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S wie Schleppleine

Für Hunde, die im Freilauf nicht zuverlässig abrufbar und damit unkontrolliert sind, empfehlen wir den Einsatz einer Schleppleine. Hierbei handelt es sich um eine durchschnittlich 5 bis 25 m lange Leine aus unterschiedlichen Materialien. Über die Vor- und Nachteile verschiedener Materialien haben wir bereits einen ausführlichen Artikel verfasst. 

Das Einsatzgebiet einer Schleppleine

Ursprünglich wurde diese Form der Leine beim Training von Jagdhunden im Rahmen der Feldarbeit genutzt. Heutzutage hat sich ihr Wirkungsbereich wesentlich vergrößert. So wird sie außerhalb der jagdlichen Tätigkeit für Sucharbeiten mit dem Hund eingesetzt, zum Beispiel beim Mantrailing oder Fährtentraining. 

Doch auch für „normale“ Familienhunde ist die Nutzung der Schleppleine in manchen Fällen dringend notwendig. Sie unterstützt beim Training von unerwünschtes Jagdverhalten, zu großen Entfernungen zwischen Hund und Halter oder der schlichten Ignoranz des Rückrufs, weil der Hund gerade andere Prioritäten setzt. 

Der Nutzen der Schleppleine im Alltagstraining 

Eine Schleppleine verhindert vorrangig, dass der Hund sich dem Menschen entziehen kann und einen zu großen Radius annimmt. Somit wird selbstbelohnendes Verhalten verhindert und durch die fehlende Kontrolle die Gefahr für den Hund und die Umwelt minimiert. Doch stellt eine Schleppleine lediglich ein Hilfsmittel im Hundetraining und Management zur Gefahrenreduzierung dar. Ziel sollte es immer sein, dass die Schleppleine nach erfolgreichem Rückruftraining Schritt für Schritt abgebaut werden kann. 

Ausgenommen hiervon sind natürlich Hunde, die aufgrund ihrer genetischen Disposition, Lernerfahrungen oder Lebensumständen niemals ohne Risiko frei laufen können.

Die größten Fehler und Probleme im Umgang mit der Schleppleine

Für viele Hundehalter ist der Einsatz einer Schleppleine ein notwendiges Übel. Die Handhabung scheint schwierig, häufig wird sie zur Stolperfalle für Mensch und Hund und bei schlechtem Wetter wird es in der Hand nicht unbedingt angenehm. Umso wichtiger ist hier das richtige Handling.

Ganz gleich welches Material für eine Schleppleine gewählt wird – Reibung erzeugt dem physikalischen Gesetz nach Hitze. Gleitet die Leine mit hohem Tempo durch die Hände, können schwere Brandverletzungen entstehen. Hier bietet es sich an, Handschuhe zu tragen. Zudem sollte eine Schleppleine zu Beginn eines Trainings so geführt werden, dass sie jederzeit locker durchhängt, jedoch niemals straff ist oder über den Boden schleift. Indem der Mensch bei größer werdender Distanz Leine gibt und bei Verringerung die Leine aufwickelt, werden körperliche Schäden bei Mensch und Hund durch ruckartiges Anziehen verhindert. Dies ist vor allem bei längeren Leinen zu berücksichtigen. Ein Hund, der insgesamt 20 m oder mehr Anlauf hat, kann für den Menschen, der tapfer das Ende der Schleppleine in den Händen hält, schnell zur Gefahr werden.

Um körperliche Schäden beim Hund zu vermeiden, müssen Schleppleinen unbedingt am Geschirr befestigt werden. Insbesondere der Bereich der Halswirbel und des Kehlkopfes sind bei unseren Vierbeinern extrem empfindlich. Wenn ein Hund mit vollem Tempo das Ende der Schleppleine am Halsband erreicht, können schwere Verletzungen entstehen.

Dass die Schleppleine lediglich ein Hilfsmittel ist, um einen Hund in einem gewissen Radius zu halten, sollte beim Training unbedingt berücksichtig werden. Sie ist in keinem Fall dazu da, um den Vierbeiner bei Ignoranz „Impulse“ zu geben oder zum Menschen zu ziehen. Die Leine wird so geführt, als wäre der Hund im Freilauf und dementsprechend erfolgt auch das Training. Anderenfalls wird der Hund sämtliche Einwirkungen einzig und allein mit der Leine verknüpfen und das Trainingsziel ohne Leine laufen zu können, wird in unerreichbare Entfernung rücken.

Unser Fazit

Eine Schleppleine ist sowohl für verschiedene Arbeiten mit dem Hund als auch der Alltagserziehung ein unverzichtbares Hilfsmittel. Sie wird wichtig, um selbstbelohnendes Verhalten, wie bspw. Jagdverhalten, zu verhindern und jederzeit Kontrolle über den Hund zu haben. Entscheidend für ein erfolgsorientiertes Training ist jedoch das Handling der Schleppleine. So sollte sie jederzeit nur als „Haltegerät“ dienen und nicht aktiv eingesetzt werden, um bspw. den Hund nach gescheitertem Abruf zum Menschen zu ziehen. 

Für verantwortungsvolle Hundehalter, die jederzeit das Gefahrenpotenzial, welches eine Schleppleine mit sich bringen kann, im Auge behalten und sie vorausschauend und trainingsorientiert nutzen, ist sie in unseren Augen uneingeschränkt zu empfehlen. 

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