DOGS Tipp August: Aggression gegenüber vorbei laufenden Menschen
Hunde reagieren niemals grundlos mit aggressivem Verhalten. Oftmals fällt es jedoch schwer, die genaue Ursache herauszufinden. Viele Hunde fühlen sich an der Leine begrenzt und eingeengt, denn sie können entgegenkommenden Menschen oder Hunden nicht ausweichen. Dabei kann der entgegenkommende Hund oder Mensch sogar in vollkommen freundlicher Absicht Kontakt mit dem Hund aufgenommen haben. Vielleicht gab es ja einmal eine Begegnung mit einem Menschen, der Leah streicheln wollte, bei der sie sich aber unwohl gefühlt hat. Dies kann dann dazu geführt haben, dass sie zukünftige Kontakte nun direkt im Vorhinein verhindern will, indem sie schnappt, bevor es überhaupt zu einem direkten Kontakt mit dem Menschen kommt.
Da es aber auch viele andere mögliche Ursachen für Leahs Verhalten geben kann, würde ich Dir raten, Kontakt zu einer unserer DOGS Hundeschulen aufzunehmen. Ein DOGS Coach kann Leah dann im Umgang mit Menschen und auf dem Spaziergang beobachten und so die Ursache für ihr Verhalten feststellen.
Damit ein Hund sich an der Leine nicht bedrängt fühlt, ist es Aufgabe des Menschen, ihn bei Kontakten zu schützen. Stelle Dich daher vor Leah, wenn sie an der Leine ist und Dir andere, frei laufende Hunde entgegenkommen. Bitte die Halter, ihren Hund zunächst einmal anzuleinen, damit Du klären kannst, ob ein Freilauf der beiden Hunde überhaupt möglich ist. Auch beim Kontakt mit Menschen ist es wichtig, dass Leah sieht, dass Du Dich für sie verantwortlich fühlst. Lasse nicht zu, dass Menschen Leah einfach streicheln und sie damit bedrängen, solange sie an der Leine ist. Du kannst die Menschen, genauso wie entgegenkommende Hunde, auch mit einem deutlichen Handzeichen wegschicken. Übe das zunächst mit Menschen, die Du kennst und mit denen abgesprochen ist, dass sie sofort auf Deine Signale reagieren. So lernt Leah, dass Du alles im Griff hast und sie nicht selbst für Sicherheit sorgen muss.
Damit Du jedoch erst einmal wieder entspannt mit Leah spazieren gehen kannst, solltest Du Leah an einen Maulkorb gewöhnen. So bist Du sicher, dass niemand verletzt werden kann. Denn gerade dann, wenn Unsicherheit Ursache für Leahs Verhalten ist, solltest Du selbst Sicherheit ausstrahlen. Viele Menschen fühlen sich leider immer noch unwohl bei dem Gedanken, ihrem Hund einen Maulkorb anzuziehen. Dabei sollte eigentlich jeder Hund gelernt haben, einen Maulkorb zu tragen, denn es kann immer einmal zu einer Situation kommen, in der, wenn auch nur vorübergehend, ein Maulkorb notwendig ist. Ein Hund, der an einen Maulkorb gewöhnt ist, trägt diesen vollkommen entspannt und stressfrei. Kaufe dazu zunächst einen Maulkorb, der Leah wirklich gut passt. Maulkörbe aus Biothane sind dabei heutzutage in allen Farbvarianten erhältlich, sodass ein Maulkorb längst auch ein stylisches Accessoire sein kann. Nun soll Leah erst einmal lernen, ihre Nase in den Maulkorb zu stecken. Dazu kannst Du ein Futterstück in den Maulkorb legen oder von unten eine Leberwursttube durch den Maulkorb stecken. Im nächsten Schritt schließe einmal kurz die Bänder des Maulkorbs, während Leah an der Tube schleckt. Nun bleibt der Maulkorb das erste Mal fest verschlossen, während Du Leah mit einer Aufgabe ablenkst. Das kann z. B. ein Trick sein, den sie bereits gut kann und gern ausführt. Schritt für Schritt soll sie jetzt den Maulkorb immer länger tragen. Dabei werden die Zeiten, in denen Du Leah ablenkst und beschäftigst immer kürzer, sodass sie den Maulkorb auf dem Spaziergang irgendwann gar nicht mehr als etwas Besonderes wahrnimmt, sondern ihn trägt wie ein Halsband oder Geschirr.
Für Leah kann das Tragen des Maulkorbs auch noch einen weiteren positiven Effekt haben: Viele Menschen fassen Hunde, die einen Maulkorb tragen, nicht einfach so an. Leah wird daher durch den Maulkorb auch vor spontanen „Übergriffen“ durch Menschen mehr geschützt.