DOGS Tipp April: Angst vor Skateboards
Tatsächlich reagieren viele Hunde auf Skateboards, da diese sich schnell und unkontrolliert bewegen und dabei oft ein lautes Geräusch machen. Sie kündigen sich also schon von weitem an und verhalten sich aus Sicht des Hundes sehr „extrovertiert“. Dies kann dann territoriales Verhalten des Hundes auslösen, der Hund möchte also den lauten Eindringling aus seinem Revier vertreiben. Die Dynamik und die schnelle Fortbewegung können zudem jagdliche Motivation beim Hund auslösen, sodass er das Skateboard bzw. den Skateboardfahrer verfolgt, um diesen zu stoppen. Da Du beschreibst, dass Deine Hündin jedoch einen Sicherheitsabstand eingehalten hat, kann es sich tatsächlich auch um Angstverhalten handeln. Im ersten Schritt würde man bei einem Unfall mit einem Fahrrad zwar vermuten, dass der Hund daraufhin eine Angst vor Fahrrädern entwickelt, aber die Angst kann auch auf andere Objekte übertragen werden, die sich ähnlich verhalten, in dem Fall also ein Objekt auf Rollen, auf dem sich ein Mensch fortbewegt.
Damit Deine Hündin ihre Angst vor Skateboardfahrern verliert, beginne das Training, indem Du sie erst einmal an ein herumstehendes Skateboard gewöhnst. Besorge Dir also ein Skateboard und stelle es so auf, dass es sich nicht unkontrolliert bewegen kann, wie z. B. auf einer Rasenfläche. Nun beschäftige Deine Hündin mit einem Spiel, dass sie gern mag. Dies kann z. B. eine Futtersuche oder ein Apportierspiel sein. Anfangs wirfst Du das Futter bzw. den Gegenstand noch nicht in Richtung Skateboard, später landet das Futter bzw. der Gegenstand immer näher am Skateboard. Holt Deine Hündin das Futter bzw. den Gegenstand irgendwann sogar vom Skateboard herunter, kommt im nächsten Schritt die Dynamik dazu, das Skateboard soll sich bewegen.
Für das folgende Training brauchst Du daher einen Helfer, der sich genau an Deine Anweisungen hält. Der Helfer soll das Skateboard nun langsam bewegen, während Du mit Deiner Hündin trainierst. Dabei stehst Du so weit vom Helfer mit dem Skateboard entfernt, dass Deine Hündin zwar auf die Bewegung aufmerksam wird, sich aber noch auf Dein Training einlassen kann. Schritt für Schritt näherst Du Dich dann dem Skateboard an. Nun wird die Dynamik gesteigert, der Helfer bewegt das Skateboard etwas schneller, bis er letztlich richtig auf dem Skateboard fährt. Bei jeder Steigerung der Dynamik entfernst Du Dich erst einmal wieder mit Deiner Hündin von dem Skateboard, bis Du letztlich direkt neben dem Skateboardfahrer trainieren kannst.
Nun soll Deine Hündin noch lernen, entspannt liegen zu bleiben, wenn Skateboardfahrer in der Nähe sind. Bisher hatte sie ja die Möglichkeit, ihre Aufregung und Anspannung über die Beschäftigung mit Dir abzubauen. Sie hat gelernt, dass Skateboardfahrer keine Gefahr darstellen, sondern eher Auslöser für etwas Positives, nämlich ein tolles Training, sind. Setze Dich nun mit Deiner Hündin auf eine Decke, während der Helfer weit entfernt auf dem Skateboard fährt. Warte, bis Deine Hündin zur Ruhe gekommen ist und entspannt neben Dir liegt. Bei jedem weiteren Training machst Du es Dir nun etwas näher am Skateboardfahrer gemütlich, bis Du Dich letztlich ganz entspannt direkt neben der Skateboardrampe mit ihr aufhalten kannst.
Eine weitere Möglichkeit des Trainings ist zudem die direkte Beschäftigung mit dem Skateboard. Du kannst das Skateboad für Tricks nutzen, die Du Deiner Hündin beibringst. So kann sie z. B. lernen, das Skateboard an einem Seil, welches an der Achse des Skateboards festgebunden ist, zu ziehen. Sie kann auch lernen, das Skateboard zu schieben, indem sie mit beiden Vorderpfoten auf das Skateboard tritt und es mit den Hinterpfoten schiebt. Einige Hunde lernen dabei sogar richtig Anlauf zu nehmen und dann ganz auf das Skateboard zu springen, um so selbst eine Runde damit zu fahren.