Schafpudel
Steckbrief
FCI Standardnummer: | nicht anerkannt |
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Gewicht Hündin: | 17 bis 25 kg |
Gewicht Rüde: | 17 bis 25 kg |
Widerristhöhe Hündin: | ca. 45 bis 55 cm |
Widerristhöhe Rüde: | ca. 50 bis 60 cm |
FCI Gruppe: | nicht anerkannt |
Herkunftsland: | Deutschland |
Fellfarbe: | Grundsätzlich alle Farben erlaubt, häufig rein schwarz, blaugrau, grau, hellweizenfarben bis weiß |
Fellbeschaffenheit: | icht und fest mit langem, zotteligem Deckhaar und dichter Unterwolle, die zum Verfilzen neigt |
Altdeutscher Hütehund
Der Schafpudel ist ein Schlag Altdeutscher Hütehunde. Von Schäfern wird er manchmal auch Hütepudel genannt. Insgesamt gibt es acht Schläge Altdeutscher Hütehunde: Fuchs, Gelbbacke, Schafpudel, Schwarzer, Strobel, Stumper, Tiger und Westerwälder / Siegerländer. Hunde dieser Art existieren vermutlich bereits seit dem Mittelalter. Damals wie heute ist ihre Aufgabe, Herden von Schafen oder Kühen zu hüten und zu treiben. Sie kamen früher vor allem bei Wanderschäfern zum Einsatz und sollten die Herden durchaus auch bewachen. Die Arbeitsleistung der Altdeutschen Hütehunde wird als sehr selbstständig und energisch bezeichnet, ihr Hütetrieb als extrem ausgeprägt. Daher sind sie auch für die Arbeit an großen Herden von bis zu 300 Tieren geeignet.
Mit Beginn der Rassehundezucht gerieten die alten Schläge deutscher Hütehunde mehr und mehr in Vergessenheit. Etwas anders verlief die Entwicklung in der ehemaligen DDR, da dort neben der Schafzucht auch die Hundezucht eine Staatsangelegenheit war. Mit dem Mauerfall verschwanden allerdings Subventionierungen der Schafzucht und mit den Herden fast auch die Hunde. Einigen engagierten Schäfern ist es zu verdanken, dass die alten Schläge nicht ganz verschwunden sind. Trotzdem sind die Schläge Altdeutscher Hütehunde weiterhin vom Aussterben bedroht.
Züchterisch betreut werden die Altdeutschen Hütehunde von der Arbeitsgemeinschaft zur Zucht Altdeutscher Hütehunde e.V. (AAH). Seit 1987 kümmert sich die Gemeinschaft um den Erhalt dieser Arbeitshunde. Wobei man hier nicht von Zuchtbemühungen wie bei anderen Hunderassen sprechen kann. Denn es gibt keine Standardisierung oder Festlegung fester optischer Rassemerkmale. Auch eine Anerkennung durch die FCI wurde und wird durch die AAH nicht angestrebt. Grund dafür ist, dass bei der Zucht immer die Gebrauchseignung als Hütehund im Vordergrund stehen soll und nicht das Aussehen der Hunde.
Beim Schafpudel sind grundsätzlich alle Farben erlaubt. Häufig sind sie rein schwarz, blaugrau, grau, hellweizenfarben bis weiß. Vereinzelt treten auch lohfarbene Hunde mit dunkler Maske und dunklen Ohren auf. Das Fell ist dicht und fest mit langem, zotteligem Deckhaar und dichter Unterwolle, die zum Verfilzen neigt. Somit ist der Schafpudel bestens für die lange Arbeit draußen bei jedem Wetter ausgestattet. Hündinnen werden ca. 45 bis 55 cm groß, Rüden 50 bis 60 cm bei einem Gewicht von 17 bis 25 kg.
Dadurch, dass der Schafpudel ein echter und ursprünglicher Arbeitshund ist, der lange für die Arbeit an der Herde selektiert wurde, wird er von Züchtern eher selten an Privatpersonen abgegeben. Und tatsächlich birgt er durch die Selbstständigkeit, die Wachsamkeit (auf sein Territorium und seine soziale Gruppe bezogen) und den ausgeprägten Hütetrieb einiges an Potenzial, das in den falschen Händen ein problematisches Verhalten hervorrufen kann. Der Schafpudel braucht neben klaren Strukturen und Regeln vor allem auch sinnvolle Aufgaben, um gemäß seiner Anlagen ausgelastet zu werden und zufrieden zu sein. Sinnvoll heißt hier, dass er neben körperlicher und geistiger Auslastung beispielsweise auch Ruhe und Entspannung lernen muss. Geeignete Beschäftigungsformen sind Distanztraining / Longieren oder Treibball sowie ein komplexes Apportiertraining mit viel Impulskontrollübungen. Keinesfalls wäre ein ständiges Ballwerfen angebracht, da sich beim eifrigen Schafpudel schnell „Junkie-Tendenzen“ entwickeln könnten. Unerfahrene Besitzer müssen sich vor der Anschaffung sehr gut über die Besonderheiten Altdeutscher Hütehunde informieren und bereit sein, von Beginn an täglich und konsequent zu trainieren. Kinder in der Familie sollten bereits im Teenageralter sein.