Alaskan Malamute
Steckbrief
FCI Standardnummer: | 243 |
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Gewicht Hündin: | ca. 34 kg |
Gewicht Rüde: | ca. 38 kg |
Widerristhöhe Hündin: | ca. 58,5 cm |
Widerristhöhe Rüde: | ca. 63,5 cm |
FCI Gruppe: | Spitze und Hunde vom Urtyp |
Herkunftsland: | USA |
Fellfarbe: | Hellgrau bis Schwarz mit allen Zwischenschattierungen und Sable einschlieβlich dessen zum Rot tendierender Schattierung |
Fellbeschaffenheit: | dickes, raues Deckhaar, die Unterwolle ist dicht, lang, ölig und wollig |
Der „Hund von den Mahlemiuten“
Der Alaskan Malamute ist eine der ältesten arktischen Hunderassen. Innerhalb der Gruppe der Nordischen Hunderassen gehört der Alaskan Malamute zu den Schlittenhunden und ist heute der offizielle State Dog des US-Bundesstaats Alaska. Seine Vorfahren (Hunde vom nordischen Spitztyp) kamen mit den Menschen aus Asien über die eine Zeit lang existierende Landbrücke „Beringia“ vor ca. 20.000 Jahren von Sibirien nach Amerika, so vermutet man überwiegend. Hunde dieses Typs begleiteten also schon seit Jahrtausenden die Menschen rund um den Polarkreis und zogen ihre Güter und Schlitten. Die Inuit nutzten ihre Hunde von den Mahlemiuten auch als Jagdhelfer. Bei der „Zuchtauswahl“ (die man natürlich nicht mit der Zucht nach unserem heutigen Verständnis vergleichen kann) legte man Wert auf freundliche und widerstandsfähige Hunde. Die Hunde mussten dem rauen Klima der Arktis standhalten und hart arbeiten. Dabei ging es nicht um Schnelligkeit, sondern um Kraft und Ausdauer. Das Aussehen der Hunde spielte eine untergeordnete Rolle. Der Alaskan Malamute war – bis zur weitgehenden Ablösung durch Motorschlitten – die Zugmaschine der Polarregion der Nordhalbkugel. Er wird daher auch die "Lokomotive des Nordens" genannt.
Die Rettung vor dem Untergang
Um 1900 wurde der Alaskan Malamute im Schlittenhundesport und bei Hundekämpfen beliebt. Er wurde zu dieser Zeit vermehrt mit anderen Rassen gekreuzt, die schneller, aber weniger robust und ausdauernd waren. Gleichzeitig strömten viele Goldsucher ins Land und brachten Hunde anderer Rassen mit. Sie benötigten Hunde, egal welcher Rasse, die als Zug- und Packhunde durch unerschlossenes und unwegsames Gelände zum Einsatz kamen. Diese Aspekte führten fast zum Untergang des Alaskan Malamute. Jahre später machten sich Rasseliebhaber:innen auf die Suche nach Hunden des ursprünglichen Malamute-Typs und wurden in fernab gelegenen Inuit-Siedlungen fündig. Die dort gefundenen Hunde gelten heute als Ursprung des Zuchtaufbaus. 1935 wurde der Rassestandard erstellt und es folgte die Anerkennung durch den American Kennel Club und die Gründung des Alaskan Malamute Club of America. Die heute existierenden Alaskan Malamutes gehen auf die drei Linien Kotzebue, M’Loot und Irwin / Hinman zurück, die letztere ist allerdings deutlich seltener als die beiden anderen. Bezüglich des Aussehens unterschieden sich diese Linien sehr, was die nach wie vor relativ große optische Bandbreite der Rasse erklärt. 1963 erfolgte die Anerkennung durch die FCI. Erst in den 1970er Jahren kamen offiziell die ersten Hunde nach Deutschland.
Der größte Schlittenhund
Alaskan Malamutes sind zweifelsfrei imposante Erscheinungen. Sie sind die stärksten und größten aller Schlittenhunde. Hündinnen wiegen ca. 34 kg und sind ca. 58,5 cm groß. Rüden wiegen ca. 38 kg und sind ca. 63,5 cm groß. Der Alaskan Malamute hat ein wetterfestes doppeltes Fell: Das weiche, fettige Unterfell kann drei bis fünf cm lang werden, das dichte Deckhaar ist jedoch relativ kurz. Die erlaubten Farben sind vielfältig, dazu gehören: Grau-Weiß, Silber, Sable, Alaskan Seal, Weiß, Blau, Schwarz-Weiß und Braun mit weißen Abzeichen an Brust, Maske und Pfoten. Der Malamute hat, anders als der Siberian Husky, keine blauen Augen, sondern braune, bräunlich-rote oder schwarze.
Kein „Ein-Mann-Hund“ – trotzdem ein Hund für dich?
Nicht nur vom Aussehen her, auch bezüglich der Wesenszüge ist der Alaskan Malamute etwas Besonderes. Die Hunde sind in der Regel sehr eigenständig; dickköpfig, so beschreiben wir Menschen es gern. Er macht nichts, worin er keinen Sinn sieht. Er ist zwar menschenfreundlich und wird als wenig wachsam beschrieben, aber er tut nicht alles, um zu gefallen. Malamutes sind absolute „Rudeltiere“, es fällt ihnen in der Regel sehr schwer, allein zu sein. Am liebsten sind sie in Gesellschaft weiterer Hunde oder zumindest ihrer Menschen.
Häufig ist zu lesen, dass der Alaskan Malamute kein „Ein-Mann-Hund“ sei. Doch was bedeutet das eigentlich? Seine Vorfahren wurden nicht gezüchtet, um ihr Leben lang bei einer Familie zu bleiben – sie wurden auch immer mal wieder verkauft oder getauscht. Insofern mussten diese Hunde sehr anpassungsfähig sein und offen für Neues, sie durften keinen besonders engen Bezug zu ihren Menschen haben.
Dadurch, dass sich der Alaskan Malamute in seinem Ursprungsland über die Sommermonate häufig selbst versorgen musste, und, wie bereits erwähnt, auch zur Jagd eingesetzt wurde, hat er eine stark ausgeprägte jagdliche Motivation. Viele Malamutes müssen daher, trotz intensiven Anti-Jagd-Trainings, zur Sicherheit an der Leine bzw. Schleppleine geführt werden.
Wie kann man einen ursprünglichen Schlittenhund auslasten?
Man kann sich schon denken, dass der Alaskan Malamute ausgesprochen bewegungsfreudig ist, jedoch kein Sprinter, eher ein Langstreckenläufer. Lange, ausdauernde Wanderungen lieben die Hunde insofern definitiv. Kleine jagdliche Aufgaben, in denen der Malamute einen Sinn sehen muss, dürfen diese zusätzlich aufpeppen. Zughundesport ist selbstverständlich etwas, womit man den Malamute rassetypisch sehr glücklich machen kann.
Gesundheit und Pflege
Grundsätzlich ist der Alaskan Malamute eine gesunde und robuste Rasse. Trotzdem gibt es Krankheiten, die beim Malamute gehäuft auftreten können:
- Zink-reaktive Dermatose: eine vermutlich genetisch bedingten Hauterkrankung, Ursache ist eine verminderte Aufnahme des Spurenelements Zink aus der Nahrung.
- Alaskan Malamute Polyneuropathie (AMPN): kann aber seit einigen Jahren durch Gentests ausgeschlossen werden.
- Hüftgelenksdysplasie (HD)
Das Fell des Alaskan Malamute muss regelmäßig gebürstet werden (ca. wöchentlich), im Fellwechsel sinnvollerweise häufiger.