeigst Du Deinem Welpen, dass es Dir gehört, d. h. Du erhebst einen Besitzanspruch. Kommt Dein Welpe nun fröhlich herbei und springt sogar distanzlos an Dir hoch, um an das Leckerchen zu gelangen, fixierst Du ihm sehr deutlich mit Deinem Blick. Die meisten Welpen haben noch nicht kennengelernt, dass strenge Blicke von uns Menschen auch ernst gemeint sein können, deshalb wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit erst einmal ignoriert. Dein Welpe soll nun lernen, dass es durchaus sinnvoll ist, genau auf Deine Körpersprache zu achten. Geht er jetzt doch noch einen Schritt weiter, fass mit Deiner Hand deutlich über die Schnauze des Hundes und verwende gleichzeitig das Abbruchsignal bzw. Tabuwort, das Deinem Welpen signalisiert, bis hier hin und nicht weiter! Ist Dein Welpe nun beeindruckt, ist das Ziel erreicht. Du wirst, wenn überhaupt, nur wenige Wiederholungen brauchen, bis er verstanden hat, dass es sich bei der dieser Handlung um ein Tabu handelt und diese lieber unterbrochen werden sollte. Ist Dein Hund nicht beeindruckt, war die Korrektur zu schwach oder muss nochmals wiederholt werden. Natürlich wird das richtige Setzen von Grenzen auch in unseren Welpengruppen besprochen und wenn nötig auch aufgezeigt.

 

Stubenreinheit

Eines Deiner wichtigsten Anliegen wird sicher sein, dass der Welpe nicht in Deine Wohnung uriniert.

Wir haben ein paar Tipps für den Weg zum stubenreinen Hundekind für Dich zusammengestellt:

1. Lerne die Körpersprache Deines Hundes zu lesen

Lerne Deinen Hund und seine körpersprachlichen Signale durch beobachten kennen. Am Boden schnüffeln, dabei im Kreis laufen und/oder einen kleinen Buckel machen können Hinweise auf ein bevorstehendes Lösen sein. Welpen müssen sich noch sehr oft lösen, in der Regel immer nach dem Schlafen, Fressen und Spielen. Über Tag spätestens alle 2 – 3 Stunden.

2. Routine & Rituale

schaffen Finde eine Stelle nicht allzu weit weg von zu Hause an der Dein Hund sich immer lösen kann. Diese Stelle solltest Du zügig erreichen können, also in der Nähe des Hauses oder der Wohnung. Geeignete Stellen hierfür sind Grünstreifen in der Straße oder eine abgelegene Ecke im Garten. Zu Beginn trage Deinen Hund zu dieser Stelle. Warte geduldig ab und lobe ihn wenn er sich gelöst hat. Gerne kannst Du auch das Signal „mach Gassi“ (oder ein anderes) einführen und Deinen Hund natürlich auch ausgiebig loben für sein Geschäft an der richtigen Stelle. Gehe immer zur gleichen Stelle, dann gewöhnt sich Dein Welpe an diese und kann sie als seine Toilette identifizieren.

3. Nachts durchschlafen?

In der Anfangszeit muss auch nachts an der täglichen Routine festgehalten werden, denn die Welpenblase kann oft noch nicht die ganze Nacht das Pipi einhalten. Stelle seinen Schlafplatz nachts in Deine Nähe, ab besten neben Dein Bett. Eventuell kannst Du eine Box nutzen aus der Dein Welpe nicht herauskommt, die oben aber geöffnet ist. So kannst Du auch Deinen Arm hineinstrecken wenn Dein Hund sich alleine fühlt. Wenn Dein Welpe nachts auf Toilette muss, wird er sich bemerkbar machen um möglichst nicht sein „Nest“ zu beschmutzen.

4. Wenn das Malheur passiert ist?

Auch mit dem richtigen Aufbau beim Training der Stubenreinheit wird es immer wieder Missgeschicke geben. Dein Welpe möchte Dich sicher nicht ärgern, aber seine Verdauung kann er noch nicht ganz zuverlässig kontrollieren. Wichtig ist, dass Du Ihren Welpen nicht bestrafst, wenn mal etwas danebengegangen ist. Wenn Du erst im Nachhinein eine Pfütze auf dem Teppich vorfindest, kann Dein Welpe nicht verstehen, dass sich Deine Strafe auf sein vergangenes Missgeschick bezieht. Auch wenn Du ihn inflagranti erwischst, führt Schimpfen maximal dazu, dass Dein Welpe Angst vor Dir bekommt. Das nächste Mal wird er sich ein verstecktes Örtchen in der Wohnung suchen, um weiteren Strafen zu entgehen.

Halte Dir immer wieder vor Augen, dass Dein Welpe noch ein Baby ist. Er hat nichts falsch gemacht, sondern Du warst einfach nicht aufmerksam genug. Räume seine Hinterlassenschaften kommentarlos auf und versuche das nächste Mal aufmerksamer auf die Signale Deines Lieblings zu achten!

 

Wie viel Bewegung braucht mein Welpe?

Eine genaue Angabe wie viel Bewegung Dein Welpe braucht kann nicht gegeben werden, denn es ist einfach von Hund zu Hund verschieden. Da kleine Rassen viel schneller ausgewachsen sind als große Rassen kann beispielsweise das Wachstum eines Chihuahuas schon mit zehn Monaten abgeschlossen sein, während ein Mastino oder eine Dogge erst mit 18 Monaten ausgewachsen ist. Die Wachstumsfugen in den Knochen schließen sich erst mit Abschluss des Wachstums komplett, aus diesem Grund sollten alle Spaziergänge an das Alter Deines Hundes angepasst werden.

Der Bewegungsapparat (Gelenke, Sehen und Bänder) eines Welpen ist nicht darauf ausgerichtet Höchstleitungen zu meistern und könnte bei permanenter Überlastung Schaden nehmen. Kaum ein Welpe ist auch in der Lage seine Leistungsfähigkeit selbst einzuschätzen und würde bis zur völligen Erschöpfung, z. B. mit Artgenossen, spielen und toben. Darum sollte man mit gesundem Menschenverstand darauf achten dass ausreichend Pausen und Ruhezeiten eingehalten werden.

Treppen steigen?

Natürlich sollte und muss Dein Hund auch Treppen kennenlernen, aber in Maßen. Du kannst Deinen Welpen also zwei, drei Treppenstufen an der Leine, langsam und kontrolliert, gehen lassen. Perfekt wäre, wenn er verschiedene Arten von Treppen kennen lernen kann, z. B. offene oder glatte Treppen. Jedoch sollte er nicht eine ganze Treppe mehrfach täglich hinauf und hinunter rennen.